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 Stirb

Autoren: Hanna Winter
Verlag: Ullstein

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es geschieht in einer lauen Sommernacht mitten in Berlin. Als die Cafébesitzerin Lara Simon nach einer Panne mit dem Auto in ein Taxi steigt, ist sie froh, eine Möglichkeit gefunden zu haben, trotz plattem Reifen schnell nach Hause zu kommen. Eine Hoffnung, die nicht lange währt. Schon kurz darauf findet sie sich die junge Gastronomin mit einem Messer am Hals in einem Industriegebiet wieder und der Mann, der noch vor Minuten ihr Retter in der Not war, entpuppt sich als eiskalter Mörder.

Nur mit viel Glück und einer ordentlichen Portion Mut kann die junge Frau entkommen, lässt allerdings ihre Handtasche im Auto zurück. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellt. Denn kurz darauf ist ihr Exmann tot, ihre Tochter Emma schwer verletzt und sie am Ende ihrer Kräfte. Nur eine neue Identität kann sie noch retten und so begibt sie sich als Karoline Wöhler auf die Ostseeinsel Rügen, um für sich und ihre Tochter ein neues Leben zu schaffen. Doch schon sechs Jahre später ist es wieder soweit. Während Laras Tochter Emma noch immer unter den seelischen Folgen des damaligen Überfalls leidet, hat Lara mit dem Pensionsbesitzer Frank Burlacher ihr neues Glück gefunden. Ein zufriedenes Dasein, das genau an dem Tag endet, als ihre Haushälterin Barbara Linz ermordet aufgefunden wird. Ein Schock für die junge Frau, der in diesem Moment unmissverständlich klar wird, dass der Mörder ganz in der Nähe ist.

Nach "Die Spur der Kinder" ist "Stirb" der zweite Thriller der Berliner Autorin Hanna Winter, die auch diesmal wieder einen Serientäter agieren lässt. Anfang Dreißig sind seine Opfer, weiblich, mit schulterlangem hellbraunen Haar und von zierlicher Gestalt. Ein Fakt, der unmissverständlich verrät, dass hier ein Psychopath am Werke ist, der eine alte Rechnung offen hat. Doch wer ist dieser Mann und warum mordet er? Fragen, die lange Zeit im Raum stehen und der Handlung ausreichend Spannung verleihen. So trifft der Leser auf einige Tatverdächtige, erlebt dramatische Szenen, lernt ein Ermittlerteam kennen, das nicht fehlerfrei ist, und leidet mit einer Frau, deren Mut auf Verzweiflung baut. Ein Plot, der sich gelungen präsentiert, allerdings in seiner Ausführung etwas holprig erscheint. Schnell wechselnde Handlungsfetzen und spontan eingestreute Informationen führen zu Stockungen im Lesefluss, die mit kurzen Überleitungen oder minimalen Erklärungen vermeidbar gewesen wären.

Fazit:
"Stirb" ist ein kurzweiliger Thriller, der mit einer sympathische Heldin und fesselnden Handlungssträngen aufwarten kann, allerdings auch sehr klischeebehaftet in Erscheinung tritt. Ein Buch für Leser, die nichts wesentlich Neues erwarten, sondern einfach nur gut und spannend unterhalten werden wollen.

Eine Leseprobe als pdf gibt es hier.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 12. August 2011 | ISBN: 978-3548283449 | Originaltitel: Stirb | Preis: 8,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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