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 Hauptkommissar Ehrlinspiel, Band 3: Zeig mir den Tod

Serie: Hauptkommissar Ehrlinspiel, Band 3
Autoren: Petra Busch
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Geld und Ruhm. Eine Erfahrung, die der Schauspieler Günther Assmann machen muss, als kurz vor einer wichtigen Premiere seine Kinder spurlos verschwinden. Eine Farce für den egozentrischen Familienvater, der mit seiner Rolle als Shakespeare endlich den Durchbruch schaffen will und keine Zeit für häusliche Probleme hat. Eine Haltung, die seine besorgte Ehefrau nicht teilen kann. Denn während Günther Assmann ins Theater geht, um an wichtigen Proben teilzuhaben, versucht seine verzweifelte Frau, die entschwundenen Kinder wieder zu finden. Doch weder sie noch der mit dem Fall beauftragte Hauptkommissar Ehrlinspiel haben bei ihrer Suche Erfolg. Und während sie im heimischen Wohnzimmer verschiedenen Möglichkeiten nachgehen, meldet sich der Entführer im Theater und verlangt von Günther Assmann, einstige Vergehen öffentlich zu bekennen. Wird der ehrgeizige Schauspieler um seine Kinder kämpfen oder ist er so skrupellos, ihr Leben für seine Karriere zu opfern?

In dem dritten Fall für Hauptkommissar Ehrlinspiel hat es Petra Busch erneut geschafft, mit einem spannenden und wendungsreichen Plot zu punkten. Denn egal, wie sehr sich der Leser bemüht, die Hintergründe der Tat und deren Drahtzieher zu entlarven, auf die endgültige Lösung kommt er lange Zeit nicht. Dafür aber taucht er tief in ein gut konstruiertes Geflecht von Lügen ein, wird mit einem längst vergessenen Verbrechen konfrontiert und lernt Menschen kennen, deren Verhaltensweisen einfach abscheulich sind. Ergänzt um interessante Informationen, die akribisch recherchiert worden sind, erlebt er einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, der schwer zu gewinnen ist. Denn ausgerechnet die kleine Rebecca leidet an einer chronischen Krankheit und braucht lebenswichtige Medikamente, um zu überleben.

Der Schreibstil ist flüssig und mit vielen bildlichen Details angereichert, sodass sich der Krimi in einem Rutsch weg lesen lässt. Mehrere Handlungsstränge unterstützen den Spannungsverlauf, der zum einen aus immer wieder neu auftauchenden Schwierigkeiten resultiert, zum anderen durch die oftmals konfusen und undurchschaubaren Handlungsweisen der Figuren entsteht. Neben den vier Mitgliedern der Familie Assmann, einem undurchsichtigen Freundespaar und den unsympathischen Schulfreunden des Sohnes Marius, trifft der Leser auf den hinlänglich bekannten Hauptkommissar Ehrlinspiel, der diesmal wieder mit seinem Kollegen Paul Freitag ermittelt. Dabei widmet Petra Busch ihr Augenmerk nicht nur den dienstlichen Belangen der hartnäckig agierenden Ermittler, sondern lässt auch in ihr Privatleben schauen. So erfährt der Leser, dass Hanna Brock endlich zu Ehrlinspiel zieht, um mit ihm und den beiden Katern zusammenzuleben oder schaut dem Familienmenschen Paul Freitag über die Schulter, dem das Wohlbefinden seiner Töchter über alles geht.

Fazit:
Geschickt konstruiert, authentisch angelegt und fesselnd bis zum Schluss, so präsentiert sich Ehrlinspiels neuester Fall, der die erschreckenden Folgen menschlichen Fehlverhaltens thematisiert. Ein gelungener Kriminalroman, der ausreichend Tiefe besitzt, um einen kritischen Blick hinter gutbürgerliche Fassaden zu wagen.

Einen Blick ins Buch gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. März 2013 | ISBN: 978-3426511244 | Originaltitel: Zeig mir den Tod | Preis: 9,99 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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