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 Lara Croft: Tomb Raider - Die Wiege des Lebens

Tomb Raider: The Cradle of Life


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton
Lara Croft ist endlich zurück: In "Die Wiege des Lebens" schleicht, schlägt und schießt sich die attraktive Heldin durch ihr neuestes Abenteuer.
Vor der Küste Griechenlands entdeckt die britische Archäologin mit Kampferfahrung einen versunkenen Tempel Alexanders des Großen mit zahllosen kostbaren Artefakten. Der geheime Tempel birgt auch ein mächtiges Geheimnis, nämlich die Karte zu einem Ort namens "Wiege des Lebens", wo sich angeblich die sagenumwobene Büchse der Pandora aus der griechischen Mythologie befinden soll. Diese Karte in Form einer mysteriösen Kugel ist damit nicht nur der Wegweiser zu einem mächtigen Artefakt, sondern auch ein beträchtliches Vermögen wert.
Als Lara die Kugel aus dem Tempel bergen will, kommen ihr Chen Lo und seine Bande zuvor; sie rauben die Kugel, und Lara Croft gelingt es nur unter großen Mühen, sich aus dem zusammenstürzenden Tempel zu befreien und an die Wasseroberfläche zu gelangen. Chen Lo und seine Leute arbeiten jedoch nicht auf eigene Faust: Sie sind im Auftrag des Wissenschaftlers und Nobelpreisträgers Dr. Jonathan Reiss unterwegs, der ganz besondere Pläne mit der Büchse der Pandora hat. Er will sie als übermächtige biologische Waffe verkaufen, und dazu braucht er die Kugel als Wegweiser.
Lara kehrt unverrichteter Dinge nach Hause zurück, wo bald das M:I 6, der britische Geheimdienst, ihr einen Besuch abstattet. Sie wird gebeten, die wahnsinnigen Pläne des Wissenschaftlers zu durchkreuzen und die Karte wieder in ihren Besitz zu bringen. Lara nimmt an und holt sich schlagkräftige Unterstützung: den verräterischen Ex-Agenten Terry Sheridan. Er ist ihr, was Kampf und Erfahrung angeht, nicht nur ebenbürtig, sondern war auch ihr Liebhaber; sie kennt ihn also gut. Nur er kann sie zu Chen Lo und seinem Geheimversteck in China führen, um die Kugel zurückzuholen.

Als im Jahr 2001 die Computerspielfigur Lara Croft von der Firma Eidos das Licht der Kinowelt erblickte, konnte noch niemand ahnen, welchen Erfolg das nach sich ziehen würde - immerhin rund dreihundert Millionen Euro Einnahmen weltweit an den Kinokassen. Ein regelrechtes Wettrennen von Computerspiel-Verfilmungen setzte ein, um auf der von Lara Croft ausgelösten Welle mitschwimmen zu können.
Natürlich musste auch ein zweiter Teil der erfolgreichen und schlagkräftigen Actionheldin her. Diesmal übernahm der actionerfahrene Regisseur Jan de Bont ("Speed") das Ruder, um "Die Wiege des Lebens" durch die tückischen Untiefen zweiter Teile zu schiffen. Und überraschenderweise gelingt das. Tatsächlich ist die Fortsetzung sogar noch besser als das Original, zumindest was die Aspekte angeht, für die Lara Croft steht: Action, Coolness und Sexappeal.
Die Geschichte passt sich diesen drei Maximen an. Nicht die Dialoge oder gar die Handlung treiben den Film voran, sondern die Reise an exotische Schauplätze, die gelungenen Stunts und die wilde Zerstörungslust, die selten eine Örtlichkeit heil lässt.
Angelina Jolie stellt die perfekte Besetzung für die Figur Lara Croft dar. Attraktiv und durchtrainiert präsentiert sich die Schauspielerin in eng geschnittenen Kleidern. Aber sie macht auch bei den Actionszenen eine gute Figur; wie schon im ersten Teil absolvierte Jolie fast alle Stunts selbst. Und in "Die Wiege des Lebens" gibt es davon nicht wenige. Jolie muss klettern, kämpfen, sich an einen fliegenden Helikopter schwingen und vieles mehr. De Bont beweist eine sichere Hand für die Actionszenen; diese allein aber können den Film dann doch nicht tragen.

Das große Manko des Films ist, dass er sich nicht entscheiden kann, ob er nun selbstironisch sein will oder nicht. Einerseits machen einige humorvolle Szenen richtig Spaß - beispielsweise, als Lara Croft, ganz britische Lady, im Damensattel ihre Schießübungen absolviert - und lockern den Film auf. Andererseits verdirbt sich "Die Wiege des Lebens" die positiven Ansätze durch das schlechte Drehbuch, die lieblose Aneinanderreihung der eigentlich interessanten Schauplätze und einige absolut unnötige und lächerliche Vorkommnisse selbst. Es ist weder witzig noch spannend noch in anderer Weise bemerkenswert, wenn Miss Croft sich in den Tiefen des Ozeans selbst eine Wunde zufügt - wohlgemerkt, sie war bereits am Bein verletzt -, um mit ihrem Blut einen Hai anzulocken, an dessen Rückenflosse sie sich dann an die Wasseroberfläche ziehen lässt. Eine solch abstruse und abwegige Idee tatsächlich umzusetzen, entlarvt die Drehbuchautoren bereits zu Anfang des Films als uninspirierte Aufschneider, die sich nicht nur an Flipper vergehen, sondern Lara Croft nicht selten als angeberische Zicke darstellen statt als selbstbewusste Meisterin ihres Fachs.

Letztlich reicht eine Lara Croft in keiner Weise an Indiana Jones heran. Für fast zwei Stunden anspruchslose Unterhaltung reicht es aber allemal.


Specials der DVD:
- Audiokommentar des Regisseurs
- Trailer zum Film
- Filmtipp Tomb Raider

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Juni 2005 | FSK: 12 | Laufzeit: 113 Minuten | Preis: 5,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Deutsch f. Hörgeschädigte | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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