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 Vampire

Von damals bis(s) heute

Autoren: Nicolaus Equiamicus
Verlag: Ubooks

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Jeder kennt die Geschichte des großen Grafen Dracula, selbst wenn er den Vampirroman von Bram Stoker vielleicht noch nicht einmal selbst gelesen hat. Und spätestens seit dem Erscheinen der Twilight-Bücher von Stephenie Meyer sind auch die Romantikliebhaber unter den Fans der Blutsauger in einer Unzahl von deutschen Wohnzimmern zu finden. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Glauben an verstorbene Menschen, die dem Grab entsteigen und das Blut der Lebenden trinken, um selbst stark zu werden? Nicolaus Equiamicus hat bis weit in die Vergangenheit recherchiert und liefert in seinem Buch "Vampire – Von damals bis(s) heute" einen umfassenden und ausführlichen Überblick über die Geschichte des Vampirs.

Die Berichte von Blut oder Lebenskraft saugenden Wesen gehen zurück bis zu den so genannten Empusen oder Strigen. Mit ihnen beginnt der Autor seinen Reigen an immer ausführlich mit Quellen belegten Berichten. Er erzählt uns von Wiedergängern, Nachzehrern, Vampiren und dem Zusammenhang zwischen ihrem Auftauchen und der Geschichte des jeweiligen Landes. Die Historie der Vampire wird chronologisch dargelegt, wobei auch örtlich getrennt wird, so dass man einen guten Überblick behält.

Den Hauptteil des Buches machen die unzähligen Wiedergaben von den einzelnen Fällen aus, in denen Vampire gesichtet wurde. Da diese in vergangenen Tagen immer sehr ähnlich abliefen, muss man schon sehr interessiert sein, um dem Buch Seite für Seite zu folgen. Immer wieder wird beschrieben, wie jemand gestorben ist, daraufhin aber noch von Verwandten und/oder Freunden gesehen wurde und diese heimsuchte. Immer werden die Opfer solcher Heimsuchungen krank und folgen ihrem Peiniger stellenweise sogar ist Grab. Nur das Ausgraben der Leiche und ihre endgültige Vernichtung können dem Spuk ein Ende bereiten. Dazu gehören das Treiben eines Holzpflocks durch das Herz, das Abtrennen des Kopfes, manchmal auch anderer Körperteile, rituelle christliche Handlungen und das Verbrennen der Leiche. Was genau geschieht, variiert natürlich immer in einigen Details, damit ist das grobe Muster aber recht gut umrissen. Besonders interessant ist, dass die Fälle von dokumentierten Vampirfällen bis in das aktuelle Jahrhundert reichen und keineswegs nur in der Vergangenheit zu suchen sind.

Im zweiten Teil seines Buches zeigt uns Nicolaus Equiamicus, wie man das Phänomen "Vampir" wissenschaftlich zu erklären versuchte. Auch hier beginnt er bei den frühesten ihm zugänglichen Quellen und arbeitet sich langsam vor bis in die Gegenwart. Er trennt in drei verschiedene Theorien: die philosophische, die dämonisch-übernatürliche und die naturwissenschaftliche. Für alle werden zahlreiche Beispiele aufgeführt.

Einen eher geringen Teil macht die Beschreibung des Vampirs in Märchen, Sage, Dichtung und Literatur aus. Man erfährt, wer sich auf welche Art des Themas angenommen hat und wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Die wichtigsten Werke werden kurz zusammengefasst vorgestellt, so dass man sich ein wirklich gutes Bild machen kann. Gerade in diesem Teil des Buches ist jedoch auch sehr viel eigene Meinung über die jeweiligen Veröffentlichungen zu finden, weshalb es dem Leser bewusst sein sollte, dass er es hier mit einer subjektiven Meinung zu tun hat. Den Abschluss bildet ein kurzer Überblick über die "lebenden Vampire", also Menschen, die sich für ebensolche hielten oder denen der Titel aufgrund ihrer Taten zufiel. Der gesamte Band wird von Abbildungen begleitet, die den doch sehr sachlichen Text auflockern.

Der erste, äußerliche Eindruck könnte dem potenziellen Leser ein falsches Bild vermitteln, zeigt das Cover doch neben einem alten Gemälde auch das Konterfei des Kino-Vampirs Edward. Und selbst der Titel ist mit seinem "bis(s)" deutlich eine Anspielung auf "Bis(s) zum Morgengrauen" und all die anderen Bücher von Stephenie Meyer. Allen Teenies, die deswegen auch hier nach seichter, unterhaltsamer und romantischer Literatur suchen, sei deswegen ganz dringend geraten, die Finger von dem Buch zu lassen. Möchte man jedoch wissen, wie das wirklich war mit den Vampiren, woher die Geschichten kommen und wo man an die Blutsauger glaubte, gibt es wahrscheinlich nichts Umfangreicheres, besser Recherchiertes und mit Quellenangaben Belegtes als "Vampire – Von damals bis(s) heute".

Bine Endruteit



Softcover | Erschienen: 1. November 2010 | ISBN: 978-3866081499 | Preis: 14,95 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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