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 Reconquista, Band 1: Die Horde der Lebenden


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mordend und zerstörend dringen die Hethiter unter der Führung ihres Herrschers Hattuschili immer tiefer in das Land der Skythen und anderer Stämme vor. Doch die Horde der Lebenden wird sich ihnen entgegenstellen. Wiederbelebt und geführt wird die Horde von drei Herrschern, die einen Bund eingingen, um gemeinsam als Skythen-Völker stark zu sein: Marak, König der Kallipiden, Simissee, Königin der Sarmaten und Kymris, König der Kimmerier.
Und tatsächlich hat sich die Horde der Lebenden einen Namen gemacht, denn Hammurabi, der Babylonische Herrscher, entsendet die geschickte und geheimnisvolle Thusia, die die Horde bei ihren großen Kämpfen begleiten und vom anschließenden Sieg über die Hethiter berichten soll. Ein Platz in der berühmten Bibliothek wäre eine große Ehre, aber können die Skythen Thusia wirklich vertrauen? Derweil schmiedet Hattuschili mit einer geheimnisvollen Fremden Pläne, um die Skythen vernichtend zu schlagen. Wer wird als Sieger in diesem Krieg hervorgehen?

Schon auf den ersten Seiten begegnen dem Leser Blut, Gewalt und nackte Haut, die sich auch im weiteren Verlauf der Geschichte reichlich wiederfinden. Und das sind leider schon die wesentlichen Themen, denn außer großartig dargestellten Kämpfen und der Einführung der verschiedenen Charaktere, gibt die historisch-fiktive Story nicht so viel her. Die Betonung liegt vielmehr auf fiktiv, denn die Skythen waren der "Hauptklan" einer weitschichtigen Gemeinschaft von Nomadenstämmen, die sich nicht eindeutig differenzieren lassen (Vgl. Rice 1957: 15). Ferner sollen die - hier als Skythen dargestellten - Nomadenvölker (Kallipiden, Sarmaten und Kimmerier) die Skythen eher unterworfen haben oder von diesen selbst verdrängt worden seien. Eine weitere Ausschmückung der Geschichte ist der Einsatz von übernatürlichen Elementen durch die Atlantiden-Zauberer.

Auf knapp sechzig Seiten wird ein (erdachter) Einblick in die drei verschiedenen Kulturen gewährt, die sich zu einem starken Bund vereinigt haben. Dabei bleibt die Spannung größtenteils auf der Strecke, denn irgendwie passiert nichts von Bedeutung. Der Konflikt mit den Hethitern und mögliche Kontroversen untereinander werden aufgezeigt und geheimnisvolle Personen eingeführt: Die Schreiberin Thusia sowie eine mysteriöse Fremde, die König Hattuschili zu lenken scheint - Genaueres über diesen erfährt der Leser bisher nichts. Die Skythen rüsten sich und ihre imposanten Tiere bereitwillig für den großen Kampf und verlassen dafür ihre Stadt Haumavarka. Unterwegs werden sie bereits in Kampfhandlungen verwickelt, die zwar actionreich, aber nicht relevant für den Verlauf des Abenteuers sind.

Die Illustrationen hingegen sind stark, aber auch gewalttätig, blutig und geizen nicht mit nackten Tatsachen. Daher ist diese Ausgabe nichts für Kinderhände oder zarte Gemüter. Faszinierend und ausdrucksstark sind die großflächigen, gut gefüllten Schlachtenbilder mit den wilden Kreaturen, die gerne auch mal länger betrachtet werden. Ebenfalls interessant sind die abwechslungsreiche Anordnung der Panels und die vereinzelten Bild-in-Bild Darstellungen. Daneben überzeugen die schön leuchtenden und satten Farben, mit denen die Darstellungen lebendig wirken.
Im Großen und Ganzen retten somit die Illustrationen die bisher recht schwache Handlung, die hoffentlich nur als Einführung in ein spannenderes Abenteuer dient.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.

Sarah Mehring



Hardcover | Erschienen: 1. September 2012 | ISBN: 978-3868694833 | Originaltitel: Reconquêtes: La Horde des Vivants | Preis: 13,80 Euro | 57 Seiten | Sprache: Deutsch

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