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 Asterix: Asterix bei den Briten

Band 8


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Ein kleines Dorf in Britannien leistet den Truppen Caesars Widerstand. Doch die Übermacht der Römer ist zu groß. Sebigbos, der Chef des Dorfes, schickt MacTeefürzweifix nach Gallien um Hilfe zu holen.
Asterix, Obelix und ein Fass mit Zaubertrank sind die Hilfe, die er erhält. Gemeinsam machen sie sich auf den beschwerlichen und weiten Weg zurück nach Cantium in der Grafschaft Kent, wo die Truppen das kleine britische Dorf immer noch belagern.
Leider aber geht das Fass mit Zaubertrank verloren und die Gallier suchen es verzweifelt. Aber auch die Römer erfahren, welche Wunderwaffe verloren gegangen ist und suchen fieberhaft danach.

Was für ein Abenteuer. Dies ist mein erklärter Lieblingsband aus der Feder von Uderzo und Goscinny. Die Gallier begeben sich nach England und dies ist Anlass für die Autoren ein wahres Gagfeuerwerk über die Eigenarten und Errungenschaften der Briten abzubrennen.
Beinahe jedes Bild bietet Details, die ganze Geschichten erzählen.
Ob es die steinerne Times in den Händen eines Briten ist, die berühmte "Teepause" der Briten, die sogar mitten in Kämpfen eingelegt wird, ein Dartboard an der Tür einer Kneipe oder die Karikatur der Popgruppe "The Beatles" ist, überall verstecken sich wundervolle Einfälle. Ein hölzerner Doppeldeckerbus fährt durch die Straßen, ein Brite läuft mit einem hölzernen Regenschirm herum - der ab 1620 in England nachgewiesenermaßen benutzt wurde -, der Tower of London ist als ausbruchsicheres Gefängnis abgebildet - doch natürlich gilt das nicht für unsere Gallier -, Obelix, der einen Kater hat stellt sich seinen Kopf als Baumstamm vor, das französische "avoir une gueule de bois", zu deutsch: "eine Holzfresse haben" bedeutet schlicht, einen Kater zu haben, Obelix träumt von einem Verbindungstunnel zwischen Gallien und England und verflucht das für ihn ekelhafte Essen, nämlihc Wildschwein in Pfefferminzsoße, ein tatsächlich beliebtes irisches Ostermahl.
Des Weiteren werden der englische Rasen, die englischen Maßeinheiten, die Sprechweise der Engländer, der englische Nebel, die britische Währung und ihre Eigenheiten, der sprichwörtliche schottische Geiz, das englische Rugby, der Premier Winston Churchill in der Person Sebigbos’ von Uderzo und Goscinny aufs köstlichste karikiert und geehrt.
Zahlreiche Personen, wie Cassivelaunus, Hipphipphurax, Claudius Lapsus, Mac Teefürzweifix, O’Fünfuhrteefix, Petula, Relax, Sebigbos, Seelax, Caius Spiritus, Tullius Stratocumulus und Teefax werden wundervoll gezeichnet und charakterisiert.
Der Ausflug von Uderzo und Goscinny nach Britannien ist wirklich eine Glanzleistung. Jede irre und überraschende Wendung in der Geschichte birgt zahlreiche Lacher und köstliche Einfälle. Zu keiner Zeit wird es langweilig, es ist fast spannend mit anzusehen, wie Römer und Gallier, Briten und Gauner um den Zaubertrank kämpfen.
Eine wirkliche Sternstunde der Comic-Reihe rund um den kleinen Gallier ist die generalstabsmäßig geplante und durchgeführte "Untersuchung" hunderter Weinfässer durch römische Soldaten. Das zackige und disziplinierte Vorgehen der Soldaten wird zu einem wahren Fest der Sinne und artet zu einer Massenschlägerei aus, die ihresgleichen sucht.

Dieses französische Meisterwerk lästert so liebenswert über die kleinen britischen Besonderheiten, dass wirklich niemand böse sein kann. Zumal sich die Gallier oft selbst durch ihre Kommentare als ebensolche "Sonderlinge" offenbaren, wie sie die Briten gérade anprangern. Das Ergebnis ist absolut köstlich. Übrigens auch meisterhaft verfilmt als Zeichentrick.

Fazit: Kein Makel, kein Meckern, dieses Album ist das schönste, lustigste und beste von Uderzo und Goscinny und das einzige überhaupt, dem ich fünf Sterne verleihen kann. Es ist einfach perfekt und wirklich jedem zu empfehlen, der Comics mag.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2004 | ISBN: 3770400089 | Preis: 10 Euro | 48 Seiten

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