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 Justice League, Heft 43: Die Vorgeschichte zum Darkseid-Krieg


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Batman sowie Superman sind etablierte Superhelden, deren "Leben und Leistung" für die Menschheit mehrfach in Comic- als auch in Filmform verarbeitet wurden. In diesem Heft werden die beiden Herkunftsgeschichten trotzdem noch einmal aufgegriffen und erzählt, wie aus einem verängstigten Bruce Wayne der Wächter Gothams und aus einem einsamen Waisen von einem weit entfernten Planeten ein geliebter Sohn und Superman werden. Passend zum aufkommenden Darkseid-Krieg ist das dritte Origin Darkseids Tochter gewidmet, die ihren Ursprung bei den Amazonen findet und in den 2016 folgenden Handlungsbögen ihren Part beisteuern wird.

Bei der New Suicide Squad ist der Einsatz in China noch nicht abgeschlossen. Nach dem chaotischen Rückzug aus der zu zerstörenden Fabrik konnten sich die "Schwerverbrecher im Auftrag der Regierung" zwar gerade noch retten, aber ein chinesischer Superhelden-Nachbau hat die Verfolgung der Gruppe aufgenommen. Als diese in einer Stadt Unterschlupf sucht, greift das Wesen ein, aber anders, als es die Squad erwartet hatte.

68 Seiten spendiert Panini seinen Lesern dieses Mal, leider verpufft ein Großteil davon, da alles auf die anstehenden großen Handlungsbögen um den Darkseid-Krieg und das angekündigte Crossover Convergence - Kampf der Welten ausgerichtet ist. Der erste Teil des Heftes, den sonst die Justice League füllt, teilen sich dieses Mal drei Origins, die die "Herkunftsgeschichten" der Protagonisten erzählen und so einen Einblick in die Entstehung eines Helden oder Schurken bieten. Diese Rückblicke bieten oft interessante Aspekte zu den frühen Tagen eines Charakters, da sie beispielsweise bestimmte Verhaltensweisen oder Marotten der (geliebten) Protagonisten erklären oder mit neuen Aspekten versehen. Soweit sind Origins also meist eine außerordentliche und lesenswerte Erweiterung, die dem Leser den jeweiligen Charakter näher bringen, eben Rückblenden auf die Anfänge der Identitäten. Leider werden zwei altbekannte Figuren erneut vorgestellt: Superman und Batman. Für Neueinsteiger in die Comicwelt mag das einen Mehrwert bedeuten, alle anderen haben diese Geschichten in ähnlicher Form schon einmal gelesen - auch aus den jeweiligen Filmen oder TV-Serien sind die groben Abläufe vielen bekannt - und auch, wenn es bei dem einen oder anderen Detail etwas Neues zu entdecken gibt, so sind die hier erzählten Storys größtenteils gleich geblieben und damit nicht unbedingt interessant ausgefallen.

Abwechslung tritt erst mit dem Origin von Darkseids Tochter Grail ein, die zwar in einer frühen Ausgabe der Justice League erwähnt wird, sich dann aber unlängst in der vorherigen Ausgabe erstmalig zeigte. Hier liegt der Reiz für den Leser, denn ihre Rolle im aufkommenden Krieg sorgt bisher im Prolog für Spannung. Da schließt das Origin an. Bereits bei ihrer Geburt fließt das Blut anderer und die wenigen Seiten geben einige interessante Einblicke, die gut gezeichnet und sehr unterhaltsam sind.

Abwechslung würde auch der Suicide Squad gut tun, allerdings hapert es daran. Immer noch ist das Team in China, immer noch müssen sie mit den Nachwirkungen eines erneut nicht planmäßig durchgeführten Auftrages zurechtkommen. Während die Squad sich mit einem Superhelden "made in China" beschäftigen muss, der scheinbar eine Fehlfunktion hat, passieren zumindest rund um die Haftanstalt Belle Reve interessante Dinge. Ein verletztes Teammitglied arbeitet auf sein Comeback hin und ein Gespräch zwischen Black Manta und Amanda Waller sorgt zumindest kurzzeitig für einen Anflug von Tiefgang, wenn Wallers Motivation dort freiwillig zu arbeiten hinterfragt wird. Bisher fehlt der New Suicide Squad eine packende, heftübergreifende Handlung. Interne Streitigkeiten in der Führungsebene und verpatzte Aufträge im Einsatz sind auf Dauer nur bedingt lesenswert.

Kurzum: Ausgabe #43 ist in großen Teilen enttäuschend. Hier handelt es sich augenscheinlich um einen Lückenfüller, der die Zeit bis zum Darkseid-Krieg und dem Crossover überbrücken muss. Ein Lichtblick ist das Origin zu Grail, allerdings ist dessen Anteil am Heft verschwindend gering.


Auf mycomics.de ist eine Leseprobe vorhanden.

Nicolas Gehling



Magazin / Heft | Erschienen: 22. Dezember 2015 | Preis: 4,99 Euro | 68 Seiten | Sprache: Deutsch

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