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 ScienceX: Faszination Elektroauto


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Preis - Leistungs - Verhältnis
In seiner Reihe "ScienceX" bietet der Ravensburger Verlag spannende Experimentierkästen, mit denen Kinder spielerisch die Welt entdecken und verstehen lernen können. Das gerade erschienene Set "Faszination Elektroauto" bietet einen kompletten Bausatz für ein solarbetriebenes Elektroauto (Modell Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive) und einen Einblick in die Antriebsenergie der Zukunft. Ravensburger empfiehlt den Zusammenbau unter Aufsicht eines Erwachsenen.

Der Kasten "Faszination Elektroauto" enthält die folgenden Bauteile:

Batteriefach; Motor mit Ritzel; Schalter; Leuchtdiode (LED) grün; Diode; Solarzelle; Solartankstelle; 2 Kabel (15 cm); Superkondensator; lackierter Draht (1 Meter); Spulenwickler; Magnet; Halterung Elektromotor; große Lüsterklemme; kleine Lüsterklemme; Kunststoffkarosserie; Kunststoffchassis (Fahrgestell); 4 Räder; 6 Schrauben; Vorderachse; Antriebsachse; Zahnrad; Schraubendreher; Sticker; Anleitungsheft

Diese Liste klingt nach einer ganzen Menge, öffnet man jedoch den recht geräumigen und optisch cool gestalteten Karton, wirkt der Inhalt doch etwas mager und der leere Raum im Karton sehr groß.
Den Kern des Experimentierkastens bilden (neben den Bauteilen) acht verschiedene Experimente, die aufeinander aufbauend unterschiedliche Prinzipien von Elektroantrieben direkt "erfahrbar" machen. Die gut bebilderte Anleitung zeigt als Einstieg, welches Material in der Box enthalten ist und gibt (etwas zu versteckt) darüber Auskunft, was zusätzlich noch benötigt wird und nicht im Set enthalten ist: eine AA-Batterie, zwei Büroklammern sowie Bastelkleber oder doppelseitiges Klebeband. Außerdem wird als Einstieg die Funktionsweise der einzelnen Bauteile erläutert.



Und dann geht es auch schon los: Im ersten Experiment wird eine einfache Schaltung mit Motor zusammengebaut. Mithilfe der Bilder in der Anleitung - und gegebenenfalls mit der Hilfe eines Erwachsenen - klappt dies auch sehr gut. Anschließend wird der Hintergrund des Experiments erläutert und das Kind wird aufgefordert, sich selbst Gedanken zu machen und Dinge auszuprobieren: "Probiere aus, was passiert, wenn du in deiner Schaltung die Batterie anders herum anschließt." Die Lösungen für die Ausprobier-Experimente gibt es übrigens am Ende der Anleitung.

[PIC]So wie im ersten Experiment verlaufen auch die folgenden sieben: eine Leuchtdiode wird mit Solarenergie betrieben, ein einfacher Elektromotor wird gebaut. Später wird es anspruchsvoller, wenn das inzwischen fertiggestellte Elektroauto eine Solartankstelle erhält oder wenn erklärt wird, wie man durch Bremsen Energie gewinnen kann.

Kinder ab acht Jahren interessieren sich höchstwahrscheinlich noch nicht tiefer gehend für die Problematik der schwindenden Ölvorkommen, den Klimawandel oder das Ausmaß der Umweltverschmutzung durch Verbrennungsmotoren. Die Möglichkeiten und Vorteile, die erneuerbare Energien bieten, faszinieren sie aber durchaus - zumal es einfach spannend ist, ein Auto allein durch Sonnenlicht antreiben zu können. Für technikbegeisterte Jungen und natürlich auch Mädchen stellt der Experimentierkasten damit auf jeden Fall einen schönen Weg dar, grundlegende Prinzipien der Elektrotechnik in Bezug auf erneuerbare Energien selbst zu testen und zu verstehen. Voraussetzung ist ein Interesse für technische Zusammenhänge und ein gewisses feinmotorisches Geschick im Umgang mit den Bauteilen, was für Kinder ab acht aber kein großes Problem darstellen dürfte. Und wenn das Solarpanel dann tatsächlich genug Energie liefert, um das Auto anzutreiben, ist das ein tolles Aha-Erlebnis!

[PIC]Die Anleitung ist gut gemacht; sie erläutert zu den einzelnen Experimenten immer wieder die Hintergründe, hakt nach, warum etwas jetzt auf diese Art und Weise funktioniert hat, und ermuntert dazu, eigene Variationen auszuprobieren. Nachdem die acht Experimente abgeschlossen sind, könnte das Elektroauto theoretisch als Spielzeug verwendet werden, dazu ist es allerdings nicht wirklich attraktiv genug - die Plastikkarosserie mit den Aufklebern wirkt eher billig und lädt nicht unbedingt zum Spielen ein; der Solarantrieb hat zu wenig Power, um das Auto in ein spannendes Spielzeug zu verwandeln. Bei diesem Kasten stehen also Wissen, Ausprobieren und Verstehen im Vordergrund und weniger der Spielfaktor.

Ein Manko ist der hohe Preis, der durch die enthaltenen Bauteile nicht gerechtfertigt ist. Auch wenn es zweifellos spannend ist, ein eigenes Elektroauto zu bauen, sind die Komponenten - trotz kleinem Solarpanel und Superkondensator - keine vierzig Euro wert. Allerdings gibt es den Kasten bei Ravensburger online bereits zum reduzierten Kaufpreis, der Online-Händler amazon.de geht preislich sogar noch weiter herunter. In diesem Fall ist der "ScienceX: Faszination Elektroauto"-Experimentierkasten dann sicherlich einen Blick wert!

Auf der Website von Ravensburger kann die Anleitung als PDF heruntergeladen werden, sodass man vorab einen Blick auf die Bauteile und die Experimente werfen kann.

Christina Liebeck



Brettspiel | Erschienen: 30. März 2013 | Preis: 39,99 Euro | von 1 bis 2 Spieler | Sprache: Deutsch

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