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 Die Fälle der Annie Kincaid, Band 1: Kunstfehler


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Annie Kincaid ist die Enkelin eines berühmten Kunstfälschers und galt früher in der Szene als wahres Wunderkind. Jetzt versucht sie ein ehrbares Leben zu führen und lebt in San Francisco, wo sie eine kleine Werkstatt für Hauseinrichtungen und Restauration leitet. Als ihr ehemaliger Freund, der Museumskurator Ernst Pettigrew, sie um ihre Meinung zu einem berühmten Gemälde bittet, trifft sie sich um Mitternacht heimlich mit ihm im Brock-Museum. Sofort erkennt Annie, dass sie eine Fälschung vor sich hat und der Maler ihr bekannt ist: Es handelt sich um einen Freund ihres Großvaters. Doch dann wird der Hausmeister des Museums getötet und Pettigrew verschwindet spurlos. Annie versucht herauszufinden, was hinter der ganzen Angelegenheit steckt und muss feststellen, dass noch viel mehr Gauner ihre Finger im Spiel haben.

Dieser Kriminalroman ist das beste Beispiel dafür, dass ein Buch nie allein nach seinem Cover beurteilt werden sollte. Denn das in tristen Brauntönen gehaltene Titelbild verspricht eher einen angestaubten Krimi und nicht diese charmante und humorvolle Gaunerkomödie, um die es sich tatsächlich handelt.
Eine Vorliebe für Kunst oder gar entsprechende Kenntnisse sind nicht erforderlich, um Gefallen an diesem Kriminalroman zu finden. Betreffende Informationen und Hintergründe werden gefällig und unterhaltsam zu einem Paket verpackt, das sich durch seine Leichtigkeit, seinen Humor und Lebensfreude auszeichnet.
Hailey Lind ist das Pseudonym der Autorin Juliet Blackwell und ihrer Schwester und Mitautorin Carolyn. "Kunstfehler" ist der erste Fall aus der vierteiligen Annie-Kincaid-Reihe. Von diesen Büchern sind allerdings bisher nur die ersten drei Teile ins Deutsche übersetzt worden.

Während Annie Kincaid herauszufinden versucht, was hinter dem Mord steckt, muss sie sich mit schlitzohrigen Kunstfälschern, Mafiosi, snobistischen und tyrannischen Kunstmäzenen sowie attraktiven, aber auch zielstrebigen Kunstdieben auseinandersetzen. Dabei ist es für den Leser wichtig, immer aufmerksam zu sein, da hier jeder seine eigene Sache macht und ständig die Fronten und Namen wechseln. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Fälschungen, die von dem einen Bild im Umlauf sind, im Laufe der Handlung stetig steigt.
Doch Annie lässt sich nicht unterkriegen und findet schon fast Gefallen an der Jagd und den kleinen Gaunereien. Auf jeden Fall ist sie nicht abgeneigt, ab und an mitzumischen. Hinzu kommt, dass ihr gleich zwei attraktive Männer über den Weg laufen. Der eine ihr neuer Vermieter, der andere der angebliche Privatdetektiv Michael X. Johnson, der jedoch seine eigenen dubiosen Pläne hat und Annie mehr als einmal wutschnaubend zurücklässt.

Fazit: "Kunstfehler" ist eine mit leichter und humorvoller Feder geschriebene Gaunerkomödie, in der es um Kunstfälschung, Mord und Intrigen geht. Die Leser dürfen sich auf weitere Fälle für Annie Kincaid und ihre Freunde freuen.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 1. Februar 2011 | ISBN: 9783867620727 | Originaltitel: Feint of Art | Preis: 12,95 Euro | 384 Seiten | Sprache: Deutsch

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