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 Dämonenzeit


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Als Kriegerdämon ist Baazlabeth es gewohnt, in die Welt der Sterblichen gerufen zu werden, um Tod und Verderben zu bringen. Doch als ihn der Magier Nemrothar herbeiholt, gibt er ihm die Aufgabe, auf ehrliche Weise fünftausend Goldstücke zu verdienen. Und all dies soll er in der Stadt Brisenburg erfüllen. Mit Bravour gelingt es Baazlabeth, die ihm gestellte Aufgabe zu erledigen, doch er kehrt nicht in seine Domäne zurück. Stattdessen verweilt er in dieser seltsamen Welt, denn noch etwas weitaus Wichtigeres hält ihn in Brisenburg. Es gibt nämlich eine Prophezeiung, die vom Ende der Welt kündet und der Dämon spielt darin die Hauptrolle.

Für Baazlabeth ist die Prophezeiung einfach zu deuten. Es wird wieder einmal in einer Schlacht Gut gegen Böse enden, wie schon so oft geschehen. Auf seiner Seite bemüht er sich, die sieben Sünden, von denen er eine ist, zu versammeln, und wartet darauf, dass die sieben Tugenden sich zu erkennen geben. Er träumt von einer zerstörten, vom ihm beherrschten Welt, in der über seiner Festtafel in mit Klingen versehenen Käfigen die Tugenden sitzen und seinen Triumph miterleben können, während er selbst die Welt in Schutt und Asche legt und Tod und Zerstörung bringt.

Doch es läuft nicht alles nach Plan und es scheint, als wäre die Weissagung noch unvollständig, denn es entwickelt sich nicht so wie gewünscht. Baazlabeths Tarnung ist gut, da er in Gestalt eines Menschen in der Stadt wandelt, aber immer noch zeigen sich seine Gegenstreiter nicht. Und dann erscheint auch noch Amez, der Vater der Sünden und Baazlabeths Erschaffer, der ihm mitteilt, dass er bislang alles komplett falsch gemacht hat.

"Dämonenzeit" ist der Nachfolgeroman von "Dämonengold". Hier wird nun endlich ein wenig mehr über die immer wieder angedeutete Prophezeiung offenbart, auch wenn die Einzelheiten bis zum Schluss recht vage bleiben. Ein Ende der Welt, ein Kriegerdämon in einer mittelalterlichen Stadt, der die Sünden um sich schart, und ein königliches Heer, das auf die Stadt zumarschiert, all dies müssten doch eigentlich Garanten für einen packenden und unterhaltsamen Fantasyroman sein. Sind sie jedoch nicht. Vielleicht liegt es an der ungeschliffenen Schreibweise Stephan Russbülts, vielleicht an der nicht ganz ausgereiften Geschichte, aber die Erzählung packt den Leser an keiner Stelle. Stattdessen blättert sich der Leser durch einen Roman voller blasser Nebenfiguren, von denen keine lange im Gedächtnis bleibt, und einem Hauptakteur, der einmal bemüht humorvoll sein möchte, um dann an anderer Stelle wieder in dämonische Grausamkeit verfallen zu wollen.

Selbst die eigentlich wunderbaren Gefährten des Dämons wie Völlerei und Wollust sind nicht genug ausgearbeitet und präsent. Statt dass man erlebt, wie Baazlabeth seine Erfüllung findet oder die Geschichte irgendwie sinnig voranschreitet, liest man, wie der Dämon immer wieder in seiner Stammkneipe versumpft, wahllos mal wieder irgendjemanden abschlachtet und ansonsten darauf wartet, dass irgend etwas passiert. Hier gibt es weder Spannung noch Epik, keinen Humor oder Satire. Man hat das Gefühl, der Autor möchte alles gleichzeitig schreiben, sowohl gute Fantasy als auch eine humorvolle oder wenigstens satirische Geschichte. So jedoch wird daraus lediglich ein Einheitsbrei, durch den man sich mühsam kämpft, ehe dem Leser ein urplötzliches Ende vor den Kopf geknallt wird, das nicht einmal zufrieden stellend die Geschichte abschließt.

Gut gemeint, aber leider schlecht ausgeführt.

Hier gibts eine Leseprobe

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2011 | ISBN: 978-3404206377 | Preis: 14,00 Euro | 574 Seiten | Sprache: Deutsch

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