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 Rotwild

Ein Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Zwei Wochen, bevor die Schweden ihr Mittsommerfest begehen, wird die Leiche eines Lehrers gefunden, dessen Körper aufrecht sitzend an einen Baum gebunden ist. Völlig nackt und von Pfeilen durchbohrt, bietet sein geschundener Körper einen Anblick, der selbst erfahrene Ermittler erschüttern lässt. Doch er wird nicht das einzige Opfer eines Mörders bleiben, der von frühchristlichen Märtyrern besessen ist. Denn schon kurz nach dem grausamen Fund im Wald wird der nächste Tote, dem neben dem Kopf auch beide Hände abgetrennt worden sind, in seiner Wohnung entdeckt. Und während Kommissarin Ingrid Nyström und ihre Kollegin Stina Forss nach Gemeinsamkeiten zwischen den beiden völlig verschiedenen Opfern suchen, stoßen sie auf eine Spur, die direkt nach Deutschland führt.

"Rotwild" ist der zweite Fall des schwedischen Ermittlerduos Ingrid Nyström und Stina Forss, die in "Später Frost" mit der Suche nach dem Mörder eines Schmetterlingszüchters ihren Einstand gaben. Bereits damals tat sich die in Berlin ausgebildete Kriminalbeamtin Stina Forss mit der Eingliederung in das schwedische Team schwer und wurde nach einigen Alleingängen zum Streifendienst degradiert. Dass sie nun wieder in Ingrid Nyströms Team ermitteln darf, hat sie einzig und allein ihrer großen Erfahrung als Kommissarin zu verdanken, die in dem ungewöhnlichen Pfeilmord benötigt wird. Doch wie zu erwarten, entfernt sie sich erneut vom Team, diesmal aber, um in ihrer einstigen Heimat Berlin zu ermitteln.

Geschrieben wurde der zum überwiegenden Teil in Schweden spielende, in Berlin aber seinen Ausklang nehmende Kriminalroman von dem in Hamburg lebenden Autorenpaar Roman Vossen und Kerstin Signe Danielsson, die mit einem gut erdachten Fall, glaubwürdigen Figuren und einer stimmigen Hintergrundkulisse überzeugen. Dabei sorgen einige der ins Leere laufende Spuren dafür, dass die beiden erfahrenen Ermittlerinnen zunächst im Dunkeln tappen, bis der entscheidende Durchbruch kommt. Ein geschickt erdachter Plot, der den Hörer in Atem hält. Einzig und allein die Auflösung der brutalen Mordserie wirkt überstürzt und hätte gerne noch etwas mehr Zeit und Informationen in Anspruch nehmen können.

Der zum Teil auf geschichtliche Tatsachen beruhende Kriminalroman wird von Nina Petri gelesen, deren angenehm tiefe Stimme gut zu dem atmosphärisch dichten Schwedenkrimi passt. So ist ihre Interpretation von nüchterner Sachlichkeit gezeichnet, die aber schnell in eine emotionale Darstellung umschlägt, wenn sie die Stimmungen der Figuren zum Ausdruck bringt. Dabei spricht sie die besonnen auftretende Ingrid Nyström mit viel Wärme in der Stimme, während die Verkörperung der eigensinnigen Stina Forss von Gereiztheit und Unruhe geprägt ist. Eine Lesung, die gut zu verfolgen ist und dramatische Szenen genauso nachvollziehbar zu Gehör bringt wie ergreifende Momente.

Fazit:
"Rotwild" ist ein vielschichtiger Kriminalroman, der von vergangenen Taten, gut gehüteten Geheimnissen und einer grausamen Mordserie erzählt. Ein spannendes Hörerlebnis, das neben einem tollen Ermittlerteam auch mit einem ausgeklügelten Plot aufwarten kann.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 1. September 2013 | ISBN: 978-3862313006 | Laufzeit: 480 Minuten | Originaltitel: Rotwild | Preis: 19,99 Euro | Sprache: Deutsch

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