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 Das weiße Mädchen


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Als die Journalistin Lea Petersen an einem Sonnabend ihren Dienst in der Lokalredaktion einer niedersächsischen Tageszeitung versieht, erregt eine E-Mail ihre Aufmerksamkeit. Von einem unbekannten Absender geschickt, enthält diese Informationen über eine Geistererscheinung, die im Wald von Verchow ihr Unwesen treibt. Als Lea der ungewöhnlichen Mitteilung nachgeht, trifft sie auf einen alten Vermisstenfall, der nie aufgeklärt werden konnte: Im Mai 1986 ist in dem niedersächsischen Ort ein 16-jähriges Mädchen spurlos verschwunden, dessen schneeweißes Gesicht immer wieder einmal am Waldrand auftaucht. Eine interessante Story, wie Lea meint, und so kommt ihr ein längst notwendiger Urlaub gerade recht, um ein paar Tage in Verchow zu verbringen.

Kaum ist Lea in dem kleinen verschlafenen Ort im Wendland angekommen, trifft sie schon auf den ersten Dorfbewohner, der ihr bereitwillig Auskunft über die Geistererscheinung gibt. Aber auch der alte Vermisstenfall ist ihm nicht fremd, und so erfährt Lea einiges von dem verschwundenen Mädchen, dessen Familie im Dorf nicht gerade beliebt war. Ein triftiger Grund für die Journalistin, weitere Nachforschungen anzustellen. Ohne auch nur im Geringsten darüber nachzudenken, dass sie alte Wunden aufreißen könnte, streift Lea durch den Wald, befragt weitere Bewohner und kommt der Lösung des Falls immer näher. Eine Recherche, die schon bald sehr gefährlich wird.

Karge Landschaften, nächtliche Geistererscheinungen, eine eingeschworene Dorfgemeinschaft und ein alter Vermisstenfall. Zutaten, derer sich Andreas Laudan bedient, um einen Kriminalfall zu erzählen, der nicht nur sehr spannend vonstatten geht, sondern auch einer gewissen Mystik nicht entbehrt. Doch was nutzt ein Verbrechen, wenn niemand da ist, der es sühnt. Und so schickt er neben einem unbekannten Mörder auch eine junge, von Ehrgeiz und Neugier getriebene Journalistin ins Rennen, die im Alleingang versucht, dem Drahtzieher eines vor langer Zeit verübten Verbrechens auf die Spur zu kommen.

Mit Ausnahme des Prologs wird der gesamte Kriminalroman aus der Sicht der Journalistin Lea Petersen erzählt. Eine Perspektive, die es dem Leser ermöglicht, in die Gedankenwelt der jungen Frau einzutauchen und deren Nachforschungen und Überlegungen hautnah mitzuerleben. So gerät auch er immer tiefer in die Recherchen hinein, ermittelt gemeinsam mit ihr, stolpert nachts durch den dunklen Wald und erlebt Gefühle der Angst und des Grauens, bis sich letztendlich mit brutaler Gewissheit offenbart, was vor vierundzwanzig Jahren wirklich geschehen ist, als die Schülerin spurlos verschwand.

Fazit:
"Das weiße Mädchen" ist ein atmosphärisch dichter und spannend inszenierter Kriminalroman, der mit geisterhaften Erscheinungen, überraschenden Wendungen und dramatischen Szenen versehen zu fesseln vermag.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. April 2011 | ISBN: 978-3423212809 | Originaltitel: Das weiße Mädchen | Preis: 7,99 Euro | 336 Seiten | Sprache: Deutsch

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