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 Batman, Folge 1: Der Mann in Schwarz


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Gotham City: Der reiche und mächtige Bruce Wayne hat nach einer traumatischen Kindheit sein Leben ganz in den Dienst der Stadt gestellt. Nicht nur wirtschaftlich sorgt er mit seiner Firma für die Bürger, sondern insbesondere des Nachts streift er persönlich umher und begibt sich auf die Jagd nach Verbrechern. Ausgestattet mit allerlei technischen Raffinessen und im Kostüm einer Fledermaus, sorgt er für Ordnung außerhalb des Gesetztes. Er nennt sich: Batman.

Auf der Touristenplattform des Aparo-Towers ereignet sich ein Überfall. "Der Mann in Schwarz" fordert die Wertgegenstände und noch während des Überfalls kann ein Hilferuf abgesetzt werden. Batman erhebt sich in die Luft, um auch diesem Verbrecher das Handwerk zu legen. Doch der ist nicht zimperlich und mit allerlei zur Gegenwehr ausgestattet.

Batman ist ein Evergreen in der DC-Comic-Welt und über die Jahre hinweg in so ziemlich jedem Medium erfolgreich verlegt worden. Von den Comics über die TV-Serie bis zu den gewaltigen Kinofilmen zieht die Mischung aus Action, Technik und Selbstjustiz die Leser und Zuschauer in ihren Bann. Selbstverständlich stehen auch immer eine gehörige Portion Witz und Moral zur Seite und letztendlich auch eine gute Story. Selbige wird auch beim Auftakt der neuen Hörspielserie geboten, wenn auch mit Abstrichen. "Der Mann in Schwarz" bietet knapp eine Stunde eine schnörkellose Handlung, die schnell andeutet, wohin es mit dieser Serie gehen kann: actionlastige Hörspielkost mit wackeligen Handlungssträngen?

Für den Auftakt einer Hörspielserie sollte der Hörer unbefleckt an ein Werk herangehen können. In dieser Story werden einige Dinge vorausgesetzt, die zuerst einmal keinen Sinn ergeben. Eine Gefängnisinsel, auf der alle frei herumlaufen? Batman darf sich frei in der Stadt bewegen und wird von seinem Butler mit dem Helikopter abgesetzt? Eine junge Frau, dem Tod gerade noch dank Batman entronnen, zerfließt in kindische Schwärmerei für den (dunklen) Ritter? Neben solchen Ungereimtheiten fällt indes auf, dass der Handlung der rote Faden entgleitet und wahrlich die Action und die damit verbundene Musik immer wieder ablenkt. Batman wird deutlich dunkler gezeichnet, als er es wahrscheinlich ist. Düsteres Auftreten, schweres Atmen.
Spätestens, wenn der Erzähler den Hörer eiskalt aus der Handlung reißt, weiß dieser nicht mehr, wo oben und unten ist. Die monotonen Passagen passen (noch) nicht in das Gesamtbild, es wirkt wie ein erzwungener, ruhender Gegenpol zur Action. Verstärkt wird dies durch die vielen Blickwinkel. Neben der auktorialen Variante durch den eigentlichen Erzähler treten auch noch Batman und andere Charaktere in dieser Position auf, deren beschreibende Monologe absolut unnötig sind.

Sascha Rotermund überzeugt als starke Besetzung für Bruce Wayne und hat dessen aktuellen Kinodarsteller Christian Bale - sonst von David Nathan verkörpert - auch bereits synchronisiert ("Public Enemies"). Hier liefert er eine überzeugende, eigenständige Performance ab, um den Hörspiel-Helden weit genug von der Filmvorlage abzuheben. Einen ganz anderen Weg schlägt man mit der Besetzung von Jürgen Thormann für Waynes Butler Alfred ein, der in den Filmen auch tatsächlich Schauspieler Michael Caine seine Stimme leiht. Egal wie es betrachtet wird - ob gewollte Nähe oder erwünschte Distanz - der Cast ist erstklassig. Reent Reins als Commissioner Gordon oder Lutz Mackensy als Antagonist, die geballte Ladung an starken Stimmen ist ein Genuss. Einzig Gordon Piedesack als Erzähler - auch er besitzt eine gute Stimme - fällt da heraus, denn sein Part wirkt nicht integriert, sondern er kommentiert von fern ab - schade.
So actionreich die Folge daher kommt, die passende Musik und auch die weitgehend gut eingearbeiteten Effekte haben einen gravierenden Nachteil. Die Geräuschkulisse ist überladen. Zu viel prasselt auf den Hörer ein - weniger ist manchmal mehr.

Kurzum: Der Zyklus beginnt durchwachsen mit einer wackeligen Story und einer guten Sprecherriege. Technisch ist das Projekt gut aufgestellt, auch wenn der stete Wechsel zwischen Action und Dialogen die Ohren fordert. Mit "Der Mann in Schwarz" schwebt Batman wieder durch Gotham und beginnt mit einem kleineren, unbekannteren Antagonisten zum Auftakt.

Bei Highscore Music gibt es neben weiteren Informationen auch eine Hörprobe.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 13. September 2013 | ISBN: 9783943166286 | Laufzeit: 59 Minuten | Preis: 9,90 Euro | Sprache: Deutsch

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