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 Mystery Stories: Expedition des Grauens

Düsterer Wimmelbildthriller


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
Die Antarktis, 1931:

Auf einer wissenschaftlichen Expedition kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Die Polarforscherin Lynn macht sich mit einem weiten Kollegen auf den Weg, um herauszufinden, was mit den anderen Forschern geschehen ist. Dabei stellt sich schnell heraus, dass in dem Mythos um die "Alten Wesen" viel Wahrheit steckt. Als sich dann noch eine untergegangene Stadt im ewigen Eis auftut, ist die Abenteuerlust von Lynn geweckt.

Story und Inhalt

[PIC]"Mystery Stories: Expedition des Grauens" ist ein Wimmelbildthriller, welcher thematisch auf der Vorlage von H.P. Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" (At the Mountains of Madness, 1936) aufbaut. Eine Expedition in der Antarktis sucht nach außergewöhnlichen Gesteinsarten, als sie durch Zufall auf die "Alten Wesen" und Schlimmeres stoßen. Ein Wettkampf um ihr Leben beginnt.

Der Spieler übernimmt hierbei abwechselnd die beiden Charaktere, welche den Verbleib der Expeditionsteilnehmer aufklären wollen. Dabei ist keine freie Wahl möglich, sondern die Charaktere werden bestimmten Punkten in der Storyline zugeteilt, damit das Abenteuer durchgespielt werden kann. Beispielsweise wird Lynn zum Ende hin eingeschlossen und der Spieler muss ihr als Kollege die Tür von außen erneut öffnen.

Gameplay

[PIC]Das Spiel verfügt über zwei wählbare Schwierigkeitsgrade, den Casual- und den Expertenmodus. Je nach Lust, Laune und Erfahrung des Spielers lässt sich damit der Anspruch des Abenteuer einstellen. Während im Casualmodus jeder ohne Probleme seinen Spaß haben kann, erlaubt der andere Modus es den Experten sich durch die Spielwelt arbeiten, ohne sich den Adventurespaß von den sonst üblichen Indikatoren für eine Aktion verringern zu lassen. So bleibt mehr Freiraum für eigene Versuche.

Das Spiel bietet zwei beliebig oft nutzbare Hilfsfunktionen. Zum einen hat der Spieler einen Glücksbringer, welcher während des Spiels Ratschläge für den weiteren Spielverlauf bereit hält. Beispielsweise muss zu Beginn des Spiels ein Zelt ausgegraben werden und der Ratschlag lautet, dass entsprechendes Arbeitsgerät gesucht werden muss. Die Ratschläge bleiben also recht vage und bieten eher generelle Tipps.

Zum anderen bietet eine Hinweisfunktion die Möglichkeit, sich explizit helfen zu lassen. Nach einem Klick wird im Adventureteil der nächste benötigte Schritt durch eine kleine Lichterscheinung angezeigt, während im Wimmelbildmodus ein gesuchtes Objekt gefunden wird.

Grafik und Spielwelt

[PIC]Die gezeichnete Spielwelt überzeugt durch ihre Liebe zum Detail und den düsteren Unterton. Atmosphärisch überzeugt diese Leistung bereits nach wenigen Sekunden, wenn der Spieler in der Eishölle ausgesetzt wird. Einige Objekte in der Welt sind animiert. Eine wehende Lampe im Wind, aufklappbare Truhen, Objekte können verschoben werden, Schneefall, ein hechelnder Hund - all das erweckt den Anschein von Leben in diesem Spiel.

Die Spielwelt ist nicht sehr groß, bietet aber genug Möglichkeiten, um sich zu verlaufen. Durch die gelenkte Story muss der Spieler die jeweiligen Orte auch mehrfach aufsuchen.

Eine Besonderheit dieses Games ist die Möglichkeit in bestimmten Szenen zwischen einer komprimierten und der Panoramaversion zu wechseln. Wenn dies der Fall ist, erscheint auf dem Bildschirm die Option für das Scrollen. Wer nicht scrollen möchte, bekommt alle wichtigen Details in einem gestauchten Bild, ansonsten kann mit der Maus der Fokus auf dem großen Bild nahtlos verschoben werden. Dadurch vergrößert sich der Suchbereich etwas, was wiederum zu mehr Spielspaß führt.

Wimmelbilder und Minispiele

[PIC]Die Wimmelbilder sind liebevoll gestaltet und überzeugen durch eine Mischung aus Atmosphäre und Spielspaß. Während des Spiels müssen einige Orte mehrfach besucht und auch Wimmelbildszenen erneut bespielt werden. Hierbei verschwinden dann auch die bereits entdeckten Gegenstände des vorherigen Besuches, so dass die Bilder von Runde zu Runde übersichtlicher werden.
Prinzipiell gibt es zwei Sucharten: Entweder wird die Bezeichnung des Gegenstandes angegeben oder der Spieler sieht die Silhouetten der gesuchten Objekte.

In den Minispielen muss der Spieler Energieleitungen reparieren beziehungsweise den Stromkreis schließen. Die Minispiele sind ebenfalls schön illustriert und sollen das Spiel etwas auflockern.

Sprache und Sound

"Expedition des Grauens" verfügt nicht über eine Sprachausgabe, sondern erteilt dem Spieler nur durch deutsche Texte (in den Zusammenfassungen) oder durch Untertitel Aufträge und Auskunft.
Überzeugen kann allerdings das Arrangement aus klangvollen Hintergrundklängen und Effekten. Eine unnahbare Melodie im Hintergrund und zum Beispiel Schneegestöber als Untermalung der Szene - stark!

Kritik

[PIC]Das Spiel überzeugt durch seine thematischen Bezüge zu Lovecrafts Ideen und erweckt die manchmal doch sehr ermüdenden Wimmelbilder durch die Kombination mit dem Adventurepart mit neuem Leben. Die Story ist grundsätzlich unterhaltsam und spannend umgesetzt worden, allerdings endet das Werk nach einer Flucht etwas abrupt. Das ist schade, denn auch die Spielzeit für dieses Abenteuer hält sich in überschaubaren Grenzen. Trotz der Größe der Spielwelt ist das Rätsel um den Verbleib der Teilnehmer der Expedition an einem Vorabend gelöst. Auch wenn die starke Atmosphäre ein angenehmes Spielgefühl erzeugt, etwas mehr (und länger) darf der Spieler schon gefordert werden.

Die Anforderungen der Minispiele halten sich auch stark in Grenzen. Zwar steigen diese im Verlauf etwas an, aber mehr als ein paar harmlose Klicks verlangen diese Mini-Games niemandem ab.

Insgesamt ist "Expedition des Grauens" ein gelungener Wimmelbildthriller, welcher die Elemente des Wimmelns mit einer unheimlichen Thematik von Lovecraft vereint. Eine etwas längere Spieldauer hätte dem Spiel gut getan und auch die Minispiele sind zu monoton und einfach. Wer einer starken Spielatmosphäre den Vorrang gibt, wird hier seinen Spaß haben. Wer die Herausforderung durch schwierige Wimmelbilder und Rätsel sucht, wird enttäuscht.

Nicolas Gehling



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 27. Mai 2011 | FSK: 6 | Originaltitel: Mystery Stories: Mountains of Madness | PC | Preis: 9,95 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Prozessor mit min. 1 GHz
Windows XP/Vista/7
512 MB Arbeitsspeicher

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