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 Hui Buh- Das Schlossgespenst, Folge 21: Hui Buh in der Gruselgruft

Hui Buh das Schlossgespenst, Folge 21


Cover
Gesamt ++---
Brutalität
Humor
Spannung
Ton


Das vorlaute Schlossgespenst Hui Buh ist neben der Hexe Schrumpeldei die wohl bekannteste Figur aus der Feder von Eberhard Alexander-Burgh und gehört mit seinen Abenteuern zu den Klassikern der Hörspiel-Literatur. Mit der vorliegenden Produktion, "Hui Buh in der Gruselgruft", präsentiert sich dem Hörer die nunmehr einundzwanzigste Folge der Reihe "Hui Buh das Schlossgespenst".

Eines Nachts - die Turmuhr hat gerade Mitternacht geschlagen - fegt Hui Buh, das einzig behördlich zugelassene Gespenst auf Schloss Burgeck, ungestüm in den Thronsaal. Da bricht plötzlich ein gewaltiger Gewittersturm los, erfasst das unvorbereitete Schlossgespenst und reißt es mit sich in die Gruft. Dort hebt sich gerade der Deckel eines Grabes und heraus steigt Walduin, der Stiefbruder des ehemaligen Ritter Balduins, der Hui Buh vor seiner Verwünschung in das Gespenst war. Wie König Julius der 111., dessen Gemahlin Konstanzia und der schrullige Kastellan, die dem davongesogenen Schlossgeist eilig gefolgt sind, überrascht bemerken, sieht Walduin seinem Stiefbruder zum Verwechseln ähnlich - doch viel Zeit bleibt nicht, um die beiden Geister zu betrachten, denn schon beginnt der böse Stiefbruder damit, Hui Buh in sein Grab zu ziehen. In letzter Sekunde noch können der König, seine Gemahlin und der Kastellan ihren Freund aus dem Grab ziehen und Walduins Ruhestätte wieder sicher verschließen. - Doch Hui Buh scheint verändert zu sein und trachtet nunmehr nach dem Leben seiner früheren Freunde! Mit letzter Mühe schaffen es die drei Schlossbewohner, dem verrückten Geist vorerst zu entkommen; doch bald müssen sie erkennen, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht haben ...

Mit "Hui Buh in der Gruselgruft" liegt dem Hörer eine sehr schwache Folge um den spukenden Schlossgeist Hui Buh vor. Ein Grund für diese Schwäche ist wohl die zugrunde liegende Geschichte, die nicht nur unglaublich durchsichtig und damit zu jedem Moment vorausschaubar ist, sondern die sich dadurch auch sehr langweilig und lediglich an vereinzelten Stellen spannend präsentiert. Auch dass das Hörspiel mit fünf Sprechern auskommt (von denen einer eine Doppelrolle spricht), trägt nicht gerade dazu bei, dass sich seitens des Hörers ein Gefühl der Abwechslung einstellt. Weiterhin bleibt unklar, warum während der vorliegenden Hörspielfolge der Erzähler so selten eingesetzt wird. Schließlich ist die Erzählerrolle zu eben diesem Zweck vorhanden und wurde mit Hans Paetsch darüber hinaus mit einem wunderbaren, professionellen Sprecher besetzt. Dennoch sind es König Julius, dessen Gemahlin Konstanzia und der alte Kastellan, die sich ständig gegenseitig berichten, was gerade geschieht. Zwar findet der Hörer diese Erzähltechnik in den meisten "Hui Buh"-Hörspielen, doch in "Hui Buh in der Gruselgruft" nimmt dies derart überhand, dass nicht nur kaum Spannung aufkommen möchte, sondern es auch nach einer Weile nicht mehr glaubhaft wirkt, obwohl die Charaktere alias Claus Wilcke, Ingrid Andree und Andreas von der Meden überzeugende Arbeit leisten. So bleibt schlussendlich ein bedauerndes Gefühl zurück, dass man Hans Paetschs Worten lediglich zu Beginn dieser Produktion lauschen durfte, während dieser gemeinsam mit Hans Clarin, der dem Schlossgespenst Hui Buh seine Stimme leiht, die altbekannte Einleitung zu jedem "Hui Buh"-Hörspiel inszeniert. Hans Clarin - wie so oft sehr ausdrucksstark und überzeugend - tritt in der vorliegenden einundzwanzigsten Folge um Hui Buh in einer Doppelrolle auf, die jedoch dazu führt, dass das gutmütige Gespenst allzu sehr in den Hintergrund tritt und dessen Humor und amüsante Kommentare vom Hörer schnell vermisst werden.
Die Hintergrundkulisse, auf die das Hörspiel zurückgreift und die die Stimmung sowie die Geschehnisse der Handlung untermalen und verdeutlichen soll, kann ebenfalls nicht unbedingt überzeugen. Statt dessen wirken die eingespielten Geräusche künstlich und nur bedingt glaubwürdig, während die Musik zwar düster ist, das Musikthema aus früheren Folgen jedoch passender und überzeugender erschien.

Fazit:
"Hui Buh in der Gruselgruft" ist eines der wenig überzeugenden Hörspiele um das tollpatschige Schlossgespenst, was vor allem auf die schwache Geschichte, die der Produktion zugrunde liegt, und die damit zusammenhängende ungünstige Verteilung der Erzählerrolle auf die verschiedenen Charaktere zurückzuführen ist.

Valentino Dunkenberger



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. März 2005 | ISBN: B0007MSP1C | Laufzeit: 34 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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