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 Yiu - Die Apokalypse, Band 5: Der Fall des Evangelischen Imperiums

Yiu - Die Apokalypse 05

Serie: Yiu - Die Apokalypse, Band 5
Autoren: Téhy, J. M. Vee
Illustratoren: Guenet
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung, diese Rezensionen enthält Informationen zum Verlauf der Handlung der bisherigen Bände von "Yiu – Die Apokalypse". Wer diese noch nicht gelesen hat, sollte diese Rezension überspringen.

Das Böse scheint gewonnen zu haben. Die Herren der Ökumene haben die Vernichtung ihrer Festung in Jerusalem befohlen, um so das "Tier" und die drohende Apokalypse aufzuhalten. Doch bis die Bomben den Ort des Geschehens erreichen, brauchen sie eine Ablenkung. Diese Aufgabe soll Yiu in ihrer letzten Mission erfüllen. An ihr ist es, dass "Tier" aufhalten, bis die Zitadelle zerstört wird – und erhält im Gegenzug die Rettung ihres geliebten kleinen Bruders Ji-A.

Dieses Mal muss Yiu nicht alleine ins Gefecht ziehen. Im 145. Stockwerk der Festung stößt sie auf ihren alten Bekannten Daka Daka Dakadiran, der nur allzu gerne bereit ist, Yiu bei ihrer scheinbar letzten Mission zu helfen und die Apokalypse noch etwas hinauszuzögern.
Doch es gibt auch wieder eine andere Seite in diesem furchtbaren Kampf: Die Satanisten haben nur auf das Auftreten des "Tieres" gewartet und tun alles, um ihre Prophezeiungen vom Ende der Welt und dem Untergang Jerusalems eintreten zu lassen. Unterstützung bekommen sie dabei von den von der Ökumene abgewandten Orden der "Hinduisten der letzten Entsagung" die meinen, das "Tier" sei ein Teil des ewigen Zyklus und dürfe deswegen nicht aufgehalten werden.
Eine gnadenlose Konfrontation aller Parteien rückt immer näher.

Eine zerstörte Welt, die immer weiter in eine höllische Apokalypse hineinschlittert. Schon zu Beginn des ersten Bandes vernichten die Köpfe hinter "Yiu" unsere Zivilisation, um sie durch eine brutal-verdrehte Version einer religiösen Endzeitdiktatur zu ersetzen. Allein das Ausklüngeln und Ausmalen dieser menschlichen Hölle verlangt Respekt. Ebenso, wie die Autoren Téhy und J.M. Vee es schaffen, zusätzliches Leid und mehr Zerstörung zu generieren und diese Welt noch tiefer in den Abgrund zu stoßen.
Gleichzeitig zeigen sie die unglaubliche Kraft, die menschliche Gefühle entwickeln können. Yiu, die größtenteils durch ihren Hass angetrieben wird, hat in Wirklichkeit nur einen Grund, zum Leben: die Liebe zu ihrem Bruder Ji-A. So blitzt gerade auch in diesem Band immer wieder die Erkenntnis durch, dass die Liebe und die Hoffnung, dass es denen, die uns am Herzen liegen besser gehen könnte, die größten Motivationstreiber sein können.

Wie immer, wenn Kampfmaschine Yiu diese menschlichen Züge verliehen bekommt, profitiert die Geschichte. Es ist angenehm, eine "Heldin" zu haben, die hier nicht alles umbringt, was atmet und noch zuckt, sondern zur Zusammenarbeit und ehrlichem Mitgefühl fähig ist. Werden diese Emotionen am Ende die Welt retten können?

Auch die Zeichnungen sind erneut überaus gelungen. Sie fangen Yius düstere Welt vorzüglich ein. Zudem gelingt es Zeichner Guenet trotzt statischer Darstellungen einen schnellen und teilweise sogar atemraubenden Erzählstil aufzubauen, der die Handlung zügig vorantreibt. Der Spiltter Verlag tut ein Übriges, um die Qualität des Comics zu erhöhen, indem es wieder einen edlen Hardcoverband gibt, ausgestattet mit festem Papier und einem hochwertigen Druck.
Mit dem Fünften von sieben Bänden neigt sich die Geschichte langsam ihrem Ende entgegen. Dabei ist Yiu immer noch eine völlig unvorhersehbare Serie, die durch ihr düsteres Konzept überzeugt. Das Ausmaß an Grausamkeit sollte allerdings zarten Gemütern eine Warnung sein, die Reihe zu meiden. Allen anderen kann sie eine intelligente und gelungene Variante zu gängigen Horrorgeschichten sein.

Susanne Fischer

Probe



Hardcover | Erschienen: 14. Oktober 2010 | ISBN: 978-3868690033 | Originaltitel: Yiu: Book Five - La chute de l'empire évangéliste | Preis: 14,80 Euro | 97 Seiten | Sprache: Deutsch

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