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 Die Rhapsody-Saga: Tochter des Windes

Die Rhapsody-Saga 1


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im Inselreich Serendair steht die ehemalige Prostituierte Rhapsody kurz vor ihrer Abschlussprüfung zur Sängerin, als sie unverhofft von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Bei ihrer Flucht vor einem früheren Kunden gerät sie an zwei Fremdländer: Der eine ist ein von inneren und äußeren Dämonen gezeichneter Meuchelmörder und der andere ein hünenhafter Krieger mit grüner Haut und einem schier unverrückbar scheinenden egozentrischen Weltbild.

Durch ihr magisches Talent, das ihr nicht recht bewusst ist, gibt die Halb-Lirin ersterem unbeabsichtigt einen neuen Namen, ohne zu ahnen, welche Folgen dies für sie - und für den Rest der Welt hat. Denn so schlicht ihre Gabe auch zu sein scheint, so weitläufig in ihren unmittelbaren und zukünftigen Auswirkungen kann sie werden.

Der Meuchelmörder Achmed, der sich nun von seinen Fesseln befreit glaubt, wird durch seine Namensgebung nicht nur in seiner Identität, sondern auch in seinem Kern, in seinem Wesen selbst verändert.

Als sie einen neuen Namen vergab, war Rhapsody allerdings nicht klar, dass sie dadurch nicht nur den Meuchelmörder von seinen Ketten befreien würde, sondern auch das, was diesen bisher zu beherrschen imstande war. So bleibt der Sängerin, dem Befreiten und dem grünhäutigen Krieger Grunthor nichts anderes übrig, als vor dem nun entfesseltem Dämon zu fliehen.

Dazu begeben sie sich in die Welteneiche Saiga - und beginnen eine Reise, die keiner von ihnen auch nur zu träumen gewagt hätte. Denn als sie wieder an die Oberfläche kommen, hat sich nicht nur die Welt, sondern auch die Zeit, in der sie einst lebten, vollständig gewandelt.



Band Eins der Rhapsody-Saga ist in unaufdringlichem, beruhigendem Blau gehalten - ein sanfter Kontrast zu dem feurigen Image des dritten Bandes, so dass die Trilogie schon rein äußerlich einen Klimax erkennen lässt. Nicht mit ganz so vielen Seiten wie einige der nachfolgenden Bände der Serie bestückt, hat der Leser jedoch auch bei diesem einführenden Band in die Welt von Rhapsody genügend Lesestoff - und Vergnügen. 765 Seiten lang lässt einen die gut ausgearbeitete und dicht von allerlei magischen und nichtmagischen Wesen bevölkerte Welt nicht mehr los.

Zwei große Landkarten erleichtern dem Leser die räumliche Vorstellung des "wo-genau-ist-der-Held-jetzt-schon-wieder"-Effekts. Klar und verständlich gezeichnet und dennoch nicht zu überladen, zeichnen die Landkarten ein faszinierendes Bild über die Größe der von der Autorin erschaffenen Welt.

Die noch vor Beginn der Handlung genannten Prophezeiungen, Lieder und Gesänge lassen sogleich die richtige Stimmung beim Lesen aufkommen und steigern die Erwartungen auf das geschriebene Werk fast proportional zur gelesenen Zeile.

Der Einband ist gut und vor allem nicht zu glatt, so dass das Buch trotz seiner Größe gut in der Hand liegt und das Lesevergnügen nicht durch ein ständiges Herabrutschen gemindert wird. Der Schreibstil ist flüssig, detailliert und einnehmend. Man merkt, dass die Autorin sich auf ihre Arbeit versteht, zum Beispiel bei ihrer gekonnten Beschreibung des Inneren der Welteneiche oder bei der liebevollen Ausgestaltung der Hauptcharaktere, bei der sie auch Mut zu wohl platziertem Kitsch beweist. Auch die Übersetzung ins Deutsche erscheint mir außerordentlich gut gelungen.

Rundum ein sehr empfehlenswertes Buch für Tage, an denen man etwas genießen möchte. Hiermit kann man sich einfach in eine andere, faszinierende Welt fallen und von der Autorin Elizabeth Haydon nur allzu bereitwillig verzaubern lassen.

Bianca Nunberger



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2003 | ISBN: 9783453863729 | Originaltitel: Rhapsody | Preis: 14 Euro | 765 Seiten | Sprache: Deutsch

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