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 Die Legende der Drachenritter, Band 10: Es werde Licht

Serie: Die Legende der Drachenritter, Band 10
Autoren: Ange
Illustratoren: Edouard Guiton
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der gewaltige Drache scheint unbesiegbar zu sein. Eine ganze Flotte von Luftschiffen ist ihm gefolgt - unzählige Drachenritter setzen alles daran, die Bestie zu töten. Durchbohrt von Dutzenden Pfeilen, Speeren und Wurfgeschossen rammt das Monster ein Frachtschiff und tötet beinahe die gesamte Besatzung. Nur einige Novizinnen der Drachenritter, wenige Passagiere und ein Offizier überleben den Absturz. Während die jungen Frauen an Ort und Stelle auf die Drachenritter warten wollen, fliehen die anderen Überlebenden vor der verheerenden und alles Lebendige zu Monströsitäten verändernden Wirkung des Drachen. Denn wer diesem Übel, gegen das einzig Jungfrauen immun sind, ausgesetzt ist, wird selbst zu einer mordenden Bestie.
Doch die Novizinnen warten vergeblich. Die Schiffe der Drachenritter sind vernichtet, die Bestie tot, Hilfe wird nicht kommen. Da ist es fast schon ihr Glück, dass wilde Nomadenstämme sie, wie die anderen Überlebenden des Absturzes auch, gefangen nehmen und als Sklaven verkaufen wollen. Die Novizinnen beschließen zunächst abzuwarten. Doch wenn sich eine Chance zur Flucht ergibt, werden sie sie ergreifen. Die Jungfrauen ahnen nicht, dass ein gewaltiger Feind in der Nähe ist, der weder Nomaden noch Drachenritter oder Flüchtlinge verschonen wird. Noch weniger können die kaum fünfzehnjährigen baldigen Drachenritter ahnen, dass der gefährlichste Feind in den eigenen Reihen lauert.

Der zehnte Teil der überaus erfolgreichen Serie "Die Legende der Drachenritter" ist für die Leser eine gewaltige Überraschung. Nach Varanda, Briones, Guinebaud, Paty, Meddour, Demarez und Paitreau, Ruizgé und Sieurac hat das Autorenduo ANGE den Illustrator Edouard Guiton damit betraut, ihre Geschichte in Bilder zu kleiden. Und diese Bilder halten sich nicht im Geringsten an die Konventionen der Vorgänger. Stil und Anordnung der Panels, der Charakter der Drachenritter und der anderen Figuren sind gänzlich anders als alle Bände und Illustratoren es vorher gewagt haben.

Das ist fast so, als würde der Zeichner von "Final Fantasy" oder von "Werner Eiskalt" das nächste Asterix-Abenteuer gestalten. Das könnte zwar ganz nett sein - vor allem, wenn man sich die letzten Alben des Galliers in Erinnerung ruft -, doch käme dies einer Kulturrevolution gleich, an der sich die Geister scheiden würden. Es gäbe zwangsläufig zwei Fraktionen. Eine würde dies als Belebung und Neuanfang, Inspiration und Innovation begrüßen. Die andere wäre entsetzt und würde das Machwerk in Bausch und Bogen verdammen.

Exakt so verhält es sich mit "Es werde Licht". Die mehr als gewöhnungsbedürftigen Zeichnungen – zumindest aus der Warte der Fans der Serie – sind schockierend anders. Die Frauen kantiger, die Brüste üppiger, die Gesichter hässlicher und die Körper athletischer. Die Umgebung wirkt manchmal wie eine Karikatur der Realität, ebenso die durch die Nähe der Drachen mutierten Lebewesen. Die Menschen muten fast wie Zombies an und nicht wie die in der Serie oft thematisierten Entstellten. Hinzu kommt die an einigen Stellen etwas seltsame Erzählweise, die sich fast direkt an den Leser wendet und aus der Saga so etwas wie einen Tagebucheintrag macht.

"Es werde Licht" ist anders. Teils überzeugend, teils schockierend, teils genial, teils mäßig bis schlecht. Nicht alle werden begeistert sein über die Arbeit des Illustrators Guiton, viele enttäuscht. Eine Chance aber hat dieses Album verdient – es ist für sich betrachtet originell und unglaublich spannend.


Eine Leseprobe befindet sich auf der Website des Splitter Verlags.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 23. März 2011 | ISBN: 9783868691238 | Originaltitel: Vers la Lumière | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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