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 Nancy in Hell: Die Hölle auf Erden

Serie: Nancy in Hell, Band 2
Autoren: El Torres
Illustratoren: Francis Gamboa, Enrique Lopez Lorenzana
Übersetzer: Claudia Kern
Verlag: Panini Comics

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Im ersten Teil von "Nancy in Hell" wurde die vollbusige Cheerleaderin Nancy Simmons ermordet und landete geradewegs in der Hölle. Doch die wohlproportionierte Blondine zerbrach sich nicht lange den Kopf, imaginierte kurzerhand eine Kettensäge und splatterte sich quer durch die Dämonen, die sich ihr in den Weg stellten. An Nancys Seite: Luzifer, der sich jedoch zum Erstaunen der jungen Frau nicht als düsterer Höllenfürst, sondern als ziemliche Heulsuse entpuppte. Am Ende gelang es Nancy und Luzifer, die Hölle zu verlassen - doch als sie durch das Tor traten und wieder die Erde unter ihren Füßen spürten, mussten sie feststellen, dass sich die Pforte nicht mehr schließen ließ.
Hier setzt nahtlos der zweite Teil der spektakulär in Szene gesetzten Reihe an: Nancy ist zurück auf der Erde, aber sie hat die Hölle mitgebracht. Nun machen sich blutrünstige Dämonen und Albtraumgestalten über die Menschheit her. Doch das reicht offenbar nicht - auch die Engel sind darauf aufmerksam geworden, dass Luzifer aus der Hölle entkommen ist. Plötzlich stehen Dämonen, Engel und Menschen sich zum letzten großen Kampf gegenüber. Nancy hat nun endgültig die Schnauze voll davon, nur der Spielball des Bösen zu sein, und nimmt die Sache in die Hand.

Die trashig-coole, actionreiche und superblutige "Nancy in Hell"-Reihe wird mit diesem zweiten Teil großartig fortgesetzt und zwar, man glaubt es kaum, noch heftiger als im ersten Band. Nancy ist nach wie vor mit ihrer Kettensäge bewaffnet und lässt keine Gelegenheit aus, sie einzusetzen und Engel, Dämonen und Monster zu zerteilen. Der gesamte Band ist im Grunde ein rasend schnell erzähltes, komromissloses und dabei äußerst komisches Gemetzel. Das Augenmerk liegt erneut auf Nancys weiblichen Attributen - will sagen: Es gibt nahezu kein Panel, in dem nicht riesige Brüste oder ein wohlgeformter Hintern in Hotpants zu sehen sind und in schrägen und oft eindeutig-zweideutigen Posen in den Fokus gerückt werden. Der zweite Band treibt dies noch weiter auf die Spitze und zeigt weit mehr nackte Haut als der erste Teil, denn hier kommen die Engel ins Spiel, und die sind allesamt weiblich und, wie man es nicht unbedingt erwartet, nackt oder allenfalls extrem spärlich bekleidet.
"Nancy in Hell - Die Hölle auf Erden" ist absurd, brutal und dabei gnadenlos komisch: eine wilde Mischung aus Splatter, Gore, Flüchen und Brüsten, aber auch mit guten Ideen und spannenden Entwicklungen. In diesem Band gibt es keine Seitenhiebe auf Dantes Inferno, dafür aber eine kleine Hommage an Quentin Tarantino und die ziemlich coole Idee, dem gefallenen Engel Luzifer zwölf treue Anhänger zur Seite zu stellen, allerdings keine biblischen Jünger, sondern Schwerverbrecher, die geradewegs aus der Todeszelle kommen.
Zeichnerisch gab es in diesem Teil der Reihe einen Wechsel: Statt Juan José Ryp ist es nun Enrique Lopez Lorenzana, der die Höllenbrut und die kettensägenschwingende Nancy zu Papier bringt. Die Zeichnungen sind erneut ziemlich cool, wenn auch nicht ganz so großartig wie die von Ryp. Die fantasievoll erdachten Höllenwesen sind jedenfalls toll anzusehen; die vielen Szenen, in denen Gedärme durch die Gegend fliegen und Körperteile abgetrennt werden, mit Freude am blutigen Detail umgesetzt.

Ebenso wie der erste Teil der Miniserie ist auch dieses Intermezzo auf der Erde ein großer, respektloser und bluttriefender Spaß. Die Altersempfehlung ab 16 Jahren sollte aber auf jeden Fall beachtet werden.

Christina Liebeck



Softcover | Erschienen: 16. September 2014 | ISBN: 9783957980427 | Originaltitel: Nancy in Hell (On Earth) | Preis: 14,99 Euro | 120 Seiten | Sprache: Deutsch

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