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 Undine

Autoren: Benjamin Lacombe
Illustratoren: Benjamin Lacombe
Übersetzer: Edmund Jacoby
Verlag: Jacoby & Stuart

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Eine Herausforderung von Lady Ursula treibt Ritter Hans von Ringstetten in den tiefen und düsteren Schwarzwald. Doch anstatt dort ein Geschenk zum Beweis seines Mutes für Ursula zu finden, findet Hans die Liebe. Denn der freundliche Fischer Ulrich und seine Frau bieten dem Ritter eine Bleibe für die Nacht in ihrem bescheidenen Heim, wo er deren Pflegetochter Undine begegnet. Sofort ist Hans von ihrer Schönheit sowie Zartheit bezaubert und es dauert nicht lange, bis sich die beiden ineinander verlieben. Darauf folgt auch alsbald ihre Eheschließung, doch Undine bedrückt ein Geheimnis. Sie vertraut ihrem frisch Vermählten an, dass sie ein Wassergeist sei, der durch die Liebe eines Menschen eine Seele erhielte. Hans versichert ihr seine wahre Liebe und nichts und niemand werde diese je trüben. Doch zurück auf Burg Ringstetten haben die Verliebten nicht mit Ursulas Eifersucht und ihren Intrigen gerechnet. Und so nehmen die tragischen Ereignisse ihren Lauf ...

Es ist einfach großartig: Erneut ist es dem Verlagshaus Jacoby & Stuart zu verdanken, dass Benjamin Lacombes neustes Meisterwerk auch in deutscher Sprache vorliegt. Lacombe hat sich dieses Mal der Sage von Undine angenommen, die auf eine Erzählung von Friedrich de la Motte Fouqué, aus dem Jahre 1811, zurückgeht. Diese Sage wurde schon zum Gegenstand vieler Adaptionen, unter anderem der Opern von E. T. A. Hoffmann (1816) und von Albert Lortzing (1845). Auch der französische Schriftsteller Jean Giraudoux verfasste über diese tragische Liebesgeschichte ein Theaterstück (1939). Etliche Jahre später hat nun Lacombe die Sehnsucht aller Liebenden nach einer reinen, unverfälschten Liebe und Treue bis in den Tod gekonnt in traumhaft schöne Bilder umgesetzt.

Um den Leser zu verzaubern, werden im Großformat auf sechsundvierzig Seiten fantastische Illustrationen und eine tragische Sage, in der sich Liebe, Eifersucht, Intrigen und Strafe wiederfinden, präsentiert. Das Märchen von Undine fällt dabei eher kurz aus, aus diesem Grund vergeht keine Seite ohne Bild. So ist oft je eine Seite mit einer Illustration ausgeschmückt, die andere mit Text in einem angenehm großen Schriftgrad.
Da Undine selbst ein Wassergeist ist und Wasser eine zentrale Rolle spielt, gibt es viele Gemälde mit dunklen Blau- und Grünnuancen zu bewundern, in denen dafür die Farbe Rot umso mehr leuchtet. Rot, wie Undines Haar und ihre Lippen; ein Rot wie schon in Lacombes unglaublich schaurig-schönen Grafiken von "Schneewittchen". Jederzeit sind die Illustrationen von zarter Schönheit, genauso wie Undine beschrieben wird - unterstützt wird diese Feinheit durch die weißlichen Pergamentseiten, die zuweilen das Buch zieren. Den letzten Schliff erhalten die grandiosen Bilder durch eine schöne Weichzeichnung.

Fazit: Benjamin Lacombes "Undine" ist wirklich große Kunst. Die Publikation überzeugt mit ausdrucksstarken, vereinzelt leuchtenden Kunstwerken, die voller Leidenschaft und Hingabe stecken und damit den Betrachter berühren. Auf beeindruckende Art und Weise gelingt es Lacombe gleichzeitig den Zauber und die Tragik dieser Geschichte auszudrücken. Ein wirklich gelungenes Werk und für jeden Lacombe-Fan ein absolutes Muss!

Sarah Mehring



Hardcover | Erschienen: 27. Februar 2013 | ISBN: 978-3941087217 | Originaltitel: Ondine | Preis: 22,95 Euro | 46 Seiten | Sprache: Deutsch

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