Alles muss anders und neu klingen, selbst wenn es das schon eine halbe Ewigkeit gibt. Darum strickt man auch keine langweiligen Lochmusterschals mehr, sondern nur noch Schals nach der Lace-Technik. Ist das Gleiche, hört sich aber netter an. Doch von diesem sprachlichen Update abgesehen, hat diese Stricktechnik sich schon immer für einen zweiten Blick gelohnt - "Lace Stricken" ist nämlich deshalb wieder in, weil man so schöne Dinge damit zaubern kann.

Löcher stricken ist, wenn es gewollt passiert, eine wunderbare Möglichkeit, Strickwerken eine luftige und edle Optik zu verleihen. Verwendet man dabei kuschelige Mohairgarne oder ähnliches, ist das Endergebnis ein luftig-leichtes Gebilde, das dennoch kuschelige Wärme spenden kann. Die Autorin Alison Crowther-Smith versucht hier die Bandbreite der Lace-Technik darzustellen. Wer sich damit noch nicht so auskennt, bekommt am Beginn des Buches eine ausführliche Erklärung. Hier erfährt man auch, wie man Umschläge strickt, welche Anschläge sich eignen und wie Perlen eingestrickt werden.

Doch diese Einleitung ist lediglich eine Überleitung zu den eigentlichen Stars des Buchs, den Strickmustern. Wer Schals und Tücher liebt, kommt hier auf seine Kosten. Ob edel, wärmend oder bunt, sie alle sind kuschelig warm und bestechen durch ihr filigranes Muster. Aber ebenso kann man auch Handstulpen, Ansteckblüten, Kissenhüllen, Söckchen oder Jäckchen zaubern. In diesem Buch gibt es so viele Strickvorschläge, dass man gar nicht weiß, mit welchem man beginnen soll.

"Lace Stricken" ist ein Strickbuch, das sich mit dem Lochstricken beschäftigt. Dabei beweist die Autorin, dass diese Technik sehr abwechslungsreich ist und sich nicht nur für Stolen und Tücher wunderbar eignet. Dank der guten und leicht verständlichen Einleitung können sich auch Anfänger gut ins Thema einarbeiten. Zum Großteil werden beim Stricken sehr feine Garne verwendet. Interessant ist die Möglichkeit, vollkommen unterschiedliche Garne zu kombinieren, wie es in einigen Mustervorschlägen getan wird, und so eine interessante Struktur zu erzielen. Bei jedem der Strickmuster wird vorneweg erklärt, womit es sich besonders auszeichnet und was genau man damit alles machen kann.

Einige der ungewohnten Vorschläge lohnen sich durchaus zum Nachmachen. Das Paradekissen mit Spitzenborte eignet sich zwar nicht für den Alltag, ist aber ein eindeutiger Hinkucker. Die Stola mit Metallicgarn hingegen eignet sich für große Auftritte und wirkt schwierig, dabei ist sie sehr einfach zu stricken. Einzig die Lace-Socken sind weniger praktisch, da man sie kaum anziehen wird aus Angst, sie durchzulaufen oder kaputt zu machen. Viele schöne Fotografien präsentieren die beschriebenen Strickwerke. So hat man gleich vor Augen, wie das Endergebnis wirkt. Alle Anleitungen sind leicht verständlich geschrieben. Schwierig wird es nur dadurch, dass die Musterreihen über mehrere Reihen gehen, aber da der Text groß gedruckt ist, behält man dennoch den Überblick.

Für alle, die gerne "Lace Stricken" und mal einige andere Dinge ausprobieren möchten!