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 Der Dunkle Turm (Graphic Novel), Band 9: Zwischenstation


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Schlacht von Tull ist blutig geschlagen und erneut ist Roland in der quälenden Hitze der Wüste Mohaine unterwegs, immer auf der Spur des Mannes in Schwarz. Als sein Wasser aufgebraucht ist und der Revolvermann bereits halluziniert, findet er unverhofft ein Stück Zivilisation inmitten der Einöde: die Zwischenstation, ein lange verlassenes Gebäude aus besseren Tagen. Hier findet Roland nicht nur Wasser und Nahrung, sondern vor allem Jake Chambers, einen Jungen, der offenbar aus einer anderen Welt stammt und nicht mehr weiß, wie er nach Mittwelt gelangt ist. Roland hilft Jake einen Teil seiner Erinnerungen an einen fernen Ort namens New York wiederzufinden und schließlich setzen die beiden den Weg gemeinsam fort. Bald schon wird für Roland, der in Jake den Sohn erkennt, den er nie hatte, sein nahendes Schicksal erneut zur quälenden Gewissheit: Wie bei all seinen Weggefährten, Freunden und Vertrauten wird er auch für den Tod des Jungen verantwortlich sein ...

Wie schon die beiden vorherigen Bände berichtet "Zwischenstation", der neunte Teil der Graphic Novel, von einem Teil der Handlung, der den Lesern der Turm-Saga bereits bekannt ist. Dank der sorgfältigen Arbeit von Robin Furth (Story und Beratung) ist aber auch dieser Part der Geschichte erneut etwas Frisches, Neues; er zeigt Aspekte, die im Roman kürzer abgehandelt wurden, intensiver und ausführlicher und bringt durch die bildgewaltige Umsetzung noch neue Emotionen und Perspektiven hervor. Normalerweise neigt man gerne dazu, Vorworte ungeduldig zu überspringen, hier lohnt es sich aber sehr, das Vorwort zu lesen, denn es zeigt, wie exakt Robin Furth arbeitet, wie sie die Umsetzung vom Roman zur Graphic Novel plant und welche Besonderheiten und nicht zuletzt Schwierigkeiten dies mit sich bringt - Details, die dem Leser ohne das Vorwort vielleicht gar nicht auffallen würden.
Der Teil der Turm-Geschichte, in der Roland von dem Jungen Jake begleitet wird, gehört sicherlich zu den packendsten und herzzerreißendsten der gesamten Reihe. Auch in der Graphic Novel verfehlt er seine Wirkung nicht. Nach langer Zeit hat Roland, der sich seit dem Beginn seiner Reise stetig gewandelt hat und nun ein in jeder Beziehung erwachsener und gereifter Mann ist, wieder einen Gefährten. Obwohl es ihn in seinem Plan zurückwirft und dem Mann in Schwarz einen Vorsprung gibt, kümmert er sich um Jake und gewinnt den Jungen im Verlauf der Reise lieb. Doch das Unheil, das sich zusammenballt und das weder Jake noch dem Leser verborgen bleibt, ist nur noch wenige Seiten entfernt. Der zehnte Band mit dem Titel "Der Mann in Schwarz" wird folgerichtig die lang erwartete Konfrontation behandeln.
Zeichnerisch macht "Zwischenstation" wie erwartet alles richtig - ob Roland die zu Staub zerfallene Einöde durchquert, ob er gegen ein Rudel wilde Hunde kämpft, ob er die Konfrontation mit einem Sukkubus sucht oder ob er in einen dunklen Keller voller mutierter Spinnen hinuntersteigt: Die atemlose Aufmerksamkeit ist ihm dank der ausdrucksstarken Zeichnungen von Laurence Campbell (Farben: Richard Isanove) sicher.

"Zwischenstation" ist ein großartiger, packender Band der Graphic Novels um Roland Deschains rastlose Suche nach dem Dunklen Turm. Mit diesem Serienteil wird durch den Jungen Jake und die Voraussage um die "Drei" zum ersten Mal die Verbindung zwischen Mittwelt und unserer Welt hergestellt, was der Geschichte einen zusätzlichen Reiz verleiht und die Vorfreude auf die kommenden Ausgaben noch weiter erhöht!

Christina Liebeck



Softcover | Erschienen: 7. Oktober 2013 | ISBN: 978-3862016426 | Originaltitel: The Dark Tower - The Gunslinger 9: The Way Station | Preis: 16,95 Euro | 136 Seiten | Sprache: Deutsch

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