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 Der Dunkle Turm (Graphic Novel), Band 8: Die Schlacht von Tull


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Roland Deschain, inzwischen ganz auf sich gestellt, folgt weiterhin dem Pfad des Balkens, an dessen Ende irgendwo der Dunkle Turm auf ihn wartet. Unermüdlich verfolgt er dabei den Mann in Schwarz. Auf seiner Reise gelangt Roland in das winzige Dorf Tull, dem letzten Vorposten der Zivilisation, bevor es in die Wüste geht. Schnell muss Roland feststellen, dass der Mann in Schwarz Tull vor ihm besucht hat - und dass er seine böse Saat in den Herzen der Einwohner ausgebracht hat ...

Es gibt gute Nachrichten für alle Leser, die die Graphic Novel um Stephen Kings Turm-Zyklus bisher gespannt verfolgt haben: Mit dem achten Band "Die Schlacht von Tull" findet die Serie wieder zu alter Stärke zurück. Nachdem die letzten beiden Bände nicht völlig überzeugen konnten, vor allem auch zeichnerisch, ist dieses kurze, aber sehr blutige Intermezzo auf Rolands langer Reise wieder extrem packend und gelungen.
Zu gleichen Teilen ist dies der Verdienst der beiden Autoren Robin Furth (Story und Beratung)/Peter David (Skript) und Michael Lark (Zeichnungen)/Stefano Gaudiano (Tusche; Koloration wieder von Richard Isanove), die ihre Sache einfach großartig machen. Sehr deutlich merkt man der Geschichte den erneuten Wechsel im Zeichner-Team an, der der Story verdammt gut tut: Michaels Larks Roland ist endlich wieder ein richtiger Revolvermann mit einem harten, erwachsenen Gesicht, das geprägt ist von den vielen schlimmen Dingen, die er erlebt hat.
Geschickt lässt Lark die Augen des Revolvermannes sehr häufig komplett im Schatten, was ihn auf den Betrachter wirken lässt, wie er auch auf die Bewohner von Tull wirken mag: rätselhaft, düster und gefährlich. Denn dieser Roland ist ein gefährlicherer und gnadenloserer Mann denn je, was die brutale Schlacht um Tull mehr als anschaulich beweist.

Die Handlung der Graphic Novels schließt sich hier in einem großen Kreis endlich komplett den Romanen an: Was hier geschieht, geschah (nicht exakt so, aber ähnlich) bereits vor über 30 Jahren im Auftaktroman "Schwarz", mit dem Stephen King seinen Turm-Zyklus begann und Roland auf die lange Reise schickte. Sehr treffend vergleicht Lektor Charlie Beckerman im Vorwort diese leichte Variation der Handlung mit einer Wendeltreppe, die den Turm hinaufführt und sich unablässig im Kreis dreht, niemals aber am gleichen Punkt zweimal vorbeikommt. Wer die Romanserie bereits komplett gelesen hat, weiß, was damit gemeint ist.

"Die Schlacht von Tull" bringt zwar die Handlung nicht in großen Teilen voran, ist aber ein großartiges, ungemein bedrückendes Zwischenspiel mit einer sehr starken Nebenfigur, die Roland fast in den Schatten stellt: Ally, die durch eine Narbe entstellte Frau aus der Bar, die den Revolvermann in ihr Bett einlädt, ist den Machern des Comics schmerzlich gut gelungen. Insgesamt überzeugt das Skript ebenso sehr wie die Zeichnungen; die Dialoge sind absolut natürlich, die allgegenwärtige Erzählerstimme aus dem Off ist in spöttischer Hochform.

"Der Dunkle Turm 8: Die Schlacht um Tull" ist ein Muss für Fans der Turm-Saga, besonders natürlich für treue Leser der Graphic Novel. Ein kleiner Minuspunkt ist allerdings der Druck, der auf einigen (wenigen) Seiten fehlerhaft scheint - dort sind die Konturen unscharf und verwaschen, was offensichtlich nicht beabsichtigt ist.

Christina Liebeck



Softcover | Erschienen: 11. März 2013 | ISBN: 9783862015306 | Originaltitel: The Dark Tower: The Gunslinger - The Battle of Tull | Preis: 16,95 Euro | 136 Seiten | Sprache: Deutsch

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