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 Spiel des Lebens

Autoren: Veit Etzold
Verlag: Egmont Ink

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ein bunter Luftballon, angepinnt an einem Schulschließfach, sieht lustig aus und weist auf eine nette Überraschung hin. So jedenfalls könnten es sich die vorbeikommenden Studenten des Londoner des King's College gedacht haben, die am ersten Semestertag ein solches Arrangement auf ihrem Collegeflur entdeckten und gewiss mit einem Schmunzeln quittierten. Ein schwerwiegender Irrtum, wie sich bald herausstellen soll, der den Auftakt für ein Katz- und Mausspiel darstellt, bei dem einer verlieren wird.

Als die siebzehnjährige Emily Waters aus ihrem wohlbehüteten Elternhaus in das Studentenwohnheim des King's College in London zieht, ahnt sie nicht, dass ihr Leben bald eine dramatische Wende nehmen wird. Zunächst noch mit Studienvorbereitungen, Partys und netten Mitstudenten beschäftigt, jagt sie schon bald quer durch London, um merkwürdige Rätsel zu lösen und Mitmenschen das Leben zu retten. Ein perfides Spiel, das ein Unbekannter ersonnen hat, um sich an der jungen Frau für sein verloren gegangenes Leben zu rächen. Doch was es mit diesem Vorwurf auf sich hat, ob Emily es schaffen wird, alle Forderungen zu erfüllen und wer in diesem todbringenden Match noch alles eine Rolle spielt, bleibt vorerst im Unklaren.

"Spiel des Lebens" ist ein rasant inszenierter Thriller, den der deutsche Autor Veit Etzold für seine jugendlichen Leser erdacht hat. Ohne zu zögern, lässt er eine junge Studentin in die Fänge eines rachsüchtigen Psychopathen geraten, der sie quer durch London treibt. Ein Szenario, das hinlänglich bekannt ist und mit dem es immer wieder gelingt, Spannung zu erzeugen. So fiebert der Leser auch dieses Mal mit dem gejagten Opfer mit, ist erstaunt über dessen Verwandlung von einem ängstlichen Menschen zu einem klug agierenden Gegenspieler und genießt die vielseitig erdachten Wendungen und klug arrangierten Rätsel.

Geschrieben ist das Buch zum einen aus der Perspektive der jungen Studentin Emily, die unbedarft in die Rolle der Gejagten rutscht, und zum anderen aus der Sicht des Täters, der genau weiß, was er will. Dabei nehmen den Hauptteil der Schilderungen die sich überschlagenden Ereignisse um Emily ein, während der Unbekannte lediglich in kurzen Kapiteln in Erscheinung tritt. Gefühle wie Verzweiflung und Angst, Machtgehabe und Rachegelüste, Wut und Entschlossenheit nehmen einen großen Raum im Geschehen ein und wissen zu fesseln. Schade ist nur, dass der Leser die Identität des Täters beizeiten ahnen kann und der gesamte Plot sehr konstruiert wirkt. Etwas weniger Action und mehr Glaubwürdigkeit hätten dem Thriller gut getan.

Fazit:
"Spiel des Lebens" ist ein spannungsreicher Jugendthriller, der auf einer interessanten Idee beruht, in seiner Umsetzung aber einiges an Potential verschenkt. Ein gut zu lesendes Katz- und Mausspiel, das, lässt der Leser sich darauf ein, Gänsehaut verspricht!

Eine Leseprobe gibt es hier.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 13. September 2012 | ISBN: 978-3863960483 | Preis: 14,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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