Die Semesterferien beginnen und Coraline, ihr Freund Ron, ihr bester Freund Eugene und dessen Freundin Ashley, starten einen Roadtrip nach Florida, um sich dort ein paar schöne Tage zu machen. Der strebsame Eugene und das Sportass Ron können sich nicht besonders leiden und so wird die Autofahrt zum Nervenkrieg. Während der Reise durch einen Nationalpark, versagt das Auto seinen Dienst und die vier Jugendlichen wollen in einer nahe gelegenen Hütte übernachten, in der sich vor einiger Zeit der Besitzer selbst getötet hat. Mitten in der Nacht und mit wenig Licht beginnt eine tödliche Intrige ...

"Witchboard" ist die fünfte Folge der Serie "MindNapping", bei der auch diesmal wieder durch (un)erwartete Wendungen und Inszenierungen mit den Protagonisten und dem Hörer gespielt wird.

Einen klassischen Roadtrip hat Autor Carsten Steenbergen hier vorgelegt: Vier Jugendliche fahren ins Ungewisse, das Auto ist defekt und eine alte Hütte eines Selbstmörders ist die einzige Unterkunft weit und breit. Selbstverständlich ist es nur noch eine Frage der Zeit bis Blut fließt.
Die Geschichte lebt dabei von der Vergangenheit und den Ängsten von Coraline, deren Vater sich ebenfalls umgebracht hat. Ihr Wahn wird im Verlauf der Nacht immer weiter geschürt, bis sie tatsächlich glaubt, dass ihr Vater als Geist in der Hütte anwesend ist - gruselig überzeugend.

Ohne etwas von der tollen Geschichte vorwegnehmen zu wollen: große Teile der Handlung sind durchaus vorhersehbar, aber jederzeit unterhaltsam und spannend inszeniert. Auch wenn der betriebene Aufwand und das Zusammenspiel von Zufall und Plan nicht immer passen, so läuft die Handlung auf ein furioses Finale hinaus, das dunkler und abgrundtief-böser nicht sein könnte.

Sieben Sprecher sind an dieser Produktion beteiligt und es gelingt Merete Brettschneider, Mia Diekow, Leonhard Mahlich, Daniel Welbat, Wolf Frass, Sylvie Nogler und Gordon Piedesack eine überzeugende und starke Leistung vorzulegen. Gerade die tiefe Stimme von Daniel Welbat trägt zur gefährlichen Atmosphäre bei, die durch passende Musik und Effekte spürbar erzeugt wird.
Im Booklet findet sich - wie üblich - ein Kurzportrait des Autors.

Kurzum: Auch wenn die Geschichte übertrieben wirkt und einige Ecken und Kanten in der Erzählung besitzt, so wird doch eine packende Handlung mit einem wirklich perfiden Ende erzählt, die sich allemal das Prädikat "MindNapping" verdient hat.

Eine Hörprobe ist auf der Webseite von Audionarchie zu finden.