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 Fiese Finsterlinge

Autoren: Royce Buckingham
Übersetzer: Joannis Stefanidis
Verlag: Penhaligon

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Achtung: Der dritte Roman über den Dämonenhüter Nate setzt inhaltlich unmittelbar nach den Ereignissen aus "Mürrische Monster" an. Wer die Romane von Royce Buckingham noch nicht kennt, sollte sie in der Reihenfolge der Veröffentlichung lesen, um Verständnisschwierigkeiten zu minimieren.

In Seattle bricht das totale Chaos aus. Sämtliche, seit Jahrzehnten von Nate und seinem verstorbenen Lehrmeister eingesammelte Dämonen sind aus ihrem Gefängnis ausgebrochen und treiben ihr Unwesen in der Stadt. Dämonenhüter Nate flieht kurzerhand und überquert in einem kleinen Boot den Pazifik. Währenddessen versucht seine Freundin Sandy, selbst nicht wie Nate in der Lage die Dämonen zu sehen, mit Hilfe von Lilli und Rick, wenigstens einige der Dämonen wieder einzufangen. Dummerweise kommt ihnen dabei ein gewaltiger Wasserdämon in die Quere, der nichts lieber tut, als eine riesige Autofähre mal eben zu versenken.
Als einziger könnte Nate den Dreien helfen – der aber ist mitten im Meer angegriffen worden und nur mit letzter Not auf einer riesigen Plastikinsel gestrandet. Und die Umweltschützer, die dort versuchen den Müll der gesamten Menschheit aus dem Pazifik zu fischen, entpuppen sich als militante Verrückte, die einen Schiffbrüchigen ohne Skrupel wieder ins Meer werfen.

Der vierte Roman des Amerikaners Royce Buckingham ist nach "Garstige Gnome" wieder eine Geschichte über Nate, den ziemlich unfähigen Dämonenhüter.
Doch die Freude über die Rückkehr zu den vertrauten Figuren aus "Dämliche Dämonen" und "Mürrische Monster" ist nur von kurzer Dauer. Neben dem gewohnt irreführenden und ziemlich unpassenden deutschen Titel und dem netten Daumenkino am unteren Seitenrand folgt schnell die Ernüchterung. Nate ist auf einem ebenso sinnlosen wie langweiligen Ausflug im Pazifik unterwegs und Sandy wirkt ebenso wie Lilli und Rick total fehl am Platz. Schlimmer noch aber sind die Vorkommnisse in Seattle. Statt eines abgrundtiefen Gegners entpuppt sich die Handlung in "Fiese Finsterlinge" als Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Da wird mal eine Statue abgeschleppt, mal Würmer in ein E-Book eingesperrt, mal sogar Müllhaufen überfahren – na toll.
Leider ist der Humor der ersten Bände auf Urlaub (nicht im Pazifik wohlgemerkt!) und Spannung kommt gar nicht erst auf – dafür sind die Dämonen einfach zu blass.

Besonders traurig ist die Charakterzeichnung der drei "Helden". Sowohl Sandy als auch Lilli und Rick wirken zu keiner Zeit wie reale Menschen. Ganz im Gegenteil: ihr Verhalten und ihr Charakter ändern sich alle drei Seiten – wie auch die Kapitelzahl. Leider bleibt Royce Buckingham bei seiner Taktik, ein Kapitel, dass mehr als fünf Seiten lang ist, kommt ihm nicht auf den Tisch – wäre wohl zu komplex für seine Leserschaft. Denn eins ist dieses Buch ganz bestimmt nicht: ein Buch für Erwachsene. Leider sind die Vorgänge in diesem Band alles andere als harmlos – für Kinder ist es also leider auch nicht geschrieben. Auch die Anbindung an die Realität – wenn man über Gnome, Dämonen und Finsterlinge schreibt kein risikoloses Unterfangen – misslingt völlig. Wie sich Bürgermeister, seine Stellvertreterin und Nachbarn verhalten, passt einfach nicht zusammen. Ist das nun Fantasy oder schon Realsatire, man fühlt sich hin und her gerissen und nirgendwo gut aufgehoben.

"Fiese Finsterlinge" ist ein neuer Tiefpunkt in der Dämonen-Bücher-Serie von Buckingham. Es ist noch schlechter als sein Vorgänger und enttäuscht leider in jeder Hinsicht. Ein gutes hat dieses Buch allerdings: man braucht kaum zwei Stunden, um es durchzulesen!


Eine Leseprobe kann man hier einsehen!

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 15. November 2011 | ISBN: 9783764530587 | Originaltitel: Demonocity | Preis: 14,99 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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