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 Birthmarked, Band 1: Die Stadt der verschwundenen Kinder

Serie: Birthmarked, Band 1
Autoren: Caragh O'Brien
Übersetzer: Oliver Plaschka
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Einst war ihre Welt eine schöne Welt. Doch im 24. Jahrhundert ist das Leben eine echte Herausforderung, es sei denn, man lebt in der Enklave. Aber nur wenigen Auserwählten ist es vergönnt, hinter den sicheren Mauern ein Leben in relativen Luxus zu führen.

Gaia und ihre Familie gehören zu den weniger Glücklichen. Sie leben außerhalb der Enklave in der Stadt Wharfton, die sich jenseits der Enklave entwickelt hat. Trotzdem sind die Außenbezirkler den Bewohnern der Enklave nicht gänzlich egal, sie geben ihnen was sie entbehren können, auch wenn es eigentlich nie genug ist. Doch ihre Gabe ist nicht ganz selbstlos, jeden Monat müssen die ersten drei Neugeborenen an der Mauer abgegeben werden. Wer sich weigert, wird mit dem Tod bestraft.

Als Hebamme ist es die ganzen Jahre die Aufgabe von Gaias Mutter gewesen, die Neugeborenen ihren Müttern zu nehmen und an der Mauer der Enklave abzugeben. Nun will auch Gaia ihrer Mutter nacheifern und in ihre beruflichen Fußstapfen treten.
Doch plötzlich ändert sich das entbehrungsreiche, aber glückliche Leben der 16-jährigen Gaia – ihre Eltern werden scheinbar grundlos verhaftet. Als diese auch nach einigen Wochen nicht wieder auftauchen, beginnt Gaia Nachforschungen anzustellen, denn sie will Antworten. Doch diese kann sie nur hinter den Mauern der Enklave finden. Es beginnt ein Abenteuer voller Gefahren, welches ihre ganze Welt auf den Kopf stellt …

Mit ihrem Debütroman "Die Stadt der verschwundenen Kinder" begibt sich die Autorin Caragh O'Brien in eine mögliche Zukunft 300 Jahre in der Zukunft.
Ihre Zukunftsvision bedient sich dabei sehr aktuellen Schreckensszenarien. Die Klimaerwärmung hat das Wasser knapp werden lassen und fossile Brennstoffe sind nur noch eine überlieferte Erinnerung. Jedoch findet ihre Geschichte jenseits aller Science-Fiction statt, sie erzählt die Geschichte einer jungen Hebamme, die auf der Suche nach Antworten ist.

Obwohl es in der Enklave alles zu geben scheint, mangelt es ihnen nämlich an etwas Essenziellen: Fruchtbarkeit und einen ausreichend großen Genpool, um Inzucht zu vermeiden und widerstandsfähige Nachkommen zu bekommen. Daher hat sich ein System etabliert, welches den privilegierten Bewohnern der Enklave aus ihrem Dilemma hilft: Für monatliche Nahrungs- und Wasserrationen liefern die Menschen der Außenbereiche ihre ersten drei Neugeborenen des Monats an die Enklave, um den Genpool aufzufrischen.

Um einen solch elitären Kreis mit begrenzten Ressourcen am Leben zu erhalten, herrschen strenge Regeln, die oft nur mit gezielter Brutalität durchzusetzen sind. Da die Enklave nicht so autark ist, wie sie gerne wäre, müssen diese Regeln auch in den Außenbezirken greifen. Und dies ist die Basis dieses Roman, da jemand von außen anfängt Fragen zu stellen und das System infrage stellt.

Es geht um das Leben und das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht auf Informationen. Darum, eine Gesellschaft aufzurütteln, die sich daran gewöhnt hat, dass die Oberen ihre Probleme lösen und dabei auch immer die richtigen Entscheidungen treffen. Aber auch die kleinen Probleme im Leben wie Liebe, Freundschaft und Familie, spielen hier eine Rolle.

Alles in allem ist Caragh O'Briens Debütroman ein voller Erfolg. Eine interessante Story, ein fesselnder Einstieg und auf jeden Fall mit reichlich Potenzial für einen Folgeband.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 11. März 2013 | ISBN: 978-3453534223 | Originaltitel: Birthmarked | Preis: 8,99 Euro | 480 Seiten | Sprache: Deutsch

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