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 Justice League, Heft 35: Justice League

Serie: Justice League, Heft 35
Autoren: Geoff Johns, Sean Ryan
Illustratoren: André Coelho, Scott Kolins
Verlag: Panini Comics

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Vor langer Zeit gegründet, um die Menschen vor dem Unrecht und dem Bösen zu beschützen, steht die Justice League im Wandel. Durch die Ereignisse um das Crime-Syndicate von Erde Drei, die im Event Forever Evil erzählt wurden, hat sich Lex Luthor nicht nur Wissen angeeignet, das den Helden zum Verhängnis werden könnte, sondern er hat auch einen Platz in der Liga für sich gefordert. Luthor, als Held und Kämpfer für die Erde, will die Anerkennung für seinen Einsatz gegen die abgewehrte Bedrohung von außen. Notgedrungen wird er in die Liga integriert, zumindest bis sich eine bessere Lösung findet ...

Derweil stellt sich die neue Suicide Squad vor. Inhaftierte Superschurken, denen kleine Sprengsätze in den Nacken eingesetzt wurden, sollen Geheimaufträge für die Regierung ausführen. Immer mit dem Ziel vor Augen, dass irgendwann vielleicht einmal die Freiheit winkt oder eben der Tod, sei es im Rahmen der Aufträge oder weil die Verantwortlichen die Schurken eliminieren wollen. Die neue Serie bedient das Event Futures End und zeigt das Team fünf Jahre in der Zukunft und bietet einen Ausblick auf Abenteuer, deren Grundlage erst noch gelegt werden muss. Doch die Zukunft ist nicht rosig, denn die Schurken wurden allesamt geklont und stehen nun ihren Pendants gegenüber.

Ein Großteil der Handlung in Ausgabe 35 der Justice League ist auffallend ruhig ausgefallen. Lex Luthor und Jessica, der neuen Lantern, werden etliche Panels gewidmet. Luthor ist und bleibt ein undurchsichtiger Schurke. Zwar hat er einen Anteil an der Rettung der Erde, aber wer nimmt ihm denn seine Wandlung zum netten Beschützer der Menschheit ab? Wohl niemand und das zu Recht. Kaum hat er sich das "Vertrauen" der anderen Mitglieder ein Stück weit erarbeitet, da fällt er ihnen auch schon mit einem interessanten Cliffhanger in den Rücken - oder es sieht alles ganz anders aus, als es ist. Aber das erwartet doch niemand, oder? Ganz nebenbei gibt es ein bisschen Action in einem Kampf gegen Grodd, den armen Affen hat der Leser aber auch schon nach den zwei Seiten, die ihm gewidmet sind, wieder vergessen. Jessica hingegen, die neue Trägerin des Ringes, macht da mehr her. Sie erfährt die grundlegenden Dinge zur Kontrolle des Ringes. Während Lex' Part vorhersehbar und recht träge verläuft, hat Jessicas Geschichte Potenzial. Kann sie die Kraft jemals sinnvoll nutzen?
Während die Story von Geoff Johns zwar viele Schauplätze besucht, aber ohne große Fortschritte ist, lässt sich das Heft gut lesen. Dahingegen enttäuschen die Zeichnungen von Scott Kolins. Kolins, der die Nachfolge von Doug Mahnke antritt, verwirft viele der Details und Besonderheiten, die die Charaktere der Justice League in den letzten Heften ausgemacht haben. Luthors Kopf sieht in einigen Panels aus wie ein Babypopo. Vollkommen glatt, als ob er in der falschen Geschichte wäre. Selbst die Darstellungen von Superman und Flash lassen viel vom Charme der letzten Monate vermissen. Dieser Zeichenstil benötigt Gewöhnung.

Im zweiten Teil des Heftes erwartet den Leser fortan die neue Suicide Squad, die den Platz der Teen Titans einnimmt, deren Geschichte mit #34 beendet wurde. Da die jungen Metawesen oft eine schwache Story und wenig mitreißende Action boten, sollten die rekrutierten Superschurken auf lange Sicht einen größeren Unterhaltungsfaktor besitzen. Allerdings startet der Einstieg in die Serie dank Futures End schon in der Zukunft. Nicht unbedingt der beste Auftakt, wenn sich die Mitglieder um die gefallene Agentin Waller scharen, um aus dem Gefängnis Belle Reve auszubrechen, damit sie gegen Klone kämpfen können. Kurz und abgedreht, es bleibt abzuwarten, wie sich die erste reguläre Ausgabe - im Hier und Jetzt - der Suicide Squad präsentiert.

Kurzum: Beide Geschichten sind nicht überragend, aber gut lesbar. Das Ende der Teen Titans und die Hereinnahme der Suicide Squad tun dem Doppelpack gut. Einzig der leere und mitunter kitschige, weiche Zeichenstil von Kolins enttäuscht.

Im Shop von Panini ist eine Leseprobe verfügbar

Nicolas Gehling



Magazin / Heft | Erschienen: 28. April 2015 | Preis: 4,99 Euro | 52 Seiten | Sprache: Deutsch

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