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 Wächter-Reihe, Band 6: Die letzten Wächter (Der Wächter-Zyklus, Band 6)

Serie: Wächter-Reihe, Band 6
Autoren: Sergej Lukianenko
Übersetzer: Christiane Pöhlmann
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Lichte Magier Anton Gorodezki ist einem Fall von vampirischer Aktivität auf der Spur, die ihm und seinem Chef Gesar zu denken gibt. Ein Vampir scheint durch die Auswahl seiner Opfer ganz gezielt eine Botschaft zu hinterlassen, in der Anton angesprochen wird. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen Blutsauger handelt, mit dem Anton bereits Kontakt hatte und der sich nun an ihm rächen will. Eigentlich muss ein hoher Magier wie Anton keine normalen Jobs machen, die die Spezialität von Ermittlern sind, aber da er speziell mit ihm in Zusammenhang steht, lässt er es sich nicht nehmen, persönlich das Archiv der Nachtwache zu besuchen, und nach Hinweisen zu suchen.
Dummerweise scheint nicht nur er, sondern auch seine Familie im Fokus des geheimnisvollen Feindes zu stehen. Antons Tochter hat als absolute Magierin einen unerschöpflichen Vorrat an Macht und Kraft, auf den sie zurückgreifen kann. Natürlich wird sie nicht nur durch unterschiedliche Zauber geschützt, sondern auch von der Tag- und der Nachtwache bewacht. Doch plötzlich scheint das nicht mehr zu reichen, denn an ihrer Schule geschieht etwas Merkwürdiges. Nadjas Eltern Swetlana und Anton begeben sich so schnell wie möglich in das Schulgebäude und rechnen mit dem Schlimmsten, als sie die Leiche eines mächtigen Magiers finden. Auf der Suche nach ihrer Tochter treffen sie auf einen mächtigen Feind, dem sie sich nicht gewachsen fühlen, als von unerwarteter Seite Hilfe eintrifft. Doch das macht die Sache nicht klarer, denn Anton Gorodezki weiß weder, wer Freund, noch wer der Feind ist. Nur eins scheint klar: Seine Tochter steht im Mittelpunkt der Begehrlichkeiten und muss um jeden Preis geschützt werden.

"Die letzten Wächter" ist der sechste Roman aus dem Wächter-Zyklus, in dessen Mittelpunkt der Magier Anton Gorodezki steht. Die Geschichte um Anton und um seine Erlebnisse als Teil der sogenannten Anderen wird hiermit abgeschlossen.
Wie auch die anderen Romane wurde er in drei Episoden gegliedert. Der Autor Sergei Lukianenko hat einen ganz eigenen Schreibstil, der ab und an etwas trocken und sachlich wirkt, genau wegen der daraus entstehenden Distanz zur Geschichte aber erst besonders zu fesseln weiß. Erzählt wird aus der Sicht von Anton, der Leser bleibt also bis zuletzt genauso unwissend wie der Protagonist.

Nach der fulminanten Geschichte im fünften Band ist die Frage "Was kann da noch kommen?" berechtigt. Der Tiger, der dort als Feind erschien, machte den Eindruck eines ultimativen Gegners. Lukianenko hat es trotzdem geschafft "noch mal einen draufzusetzen". Die neue Bedrohung ist ihm großartig gelungen und zeigt noch mal neue Aspekte des Zwielichts, also die magischen Schichten der Welt, die nur von Anderen Magiern betreten werden können. Trotzdem ist genau dieses so faszinierende Zwielicht als Teil des ungewöhnlichen Settings und Ort, von dem man gerne liest, sehr in den Hintergrund gerückt.

Der Roman liest sich gewohnt spannend und fesselt seine Leser von der ersten Seite an. Es macht unglaublich viel Spaß zu entdecken, gegen welchen Feind sich die Anderen diesmal behaupten müssen. Besonders Antons Tochter Nadja, die inzwischen zu einer Jugendlichen, mit den typischen Eigenarten dieses Alters, herangewachsen ist, macht einen riesigen Spaß. Zwar bleibt Anton weiterhin der Protagonist, sie taucht aber immer wieder auf und bildet einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte. Dazu kommen großartige Dialoge, in denen über die eigentliche Handlung hinaus typische zwischenmenschliche Probleme und die moderne Gesellschaft angesprochen werden.
Das Einzige, was den einen oder anderen Leser etwas verstimmen dürfte, ist die Tatsache, dass Lukianenko seine Charaktere nie endgültig tötet oder verschwinden lässt. Egal wie unwiderruflich es zu sein scheint, mit einer mehr oder weniger befriedigenden Begründung holt er lieb gewordene Figuren zurück in die Geschichte. Das wirkt leider ein wenig übertrieben, ist aber auch die einzig größere Kritik am Roman.

"Die letzten Wächter" ist der gelungene Abschluss einer spannenden und ungewöhnlichen Fantasy-Serie. Für alle Fans, die sich nicht von der Welt trennen wollen, erscheint aber bereits im Herbst ein neuer Wächter-Roman. Nach dem Klappentext zu urteilen mit neuen Figuren und einem etwas anderen Setting. Das Zwielicht und die Anderen bleiben uns also erhalten.


Auf der Verlagswebseite gibt es zusätzliche Infos zum Roman und eine ausführliche Leseprobe.

Bine Endruteit



Softcover | Erschienen: 9. März 2015 | ISBN: 9783453314979 | Originaltitel: sestoj dozor | Preis: 14,99 Euro | 464 Seiten | Sprache: Deutsch

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