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 Fatale 1: Den Tod im Nacken

Serie: Fatale, Band 1
Autoren: Ed Brubaker
Illustratoren: Sean Phillips, Dave Stewart
Übersetzer: Claudia Fliege
Verlag: Panini Comics

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Bei der Beerdigung von Dominic Raines, genannt Hank, stößt sein Nachlassverwalter Nicolas Lash auf ein dunkles Geheimnis. Raines hatte offenbar in den 1950er Jahren ein Verhältnis mit einer betörenden Frau, die ihm letztendlich zum Verhängnis wurde. Nach und nach kommt Lash den düsteren und schier unfassbaren Begebenheiten, die sich damals zutrugen, auf die Spur - und gerät selbst in einen verhängnisvollen Strudel von Ereignissen, die sein Leben komplett verändern sollen ...

Eine rätselhafte Frau, der die Männer mit Haut und Haar verfallen und die nicht das ist, was sie zu sein scheint, korrupte Cops, ein mörderischer Kult, grausige Wesen und haarsträubende Morde: Das sind die Zutaten für Band 1 von "Fatale" aus der Feder von Ed Brubaker, zeichnerisch in Szene gesetzt von Sean Phillips. "Den Tod im Nacken" ist ein ausgezeichnetes Crime-Noir-Stück, das die bekannten Elemente dieses verführerischen Genres mit Horror-Elementen zu einer außergewöhnlichen Story verbindet. Die Handlung spielt auf mehreren Zeitebenen und ist ziemlich komplex, so dass dem Leser - und nicht zuletzt auch den handelnden Figuren - die Zusammenhänge erst am Ende klar werden. Die Verknüpfung von Crime Noir und lovecraftschem Horror funktioniert ausgezeichnet, ganz so, als wären diese beiden Genres schon immer harmonisch Hand in Hand gegangen. Gleichzeitig lässt die Story noch sehr viele Fragen offen und bietet viel Stoff für spektakuläre Entwicklungen, die noch folgen mögen.

Was Ed Brubaker hier als Auftakt der Serie abgeliefert hat, überzeugt also voll und ganz. Nicht ganz so zufriedenstellend sind die Zeichnungen von Sean Phillips. Obwohl er ein versierter Artist ist, der schon an vielen großen Serien mitgewirkt hat, sind seine Illustrationen oft etwas grob, wirken an den Rändern äußerst unscharf sowie körnig und die Gesichter sind im ungünstigsten Fall schief geraten. Selbst, wenn der Effekt durchgängig so beabsichtigt sein sollte, stört dies beim Betrachten. Das künstlerische Level des Covers wird leider zu keiner Zeit erreicht, auch nicht in den Schlüsselszenen, was ein wenig enttäuscht. Dafür überzeugen die Szenen in ihrer Komposition und Dramaturgie und die angemessen sinistre Atmosphäre stimmt, auch dank der harten Schwarz-Weiß-Konstraste und der überwiegend sehr dunkel gehaltenen Colorierung (Farben: Dave Stewart). Die Ausführung der Personen und Schauplätze ist jedoch nicht vollends gelungen. Denselben Eindruck hatte der Leser auch schon bei "Der Dunkle Turm 6: Die Reise beginnt", wo die Qualität der Zeichnungen plötzlich rapide abnahm, als Sean Phillips sie übernahm. Hier klaffen bei "Fatale 1" Plot und Zeichnungen gefühlt doch recht weit auseinander, was Sorgfalt und Kreativität angeht.

Im Großen und Ganzen ist "Fatale 1" aber allein schon durch die ausgeklügelte, wirklich spannende Story sehr lesenswert und macht neugierig auf die Fortsetzung - ein gelungener Mix aus Horror, Crime und Noir mit einem guten Schuss verstörender Erotik. Die Zeichnungen enttäuschen stellenweise, dennoch sollte jeder Comicfan durchaus einen Blick riskieren!

Auf der Website von Panini Comics gibt es eine Leseprobe: Fatale 1 - Den Tod im Nacken

Christina Liebeck



Softcover | Erschienen: 18. Februar 2013 | ISBN: 978-3862014057 | Originaltitel: Fatale | Preis: 16,95 Euro | 136 Seiten | Sprache: Deutsch

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