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 Das Spiel des Frauenmörders: Ein Spiel in Schäftlarn mit tödlichem Ausgang


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In der heutigen Zeit ist es unheimlich schwierig, als unbekannter Autor Fuß zu fassen. Ein Problem, das auch Tobias Hartmann hat, der trotz intensiver Bemühungen keinen seiner Kriminalromane bei einem Verlag unterbringen kann. Lediglich die Möchtegernschauspielerin Katharina Fromme, die mit ihm und dem ehemaligen IT-Spezialisten und selbst ernannten Privatier Mario Eder in einer Dreiecksbeziehung lebt, glaubt an seine Fähigkeiten und schmiedet einen verhängnisvollen Plan.

"Das Spiel des Frauenmörders: Ein Spiel in Schäftlarn mit tödlichem Ausgang" ist der erste Kriminalroman, den der Diplompsychologe und Kommunikationstrainer Gerhard Etzel verfasst hat, nachdem er sich bereits mit Mitspielkrimis wie "Mord im Seminar" und "Wer hat Yvonne ermordet?" dem Genre von einer eher praktischen Seite aus genähert hat. Inspiriert von Hugo Bettauers "Der Frauenmörder" und mit eindeutigen Parallelen zur Handlung des im Jahr 1922 verfassten Romans, gelingt es ihm, den ermittelnden Kommissar Danner und gleichfalls die erwartungsvollen Leser an der Nase herumzuführen. Dazu nutzt er die ungewöhnliche Idee von Hugo Bettauer gnadenlos aus und fügt dem Verwirrspiel um das Verschwinden einiger junger Frauen neue Fakten und heimtückisch verübte Morde hinzu. Eine kriminell inspirierte Collage, die durch den Einsatz verschiedener Stilmittel gut funktioniert und neben unterschwelligen Humor vor allem ein spannendes Lesevergnügen bietet.

Aber nicht nur der gut aufgebaute und geschickt inszenierte Plot an sich weiß zu überzeugen. Auch die gewählten Figuren, die verwendeten Zitate aus dem Kriminalroman "Im Tal des Fuchses" von Charlotte Link sowie die sprachliche Umsetzung zeugen davon, dass sich Gerhard Etzel viel Gedanken um die Wirkung von Handlungsverlauf, von Darstellung und Verhaltensweisen auf seine Leser gemacht hat. So gibt es in diesem Buch keine Person, die auf Anhieb sympathisch ist oder von Beginn an durchschaut werden kann, es existiert kein festes Muster, das geradewegs zur Lösung führt, und gedankliche Einschübe des Mörders sorgen für den nötigen Druck.

Fazit:
Mit seiner Hommage an Hugo Bettauers "Der Frauenmörder" und der Weiterentwicklung einer gut funktionierenden Idee hat Gerhard Etzel einen zeitgemäßen Kriminalroman geschrieben, der angenehm kurzweilig und zugleich spannend in Erscheinung tritt.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2015 | ISBN: 978-1517133139 | Originaltitel: Das Spiel des Frauenmörders: Ein Spiel in Schäftlarn mit tödlichem Ausgang | Preis: 7,48 Euro | 182 Seiten | Sprache: Deutsch

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