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 Goethe und das Taubstummenorchester

Autoren: Jürgen Alberts
Verlag: KBV

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In diesem Buch finden sich zwei voneinander völlig unabhängige Kurzromane. Ihre Gemeinsamkeit ist allerdings, dass es in beiden um Gaunereien aus der Sparte Betrug geht:

Der Urwerther

In diesem Roman geht es um ein Stück Literaturgeschichte, mit dem wohl fast jeder Leser im Deutschunterricht in Berührung gekommen ist. "Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe zählt sehr oft zur Schullektüre. Was aber, wenn es in Wirklichkeit ganz anders war und eher die Freuden des jungen Werther beschrieben werden sollten? Pietro Bach, ein gewitzter Betrüger, der zudem leidenschaftlich gerne wettet, behauptet dies.
Und man schenkt ihm auch Gehör, obgleich das, was er vorzubringen hat, sehr abstrus klingt. In einer Anstalt will er einer Reinkarnation von Goethe begegnet sein und dieser habe ihm dann erzählt, was damals wirklich mit dem Werther war. Natürlich hat der schlaue Pietro auch Beweise für seine Behauptungen.


Erste Geige stumm, zweite Geige taub

Rosario will reich und berühmt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, stellt er ein Orchester von Musikern aus sämtlichen Ländern zusammen: vier schottische Brüder, eine rumänische Cellistin und achtzig weitere. Ein riesiges Orchester wird es. Aber da ein Orchester allein nichts Außergewöhnliches ist, hat der gerissene Rosario eine, wie er findet, brillante Idee: Er wird behaupten, dass alle seine Musiker taub und stumm sind.
Gesagt, getan. Und entsprechend bekommt das Orchester sehr schnell sehr viel Aufmerksamkeit, hat Auftritte vor großem Publikum, bedeutende Zeitungen in aller Welt schreiben darüber. Doch nicht alle sind begeistert und so gutgläubig, die ersten Zweifler melden sich und stellen das Orchester prompt auf die Probe ...

Beide Romane sind nur knapp hundert Seiten lang, so dass sie sich ideal für einen Lesenachmittag oder –abend eignen. Der Urwerther zieht sich allerdings ein bisschen. Es gibt einige originelle Passagen und Ansätze, ansonsten aber ist er doch ein recht langatmiger Kurzroman, trotz des geringen Umfangs.
Die Geschichte um das falsche taubstumme Orchester dagegen hat von Anfang an weitaus mehr Tempo. Zwar ist natürlich klar, dass das nicht gutgehen kann, aber dennoch ist es spannend und unterhaltsam zu lesen, warum es schiefgeht. Hier ist auch mehr Humor vorhanden als in der ersten Geschichte.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, ein ideales Buch für zwischendurch und aufgrund seiner Handlichkeit auch prima zum Mitnehmen geeignet.

Maren Frank



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2010 | ISBN: 9783940077905 | Preis: 9,50 Euro | 210 Seiten | Sprache: Deutsch

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