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 Die Huberbuam - Close Call with Mt. Asgard


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Asgard, das Heim der nordischen Götter, ein passender Name für diesen Berg. Inmitten der rauen Landschaft des kanadischen Auyuittuq-Nationalparks ragen steil zwei Felssäulen auf, Schnee und Eis, soweit das Auge reicht, die nächste Ortschaft ist mehrere Tagesmärsche entfernt. Baffin Island ist die fünftgrößte Insel der Welt und doch leben nur knapp 13.800 Menschen hier. Der größte Teil der Insel ist einsame, eisige Wildnis.
1996 wurde der Mount Asgard das erste Mal über die Westwand des Südturms bestiegen, damals in einer Mischung aus freiem und technischem Klettern, der danach sogenannten Bavarian-Direct-Route. 2009 versuchte ein Team aus Belgien die Route komplett frei zu klettern, "die Route zu befreien" wie die alpine Fachwelt selbst es ausdrückt, scheiterte aber letztlich an wenigen Metern. So machten sich 2012 die berühmten deutschen Extrem-Kletterer Alexander und Thomas Huber auf den Weg, um auch die letzte Seillänge zu meistern. Nach insgesamt zehn Tagen in der Wand erreichten die Huberbuam den Gipfel und schafften den ersten kompletten Team Free Ascent auf der Route, die sie allerdings mit kleinen Abweichungen kletterten. Mit von der Partie war Kletter-Kollege Mario Walder und das Filmteam Max Reichel und Franz Hinterbrander.

Unwirtliche Schnee-Landschaften sind den beiden Brüdern schon aus vorherigen Kletter-Expeditionen vertraut. Baffin Island nimmt das Team auch zunächst mit gutem Wetter auf. Trotzdem ist schon der Weg zum Einstieg am Berg selbst sehr gefährlich. Die globale Erwärmung sorgt hier für immer wieder abgehende Felsbrocken, die in die Tiefe poltern. Doch erst einmal am angestrebten Plateau an der Südseite des Berges angekommen, kann es losgehen. 600 Meter ragt der steile Granitfelsen noch über dem Einstieg auf. Immer wieder bringen einzelne Stellen der Wand, die über drei bis vier Meter nichts als blanken Felsen ohne jeden Griff und Tritt zeigen, die Brüder zum Verzweifeln. Und vor allem "the Move", der Zug an dem das belgische Team drei Jahre zuvor scheiterte, scheint auch für Thomas Huber zunächst das Aus zu bedeuten. Beharrlich bleibt er dran und kann die komplette Seillänge schließlich im vierten Versuch meistern. Doch der Gipfel ist noch nicht erreicht und das Wetter wird zunehmend schlechter. Im Schneegestöber und Nebel klettert das Team schließlich die letzten Längen und gelangt am 09. August endlich oben auf dem Hochplateau an.

"Close Call with Mount Asgard" ist ein solider Kletterfilm, der die Expedition zum Berg und vor allem die Besteigung zeigt, nicht mehr und nicht weniger. Wer eine richtiggehende Dokumentation erwartet, wie der damals von Oskar-Preisträger Pepe Danquart gefilmte "Am Limit", der die Huberbuam beim Speedrekord am "El Capitan" begleitete, wird hier enttäuscht. Die Inszenierung hält sich stark in Grenzen, auch wird nur wenig über die Motivation der Extrem-Kletterer und ihre Vorbereitung erzählt. Fachbegriffe werden vorausgesetzt und nicht eigens erklärt und einige Textpasssagen sind auf Grund des starken Dialekts der Huber-Brüder schwer zu verstehen. Wer allerdings bewandert ist im Bereich des Kletterns, der findet hier einen spannenden Blick auf die Aufgabe, der sich die beiden Profis gestellt haben. Den Anstoß dazu scheint Thomas Huber gegeben zu haben, der auch die meiste Zeit die begleitenden Texte spricht und davon erzählt, hier seine Vorstellungen zu verwirklichen.
Die DVD ist sehr schlicht: Es gibt lediglich den Film ohne weitere Specials. Man könnte es freundlich als die Konzentration auf das Wesentliche bezeichnen, und dieses zumindest ist für Fans des Klettersports doch sehr sehenswert.

Claudia Heinzelmann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 13. Mai 2014 | Laufzeit: 53 Minuten | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Untertitel verfügbar in: Englisch verfügbar

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