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 Toter geht's nicht

Bröhmanns erster Fall


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Ein Unglück kommt selten allein. Eine Erfahrung, die auch Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann machen muss, als er am Faschingssonntag gleich mit einer ganzen Reihe von Problemen konfrontiert wird. Beginnend mit einem Disput über das entschieden zu freizügig geratene Kostüm seiner pubertierenden Tochter Melina, über einen heimtückischen Mord im hessischen Nidda, bis hin zu der unerwarteten Nachricht seiner Ehefrau Franziska, die Familie für eine ungewisse Zeit zu verlassen, scheint sich die ganze Welt gegen ihn verschworen zu haben. Schlecht gelaunt macht sich Bröhmann auf den Weg zum Tatort, ohne zu wissen, wie er die nächsten Wochen allein mit zwei Kindern, einem Hund und jeder Menge Arbeit überstehen soll.

"Lass uns fummeln, Pummel" heißt der von allen Karnevalanhängern heiß geliebte Song, mit dem der einst in der Karnevalsgesellschaft Rudingshain e.V. aktiv gewesene Herbert Ruland zu Ruhm und Geld gelangt ist. Seit dem tingelt er als Herr Bärt von einer närrischen Veranstaltung zur anderen und lässt es sich nicht nehmen, auch in Nidda dabei zu sein. Doch plötzlich ist Rulands Freund Drossmann tot, erschlagen mit einer Eisenstange auf ebendiesem Fest und nicht nur Drossmanns Sohn steht unter Verdacht, seinen als Sensenmann verkleideten Vater erschlagen zu haben. Auch Herr Bärt scheint irgendwie in den Mordfall verwickelt und der stets missmutig gelaunte Bröhmann hat alle Hände voll zu tun, den aalglatten Stimmungsmacher zu bezwingen.

"Toter geht`s nicht" ist der erste Fall für den hessischen Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann, der sich wenig motiviert und im Schatten seine erfolgreichen Vaters stehend, mehr schlecht als recht durch die Ermittlungen zu einem Mordfall quält. Sich selbstkritisch als Memme sehend, muss der Sohn des ehemaligen Polizeipräsidenten auf die hilfreiche Unterstützung seines Assistenten Markus Meirich verzichten, der gewöhnlich alle anstehenden Fälle im Alleingang löst. Und so müht er sich, mit einem besserwisserischen Kollegen an der Seite und durch permanent neu auftretende Alltagsprobleme seiner Kinder geplagt, den Tod eines Sensenmannes zu klären und das in einer Art und Weise, die dem Hörer Lachtränen in die Augen treibt.

Erdacht wurde der humorvolle Regionalkrimi von dem Kabarettisten Dietrich Faber, der neben Britta Steffenhagen zugleich auch als Sprecher fungiert. Dabei gelingt es ihm, seinem Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann einen unverwechselbar trotteligen Ausdruck zu verleihen und ihn zugleich ungeheuer sympathisch wirken zu lassen. Egal ob dieser als Hilfserzieher unter einer Horde Kinder liegt oder mit einem zu kleinen Handtuch in der Sauna weilt. Stets hat er die Lacher auf seiner Seite und schafft es darüber hinaus, auch noch einen Mord aufzuklären. Doch bis es soweit ist, muss er noch einige Laken seines bettnässenden Sohnes wechseln und die humorlosen Witze eines übel riechenden Kollegen überstehen.

Fazit:
Bröhmanns erster Fall überzeugt mit viel Humor und herrlich skurrilen Alltagssituationen, lässt aber den eigentlichen Kriminalfall im Hintergrund stehen. Deshalb werden eingefleischte Krimifans etwas enttäuscht sein, während Liebhaber witziger Regionalkrimis voll auf ihre Kosten kommen.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 31. Oktober 2011 | ISBN: 978-3837110647 | Laufzeit: 415 Minuten | Originaltitel: Toter geht's nicht | Preis: 19,99 Euro | Sprache: Deutsch

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