Gruselig und mysteriös wird es für den Spieler im Wimmelbild-Adventure "Mystery of Mortlake Mansion". Von einem älteren Gentleman, der nur als "R." auftritt, wird man in das alte Herrenhaus Mortlake Mansion bestellt. Kaum in der Eingangshalle angekommen, fällt die Tür des unheimlichen Gemäuers ins Schloss – man ist eingeschlossen! Das weitläufige Haus hat es wirklich in sich und beherbergt neben Magie und Geistern auch eine Menge seltsamer Geheimnisse …

Erst gewöhnungsbedürftig, dann cool: gezeichnete Szenerien

[PIC]Auf den allerersten Blick wirkt "Mystery of Mortlake Mansion" etwas gewöhnungsbedürftig, weil die komplette Grafik in einem irgendwie comicartigen Zeichenstil gehalten ist, sowohl was das Haus als auch was die Wimmelbilder und sonstigen Rätsel-Elemente angeht. Hat man sich aber erst mal eingespielt, erweist sich das Spiel als richtig gut und originell: Hier warten neben liebevoll gestalteten Wimmel-Szenen, in denen man eine Reihe von Gegenständen in einem überladenen Bild ausfindig machen muss, auch insgesamt 30 Minispiele und viele kleine, teils durchaus knackige Rätsel.

Schaurige Atmosphäre, gruselige Schauplätze

[PIC]Der Clou: Das Haus, in dem man gefangen ist, ist weitaus größer, als man zunächst vermutet. Im Laufe des Spiels öffnet man mithilfe von Kristallschlüsseln, die sich in den Räumen verbergen, jeweils Portale in eine Art andere Dimension. So gelangt man in das "düstere Gegenstück" des Raumes, in dem man sich eben noch befand. Aus einem total harmlosen Arbeitszimmer wird dann ein schauriges Alchemisten-Labor voller geheimnisvoller Runen und magischer Bücher, aus einem netten Kinderzimmer wird ein "düsteres Kinderzimmer" inklusive lebendigem Teddybären. Durch das Springen zwischen diesen beiden Ebenen – der normalen und der düsteren - ist "Mystery of Mortlake Mansion" wirklich unterhaltsam. Es gilt, in jedem Raum eine Reihe recht gut versteckter Hinweise und Gegenstände ausfindig zu machen, richtig zu kombinieren und sich nach und nach Zugang zu den (zu Beginn meist verschlossenen) Räumen zu verschaffen.
Manche Elemente oder Türen sind auch jeweils nur auf der düsteren oder eben auf der normalen Ebene zugänglich. Nach und nach kommt man bei der Suche nach einem Ausweg aus der Villa den Machenschaften des mysteriösen "R." auf die Spur, der sich zunächst nur in Form von Zettelbotschaften und Tagebuchseiten zu erkennen gibt.

Für Wenig-Spieler: Schnell verfügbare Hilfe-Funktion

[PIC]Wie die meisten Wimmel-Spiele bietet auch dieses eine Tipp-Funktion, falls man einmal nicht mehr weiter weiß oder einen Gegenstand partout nicht findet. Dieser Tippgeber lädt sich extrem schnell wieder auf und kann beliebig oft und sehr rasch hintereinander eingesetzt werden, was es ungeübten Spieler einfacher macht, die Story zu meistern.
Das Spiel punktet neben der netten Grafik und den sehr gelungenen kleinen Animationen durch atmosphärische Soundeffekte. Die Sprachausgabe ist komplett auf Englisch – [PIC] und bietet erstaunlich hochkarätige Sprecherleistungen –, alle Texte und Untertitel sind aber auf Deutsch. Trotzdem braucht man gute Lesekenntnisse, um die Wimmelbilder zu meistern, weshalb das Spiel für jüngere Kinder nicht unbedingt geeignet ist, zumal viele der gesuchten Gegenstände Kindern von der Bezeichnung her unbekannt sein dürften.

Fazit: Viel Rätsel- und Suchspaß zum fairen Preis

Für knapp zehn Euro erhält man mit "Mystery of Mortlake Mansion" ein spannendes und kurzweiliges Wimmelbild-Adventure mit Grusel-Atmosphäre, das durch die originelle Idee mit den Portalen in andere Räume und die interessante Story für einige Stunden Spielspaß sorgt. Empfehlenswert für Genre-Fans!