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 Shadowrun-Roman, Band 34: Technobabel

Serie: Shadowrun-Roman, Band 34
System: Shadowrun
Autoren: Stephen Kenson
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Renraku Computer Systems sorgt mit seiner hochentwickelten Technologie bei seinen Konkurrenten für Alarmstimmung. Zwar ist es einer der führenden Computer-Giganten der Welt, doch in den letzten Jahren haben sie einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Die von dieser Entwicklung betroffenen Konkurrenz-Konzerne verklagen Renraku wegen Konzernspionage und unlauteren Mitteln beim Konzerngerichtshof. Die Anklage im Zürich-Orbital vertritt Richterin Lynn Osborne von Fuchi Industrial Electronics. Doch die Richterin steht vor einem schwierigen Problem. Ihr einziger Beweis für die Schuld Renrakus ist verschwunden.
In der Gosse von Boston erwacht ein junger Mann. Er kann sich an kaum etwas erinnern. Weder wie er heißt, noch, wie er dahin gekommen ist. Er wird von einem Mitglied der Netwalkers, einem Stamm im Bostoner Sprawl, gefunden. Sie erklären ihm, dass er ein Stammesangehöriger sei. Mit der Zeit erinnert sich der junge Mann, der sich von nun an Babel nennt. Babel entdeckt auch, dass er über ungeahnte Fähigkeiten verfügt, vor allem in der Matrix.
Doch die Agenten von Renraku sind dem jungen Mann dicht auf den Fersen.

Mit diesem Roman begibt sich der Leser auf für "Shadowrun" eher ungewohntes Terrain. Hier spielt nicht so sehr der Run eines Teams eine Rolle. In diesem Roman spielen die Führungsspitzen von Konzernen, das Zürich-Orbital als Konzergerichtshof und einige alte Bekannte die Hauptrolle. Es tauchen die mächtigen Bosse von Konzernen wie Lofwyr und Miles Lanier wieder auf. Auch erhält der Leser wieder einen Einblick in die Welt von Leonardo und seinen Machenschaften, die schon im Roman Schwarze Madonna von Carl Sargent und Marc Gascoigne ("Shadowrun"-Roman Nr. 23) eine wichtige Rolle spielten. Im vorliegenden nimmt Stephen Kenson den Ball wieder auf und bringt ihn ins Spiel. Der Leser erfährt mehr von den, bisher nur hinter vorgehaltener Hand angedeuteten, Technoschamanen, die in der Lage sind, ohne Hardware zu decken, und dabei noch besser sind als konventionelle Decker.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und fügen sich in den Hintergrund ein. In diesem Buch werden Teile der Geheimnisse um Miles Lanier gelüftet. Es ist interessant zu verfolgen, wer mit wem unter einer Decke steckt.
Auch Babel wird sehr schön in die Geschichte eingebettet und sie wird aus seiner Sicht in der Ich-Form erzählt. Die Ausflüge in die Matrix und das Vorgehen von Technoschamanen, wie sie zu welchen werden, ist sehr anschaulich beschrieben.
Jedes Kapitel wird mit einem Zitat aus der Bibel oder mit Geschichten vor dem Hintergrund von "Shadowrun" eingeleitet und vervollständigt das Bild.
Lediglich gegen Ende des Buches erscheint es fast so, als ob dem Autor die Ideen ausgingen. Alles wird eher schnell abgehandelt und befriedigt daher nicht wirklich. Bis dahin ist die Geschichte schön gestrickt und auch spannend erzählt. Der Autor führt die beiden Hauptstränge sehr gut zusammen.
Es sei jedoch hier ganz klar noch einmal erwähnt, dass dieser Roman von den bisherigen gängigen Strukturen der Geschichte etwas abweicht. Es wird sicherlich nicht jeden Leser begeistern, von den Super-Deckern der Otaku oder dem Zürich-Orbital zu lesen. Dennoch ist dieser Roman eine Bereicherung vor dem Hintergrund der "Shadowrun"- Welt. Leider scheitert es am Ende, dass dieses Buch weit über den Durchschnitt hinausgeht.
Die Übersetzung stammt aus der Feder von Christian Jentzsch, das Umschlagbild von FASA Corporation.

Fazit:
Ein spannend erzählter "Shadowrun"-Roman auf ungewohntem Terrain, der gegen Ende hin leider nachlässt. Dennoch einer der besten Romane aus der Welt von "Shadowrun".

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 1999 | ISBN: 3453156595 | Originaltitel: Technoabel | Preis: 7,95 Euro | 349 Seiten | Sprache: deutsch

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