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 Die Melodie des Todes

Serie: Hauptkommissar Odd Singsaker, Band 2
Autoren: Jørgen Brekke
Übersetzer: Günther Frauenlob
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Trondheim im Jahre 1767. Vor den Toren der Stadt wird die Leiche eines Fremden gefunden, der unbekleidet und mit einem tiefen Schnitt im Unterleib am Ufer des Meeres liegt. Ein Mord, wie er nicht oft in der Gegend vorkommt und deshalb sieht sich ein junger Wächter gezwungen, den angetrunkenen Polizeimeister Nils Beyer in seinem wohlverdienten Schlaf zu stören. Nach einigen Gläsern und mit provokantem Gebaren nimmt die Ermittlung ihren Lauf und der Tote wird als der umherziehende Troubadour Jon Blunt identifiziert, dessen Wiegenlied 250 Jahre später eine ganz besondere Rolle in einem brutalen Mordfall spielen wird.

Trondheim im Jahr 2011. Der Winter hat die norwegische Stadt fest im Griff, als eine nächtliche Spaziergängerin von einer sanften Melodie in das kleine Wäldchen am hügeligen Kuhaugen gelockt wird. Doch kaum hat sie die Ursache der lieblichen Klänge entdeckt, wird ihr klar, dass sie vor dem Opfer eines Verbrechens steht. Denn eine junge Frau liegt mit durchgeschnittener Kehle unter einer weißen Schneedecke direkt vor ihr, während aus der auf ihr stehenden Spieluhr ein paar letzte Töne erklingen. Ein neuer Fall für den norwegischen Hauptkommissar Odd Singsaker, der sich neben der verstümmelten Toten auch um ein verschwundenes Mädchen kümmern muss und dabei entdeckt, dass es merkwürdige Parallelen gibt.

In "Die Melodie des Todes" schickt Jørgen Brekke seinen sympathischen Ermittler Odd Singsaker erneut ins Rennen, der sich nach einer gelungenen Tumoroperation mit massiven Gedächtnisproblemen auseinandersetzen muss. Zwar gelingt es dem norwegischen Kommissar die verschiedenen Indizien wunderbar zu kombinieren und daraus wichtige Schlussfolgerungen zu ziehen, doch durch immer wieder auftretende Aussetzer gehandicapt, fühlt er sich stets etwas hilflos. Ein unbefriedigender Zustand, an dem auch seine Beziehung zu der amerikanischen Ermittlerin Felicitas Stone nichts ändern kann, die er während der vorangegangenen Ermittlung kennenlernte und die trotz eines erheblichen Altersunterschieds sein Privatleben ordentlich aufmischt.

Erzählt wird der düstere und auf einer interessanten Idee beruhende Kriminalroman auf zwei Zeitebenen, wobei die Ereignisse im Winter 2011 den größeren Teil einnehmen. In ihnen kann der Leser die Ermittlungen von Odd Singsaker verfolgen, die zunächst einmal nicht die erwünschten Ergebnisse bringen und den routinierten Kommissar mächtig in die Enge treiben. Ein geschickt eingefädeltes Verwirrspiel des Mörders, der ganz in der Nähe agiert und genau wie der ermittelnde Kriminalist in seinem Tun beobachtet werden kann. Ganz anders hingegen stellt sich die Mördersuche im Jahr 1767 dar. Dort geht es zwar um einen ähnlich verzwickten Fall, der aber aufgrund fehlender Möglichkeiten wesentlich geradliniger verfolgt wird und dessen letztendliche Aufklärung auf den Kenntnissen und der Intuition eines einzelnen Mannes beruht.

"Die Melodie des Todes" ist eine gelungene Kombination aus einem historischen Kriminalfall und der Suche nach einem Mörder im heutigen Trontheim, die mit interessanten Figuren und spannend erzählten Ermittlungen einhergeht. Dabei sind vor allem die zutage tretenden Unterschiede und der ungewöhnliche Zusammenhang beider Fälle etwas, das sich angenehm von anderen Krimihandlungen abhebt und deshalb kann dieses Buch trotz einiger für dieses Genre zu ausführlich dargestellter historischer Gegebenheiten auf jeden Fall empfohlen werden.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 14. Oktober 2013 | ISBN: 978-3453410473 | Originaltitel: Drømmeløs | Preis: 12,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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