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 Atalante, Band 1: Der Pakt

Serie: Atalante, Band 1
Autoren: Didier Crisse
Illustratoren: Didier Crisse
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
König Iasos ist außer sich vor Wut. Seine Gattin hat ihm nicht den versprochenen Erben geboren, sondern nur eine Tochter. In maßlosem Zorn will der das neugeborene Kind erdolchen. Eine Amazonenkriegerin hält ihn im letzten Augenblick davon ab, sein eigen Fleisch und Blut zu töten und damit den Zorn der Götter auf sich und sein Land zu ziehen.
Er übergibt das nutzlose Mädchen seinen Soldaten, die es in der Wildnis aussetzen und sterben lassen sollen. Doch die Göttinnen Hekate, Aphrodite und Artemis bedauern das Schicksal des Babys. Sie retten und segnen es mit den Gaben Schönheit, Schnelligkeit und körperlicher Robustheit sowie einem ausnehmend eigensinnigen Charakter, um in der Männerwelt bestehen zu können. Nur die hinzutretende Hera gibt dem königlichen Säugling einen Fluch mit auf den Lebensweg. Sollte sie jemals das Lager mit einem Manne teilen, soll sie der Zorn der Götter treffen.
Die kleine Atalante wird vom Fluss zu den Waldelfen getragen, die sich ihrer liebevoll annehmen. Doch ein friedliches Leben in Harmonie mit der Natur ist dem schönen Mädchen nicht gegeben. Immer wieder hat das Schicksal ganz eigene Pläne mit ihr. Erst ihr Traum, eines Tages eine Amazone sein zu dürfen, und ihr zufälliges Zusammentreffen mit Jason, der sich auf die Suche nach dem Goldenen Fließ machen will, verändern ihren scheinbar vorbestimmten Lebensweg.

[PIC] 2001 bis 2004 versuchte sich der Carlsen-Verlag an dem bunten Comicabenteuer "Atalante". Leider beließ es Autor und Illustrator Didier Crisse bei drei Bänden. In Hochglanzoptik, versehen mit neuem Cover und ebenso informativen wie gelungenen Bonusseiten, erfolgt nun ein Neuanfang bei "Splitter".
Dieser beginnt mit dem Versprechen Band Vier und Fünf nach der erneuten Veröffentlichung von "Der Pakt", "Nautiliaa" und "Die Wunder von Samothraki", herauszubringen, um die Serie zu einem würdigen Abschluss zu führen.

Fans von Crisse und Atalante werden jubeln, zumal die Splitter-Ausgabe wirklich fantastisch ist. Traumhafte Farben, perfekte Ausstattung, tolle Einblicke in die Entstehung dieses Comics und seiner Charaktere.
Doch lohnen Bilder und Story von Atalante wirklich eine erneute Jubelorgie? Leider nur bedingt! Zunächst einmal sind die Bilder von Crisse wirklich allererste Sahne – wenn man auf sehr üppige Formen, stereotype Charaktere und zuckersüße Illustrationen steht. Denn Crisse hat einen sehr individuellen aber eben auch deutlich erkennbaren Stil. Seine Frauen haben große Brüste, Silikonlippen, extreme Hüften, lange Beine, riesige Augen, wallende Mähnen – eben alles, was das Männerherz begehrt – wenn es denn hormongesteuert ist.
Bei "Atalante" treten jedoch viele wundervolle Fabelwesen hinzu, die wirklich den Blick bannen und aus dieser kleinen Göttergeschichte etwas Besonderes machen – zumal im ersten Band eine gehörige Portion Humor eingebaut ist.

Leider kann man das für die Story nur sehr bedingt gelten lassen. Hier ist vieles bruchstückhaft und fast fragmental. Es gibt keine Übergänge, wenn mal eben zehn Jahre ins Land gehen und aus dem Säugling ein wildes Mädchen und später eine recht ansehnliche Frau wird. Auch die Ideen und Twists sind Geschmacksache und vieles wirkt zufällig und unausgegoren. Eben ein typischer Auftaktband, der anbahnt aber nicht zu Ende führt, einleitet aber nicht erklärt.

Wer sich die ersten Seiten einmal in aller Ruhe ansehen will, bevor er zuschlägt, sollte hier einmal nachschauen.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. Mai 2013 | ISBN: 9783868695342 | Originaltitel: Atalante - La Légende: Le pacte | Preis: 14,80 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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