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 Indien - Der Film


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


Heinzi Brösel und Kurt Fellner sind als Inspektoren im Auftrag des österreichischen Fremdenverkehrsamtes unterwegs. Sie sollen in der Provinz die Hotels und Gaststätten beurteilen, damit diese in die Fremdenführer kommen.
Während Heinzi Brösel ein kleinbürgerlicher Widerling ist, zeichnet sich Kurt Fellner als Yuppie und Streber aus. Diese beiden Charaktere prallen aufeinander und müssen nun zusammenarbeiten. Fellner ist der Belehrende, während es sich bei Brösel eher um die profaneren Dinge des Lebens dreht. Auf den Landstraßen Niederösterreichs unterwegs, kommt es aufgrund der Eigenarten und Eigenschaften der beiden zunächst zu Anfeindungen, die sich aber im Laufe des Filmes zu einer echten Männerfreundschaft, die selbst über den Tod hinaus bestehen bleibt, entwickelt.
Mit der Zeit arrangieren sich die beiden so sehr, dass es teilweise auch zum Rollentausch kommt.

Die Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer traten zusammen mit dem Stück "Indien" mehrere Jahre lang in Österreich und Deutschland auf. Sie begeisterten durch ihren besonderen Charme die Zuschauer. Nach diesen erfolgreichen Jahren wurde beschlossen, das Bühnenstück auch zu verfilmen. Mit viel Witz und typisch österreichischen, teilweise recht groben, aber dennoch liebenswert menschlichen Humor wurde er umgesetzt. Eben durch die starken charakterlichen Unterschiede zwischen Brösel und Fellner wächst auch gut sichtbar für den Zuschauer die Freundschaft der beiden Männer. Sicherlich geht man sich gegenseitig auf den Geist. Herr Brösel fällt es sichtbar schwer, den Redenschwall von seinem Kollegen zu ertragen und dessen ständigen Belehrungen. Umgekehrt hat Fellner damit ein Problem, dass sein Kollege entweder gar nichts sagt, sondern Schmatzgeräusche von sich gibt. Wenn Brösel dann doch mal was sagt, ist es sehr grobschlächtig oder abwertend oder beides. Es werden zutiefst menschliche Verhaltensweisen aufgezeigt und auf sie eingegangen.

Mit diesem Film gelang Paul Harather als Regisseur der Durchbruch. Der Film ist eine Mischung als Roadmovie und Tragödie. Sehr schön anzusehen, mit vielen ruhigen Aufnahmen, wenigen überhasteten Einstellungen, gespickt mit vielen Bemerkungen, die sehr viele Rand- und Tabuthemen anschneiden. Die Charaktere sind glaubwürdig, man kann die Empfindungen nachvollziehen, die Geschichte ist auch gut und dient nicht nur als bloßer Aufhänger für die beiden Hauptdarsteller.
Für alle, die skeptisch wegen des österreicherischen Dialektes sind sei gesagt, dass es diesen Film auch mit Untertiteln gibt - einmal hochdeutsch und einmal in englisch.

Zu dem Film kommt noch ein umfangreiches Paket mit Extras. Es finden sich auf der DVD der originale Trailer, die Lesungen von 1997, diverse TV-Berichte - unter anderem auch der wegen der möglichen Oscar-Verleihung - und Filmausschnitte.
Leider ist er Film in der Vertonung nicht ganz so gelungen, was aber der Freude bei diesem Film keinen Abbruch tut. Die auf der DVD enthaltenen Extras haben eine Gesamtlaufzeit von 62 Minuten.

Fazit:
Ein genial lustiger und gleichzeitig tiefgehender Film über Männerfreundschaft, Österreich, Indien und Wiener Schnitzel.

Produktion: Österreich 1994

Christoph Heibutzki



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2002 | FSK: 16 | ISBN: B00006II4Y | Laufzeit: 89 Minuten | Untertitel verfügbar in: Hochdeutsch, Englisch

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