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 Edison


Cover
Gesamt ++---
Action
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


In der amerikanischen Großstadt Edison gibt es wenig Kriminalität. Ein Grund hierfür ist die Polizei-Spezialeinheit F.R.A.T. Doch der schöne Schein trügt. Der junge und unerfahrene Journalist Joshua stößt bei seinen Nachforschungen zu einem Gerichtsurteil auf Korruptionsfälle innerhalb dieser Elite-Einheit. Es hat den Anschein, als würden sich die Gesetzeshüter ihre eigenen Paragraphen zimmern und das von ihnen beschlagnahmte Geld dazu benutzen, um in der Politik mitzumischen. Doch sie schrecken auch nicht vor Gewalttaten zurück, um ihre Ziele zu erreichen.
All diese Dinge sind zuerst nur Vermutungen von Joshua, der zuerst seinen Chef, den Kleinblattbesitzer Ashford, einschaltet, doch von ihm nicht nur zurechtgewiesen, sondern auch noch gefeuert wird. Nachdem Joshua etwas weiter gegraben hat und sich die Hinweise verdichten, wird die Staatsanwaltschaft informiert.
Doch anstatt die Gerechtigkeit ihren Gang geht, werden Joshua und seine Freundin zusammengeschlagen, damit der junge Reporter aufhört, seine Recherchen voranzutreiben.
Mit dem Polizisten Deed, einer ihrer wichtigsten Zeugen, und dem Ermittler Wallace versuchen Ashford und Joshua nun, die Dinge aufzuklären. Doch immer klarer wird ersichtlich, dass die Korruption weiter hinaufreicht, als zuerst angenommen.

Zunächst einmal ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Großstadt Edison um eine fiktive Stadt handelt. Die Thematik dieses Filmes ist nicht neu, kam sie schon in "Dark Blue" und teilweise auch "Cop Land" vor.
Dennoch ist dieser Film mit seiner namhaften Besetzung leider nicht in der Lage, die Thematik gut zu vermitteln.
Justin Timberlake, früher bei der Boygroup "NSYNC", mimt hier den idealistischen Reporter Joshua. Doch leider wirkt er nicht sehr glaubwürdig. Gefühle, die er vorgibt, wirken sehr gestellt und plakativ. Irgendwie stolpert er ziemlich unsicher durch den Film.
An seiner Seite spielt Morgen Freeman den Zeitungsbesitzer Ashford, der, wie es zunächst scheint, Joshua Böses will. Erst im Laufe des Films entwickelt sich aus der Figur Ashford ein erfahrener, aber auch sehr zynischer Journalist, der mit seiner leicht arrogant-unsympathischen Art den jungen Reporter zur Arbeit anspornt. Die Rolle ist glaubhaft gespielt, auch wenn sie den Film nicht wirklich rettet.
Das nächste Zugpferd bei Edison ist der Rapper LL Cool J. Dieser spielt den knallharten F.R.A.T.-Cop Rave, der zwischen dem brutalen Vorgehen seiner Kollegen und der Korruption sein Gewissen entdeckt und versucht, sich von seinen Kollegen zu distanzieren. Die Figur Rave ist zwar glaubwürdig dargestellt, doch fragt man sich als Zuschauer immer wieder, warum er überhaupt noch bei dieser Einheit ist. Er bildet einen massiven Gegensatz zu seinen Kollegen, da er versucht, nach Vorschriften zu handeln.
Der vierte hochkarätige Star, der aufgefahren wird, ist Kevin Spacey. Er haucht dem Ermittler Wallace Leben ein. Spacey, hier mal mit schwarzen Haaren, gibt diesem Charakter wenigstens etwas Farbe, doch insgesamt ist Wallace auch sehr plakativ. Wallace gilt als abgebrühter und gefürchteter Ermittler, der dafür bekannt ist, bis zum Äußersten zu gehen. Doch das wird leider nicht durchgezogen, sondern nur erzählt.

Trotz dieser zwei bekannten Schauspieler und den beiden Musikern schafft es der Film nicht, zu fesseln. Alles dümpelt irgendwie vor sich hin, das Ende ist vorhersehbar. Der Anfang gestaltet sich dabei noch recht viel versprechend, eben durch das Zusammenspiel Timberlake/Freeman, was eigentlich genug Zündstoff bieten sollte.
Auch sind einige Kommentare im Film sehr rätselhaft. So fordert Joshuas Freundin ihren Geliebten auf, er solle nicht weitermachen, damit ihre Besitzstände gewahrt blieben. Das ist mal eines der schwächsten Argumente in der Filmgeschichte, wenn sich ein Partner in eine potentielle Gefahr begibt.
Nach der ersten Hälfte geht es mit dem Film rasch bergab. Die Zeugen werden unter Druck gesetzt und versuchen durch eher langweiliges Taktieren, ihre Haut zu retten. Es wird fast zu jedem filmischen Stilmittel gegriffen, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Selbst der finale Schusswechsel ist geprägt von sehr unlogischem Positionieren der Polizisten und Polizeistatisten, die merkwürdig durch die Gegend fallen.
Die Bild- und Tonqualität sind gut, lediglich die Schnitte sind mehrmals merkwürdig, da die Übergänge zu anderen Szene öfters ruckartig erfolgen.
An Extras hat die DVD den Trailer auf Deutsch und Englisch zu bieten. Dazu kommen noch einige Hintergrundinformationen zu dem Film und weitere Trailer.

Fazit:
Hier sieht man deutlich, dass es nicht nur ausreicht, möglichst viele Stars durch ein Konsortium casten zu lassen und darauf zu hoffen, diese würden ein schlechtes Drehbuch retten. Dem ist eindeutig nicht so. Selbst für reine Actionfans, die auch mal gut gemachte Action vor Handlung gehen lassen, ist dieser Film nichts. Wer allerdings LL Cool J und noch andere gut trainierte Männer mit barem Oberkörper sehen will, sollte schon mal einen Blick riskieren.

Produktion: USA 2005
Staus: ungekürzte Version
Sprachen: Deutsch (DD und DTS 5.1), Englisch (DD 5.1)

Christoph Heibutzki



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Dezember 2005 | FSK: 16 | ISBN: B000AFEJ8Y | Laufzeit: 95 min Minuten | Originaltitel: Edison | Preis: 13, 95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch DD 5.1, Deutsch DTS 5.1, Englishc DD 5.1

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