Frau Brand und Herr Simmel ermitteln wieder und das mit dem nötigen Erfolg. Nachdem die beiden ungleichen Partner in ihren ersten beiden Einsätzen hinter die Fassade einer dubiosen Glaubensgemeinschaft blicken konnten und einem gut situierten Wirtschaftsanwalt auf die Spur gekommen sind, warten erneut zwei spannende Fälle auf sie. Verbrechen, die ihren ganzen Einsatz fordern und das zutage bringen, was der Zuschauer bereits von der ersten Folge an geahnt hat. Die Intelligenzbestie und der Macho passen wunderbar zusammen und ergänzen sich, wo es nur geht.

Marie Brand und die Nacht der Vergeltung
Ein wahrhaft blutiges Gemetzel finden die Kölner Kommissare vor, als sie in das Haus einer Unternehmerfamilie gerufen werden. Nicht nur der untreue Ehemann mit seiner Geliebten liegt erschossen auf dem Boden, auch die Gattin hat es erwischt. Während es zunächst danach aussieht, als wenn die gehörnte Ehefrau für die grausame Tat verantwortlich zeichnet, stellt sich schnell heraus, dass auch sie nur ein Opfer ist. Eine knifflige Ermittlung, bei der schon bald die Kinder ins Visier der Kommissare rücken, deren Motiv allerdings nicht so überzeugend ist, wie das des als Marketingchef angestellten Schwiegersohns.

Marie Brand und das mörderische Vergessen
Ein Pathologe, der während der Ausübung seiner Tätigkeit stirbt. Ein wahrhaft heroisches Bild, das sich erstaunlich schnell in Luft auflöst. Denn während der Mediziner damit beschäftigt war, die Obduktion einer Leiche vorzubereiten, haucht ein mit Gift versetzter Kaffee sein Leben aus. Auf der Suche nach dem Motiv treffen Marie Brand und ihr Kollege Jürgen Simmel auf eine verprügelte Assistentin und einen kürzlich entlassenen Häftling. Aber auch Eifersucht spielt eine große Rolle in dem dubiosen Mordfall und so haben die Ermittler einiges zu tun, bis sie dem wahren Täter ins Auge blicken können.

Solide Ermittlungsarbeit gepaart mit hohem persönlichem Einsatz. Das erwartet den Zuschauer in den neuen Folgen des Kölner Ermittlungsduos. Während Marie Brand mit viel Intuition und noch mehr Denkvermögen ans Werk geht und schon auf den ersten Blick die Lage erfasst, braucht ihr Kollege Jürgen Simmel ein wenig länger, um dem Geheimnis der Tat auf die Spur zu kommen. Doch auch sein Engagement kann sich sehen lassen. Als Liebhaber der gerichtsmedizinischen Assistentin gelingt es ihm, der netten Dame ein paar Geheimnisse zu entlocken. Ob das der Aufklärung des Falls dienlich ist, sei dahingestellt. Garantiert sind auf jeden Fall ein paar amüsante Dialoge und satirische Spitzfindigkeiten, die sehr unterhaltsam sind. Ein Geplänkel, das den Ermittlungen nicht schadet und ein wenig Menschlichkeit in den rauen Alltag einer Mordkommission bringt.

Gespielt wird das Duo von Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann, die nicht nur gut in das ihnen auferlegte Klischee passen, sondern es darüber hinaus verstehen, eine ordentliche schauspielerische Leistung abzuliefern. Demgegenüber erscheint sogar Thomas Heinze als Polizeichef Dr. Gustav Engler etwas fade, dem als entscheidende Eigenschaft das erforderliche Durchsetzungsvermögen fehlt. Als weitere Darsteller sind unter anderem Ulrich Noethen als forschender Neurochirurg, Esther Zimmering als Assistentin des vergifteten Pathologen oder Marek Harloff und Meret Becker als Geschwisterpaar zu sehen, welchen es allesamt gelingt, ihre Rollen mit Leben zu füllen. Optisch präsentieren sich beide Folgen mit einem scharfen Bild und natürlichen Farben. Gut eingesetzte Musik und Soundeffekte verstehen es, die Handlung gekonnt zu untermalen. Wer allerdings ein paar Extras sucht, wird enttäuscht sein. Denn weder ein Booklet, noch ein paar herausgeschnittene Szenen oder ein Interview haben den Weg auf die DVDs gefunden.

Fazit:
"Marie Brand" überzeugt mit solider Krimikost, die vor allem von dem Zusammenspiel seiner beiden Hauptdarsteller lebt und humorvoll zu unterhalten weiß.