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 Die Abenteuer des Urmel, Band 1: Urmel aus dem Eis

Die Abenteuer des Urmel, Band 1

Serie: Die Abenteuer des Urmel, Band 1
Autoren: Max Kruse
Illustratoren: Erich Hölle, Roman Lang
Verlag: Thienemann Verlag

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Seit der deutsche Schriftsteller Max Kruse 1969 die Idee hatte, ein fantastisches Urzeitwesen, das tiefgefroren die Eiszeit überlebt hat, zum Leben zu erwecken, und die Augsburger Puppenkiste die Geschichte des liebenswerten Tieres noch im selben Jahr für ihr Puppenspiel umsetzte, sind die Abenteuer um das Urmel aus keinem Kinderregal mehr wegzudenken. Im Frühjahr 2005 hat der Thienemann Verlag nun die erste Geschichte um das Urmel, "Urmel aus dem Eis", neu aufgelegt - und zwar in bekannter Ausstattung, jedoch mit mittlerweile kolorierten Illustrationen.

Gemeinsam mit seiner Schweinehaushälterin Wutz und dem Waisenjungen Tim Tintenklecks lebt Professor Habakuk Tibatong auf der einsamen Insel Titiwu. Dort betreibt er neben seinen Urmel-Forschungen - seiner Meinung nach handelt es sich dabei um ein Urzeittier, das früher auf der Erde gelebt haben muss - eine Tiersprachschule. In dieser - Unterricht freiwillig, nach Vereinbarung - versucht der Professor Ping Pinguin, der das "sch" nicht sprechen kann und immer "Mupfel" statt "Muschel" sagt, dem Waran Wawa - seine Sprachbarriere sind "z"-Laute, die er zischend "tsch" ausspricht -, dem Schuhschnabel Schusch, der zu gern "äch fläge" statt "ich fliege" konjugiert, und dem Seeelefant Seele-Fant, der mit brummigem "ö" immer "traurögö Lödör" singt, die richtige Aussprache beizubringen. Eines Tages jedoch herrscht Aufregung auf der kleinen Insel - ein Eisberg wurde an ihren Strand gespült! Und auf diesem liegt, umgeben von einer dicken Eisschicht, ein eingefrorenes Ei. In Gemeinschaftsarbeit wird das Ei sofort ausgebrütet und heraus schlüpft - Professor Habakuk Tibatong kann es kaum glauben - ein Urmel, das die Schweinedame Wutz künftig als seine Mama betrachtet.
Unglücklicherweise schreibt Tibatong daraufhin einen unbedachten Brief an seinen Widersacher Direktor Doktor Zwengelmann, und während das Urmel auf Titiwu groß gezogen wird, schmiedet der König von Pumpolonien, König Pumponell, der ebenfalls von dem seltenen Tier Wind bekommen hat, Pläne, das Urmel zu fangen. So steigt der König schon bald in seinen Hubschrauber und fliegt gemeinsam mit seinem Diener Sami nach Titiwu - und geht auf Jagd auf das Urmel. Nun heißt es schnell handeln: Das Urmel muss versteckt und der König abgelenkt werden - doch wird das ausreichen, um das lieb gewonnene Urzeittier zu schützen?

Nach einem kurzen Prolog, in welchem zum ersten wie auch letzten Mal Mutter Urmel auftritt, bevor die Eiszeit über sie hereinbricht, entführt Max Kruse seine jungen wie alten Leser auf die kleine Insel Titiwu (benannt nach den Anfangsbuchstaben ihrer Entdecker: Tibatong, Tim und Wutz) und beginnt damit, auf sehr humorvolle Art und Weise das Leben der Tiere sowie des Professors zu erzählen. Durch seine Beschreibungen lässt Max Kruse vor allem die Tiere unglaublich liebenswert erscheinen, und die Tatsache, dass sowohl Ping Pinguin als auch Wawa, der Waran, der Seeelefant Seele-Fant, der Schuhschnabel Schusch, die Schweinedame Wutz oder später auch das Urmel Sprachfehler haben, lässt die kurzweilige Geschichte zudem zu einem sehr amüsanten Abenteuer werden.
Doch obwohl es sich bei "Urmel aus dem Eis" zweifelsfrei um ein Kinderbuch handelt, eignet sich die Geschichte nicht nur hervorragend zum Vor- und Selberlesen, sondern bietet älteren Lesern, die das Urmel ebenfalls in ihren frühen Jahren des Lesens kennengelernt haben, die Möglichkeit, sich in glücklichen Kindheitserinnerungen zu verlieren und die Abenteuer des Urmel nochmals zu erleben. Somit ist die vorliegende Neuauflage der Erzählung um das liebenswerte Urzeittier nicht nur bestens dazu geeignet, Junglesern eine fantastische Kinderbuchreihe vorzustellen, sondern auch dazu, die etwas älteren Generationen für einige Stunden des Lesens und Schmökerns wieder zu Kindern werden zu lassen.

Bereits in den ersten Auflagen der Geschichten konnten sich die Leser der Abenteuer um das Urmel an den wunderschön gezeichneten Illustrationen des Künstlers Erich Hölle erfreuen, mussten sich dabei allerdings mit schwarz-weißen Zeichnungen begnügen. Die Neuausgabe von "Urmel aus dem Eis" wirbt jedoch nun mit dem Satz "Max Kruses beliebtes Kinderbuch jetzt endlich auch in Farbe!" und hält, was sie verspricht. Denn nach über fünfunddreißig Jahren hat Roman Lang, der auch bereits das Bilderbuch "Urmel schlüpft aus dem Ei" nach den Motiven von Erich Hölle gestaltet hat, die Originalillustrationen des Künstlers nun koloriert. So kann sich der Leser während der Lektüre dieses Buches nicht nur an der Geschichte erfreuen, sondern auch an zahlreichen, endlich farbigen Illustrationen, die den Text immer wieder durchbrechen und die Fantasie des Lesers dazu anregen, sich in Gedanken selbst auf die kleine Insel Titiwu zu begeben.

Fazit:
Auch nach beinahe vierzig Jahren hat das Urmel nichts an Liebenswürdigkeit eingebüßt und weiß seinen Leser noch immer zu amüsieren und zu faszinieren. Selbst die wunderbaren Lesungen von Dirk Bach können den Zauber, den dieses Buch während der Lektüre verbreitet, nicht übertreffen. Die von Roman Lang kolorierten Illustrationen Erich Hölles werten die Geschichte zusätzlich noch auf.

Valentino Dunkenberger



Hardcover | Erschienen: 01. März 2005 | ISBN: 3522177029 | Preis: 12,00 Euro | 159 Seiten | Sprache: Deutsch

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