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 Studienhandbuch Filmanalyse

Ästhetik und Dramaturgie des Spielfilms


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Für Studierende der Medien- und Filmwissenschaften gehört die Filmanalyse zu den grundlegenden Fertigkeiten, die sie im Laufe ihres Studiums beherrschen sollen. Unabdingbar ist hierbei, sich in die spezifischen Begrifflichkeiten der Filmsprache und die dem Film inhärenten Darstellungsmittel einzuarbeiten, welche im ersten Teil des vorliegenden Handbuches vorgestellt werden. Fachgemäß untergliedern die drei Verfasser des Bandes dieses Themengebiet in die "Mise-en-scène" (filmische Inszenierung), die "Mise-en-cadre" (Kadrierung und Bildkomposition) sowie die "Mise-en-chaîne" (Montage) und ergänzen dieses mit Ausführungen zum Zeichensystem des Films, zu Bild und Ton sowie zur Bewegtheit des Filmbildes. Im zweiten Teil steht hingegen die Dramaturgie im Mittelpunkt, in die mit "Überlegungen zur filmischen Fiktion" eingeführt wird. Daran schließen sich jeweils Kapitel zur Handlung, zu den Figuren, zu Zeit und Raum sowie zu spezifischen Aspekten des filmischen Erzählens an. Im letzten Teil des Bandes wagen die Verfasser schlussendlich einen Ausblick in die neuen Möglichkeiten, welche durch die Digitalisierung eröffnet werden.

Im Gegensatz zu anderen Handbüchern der Filmanalyse beschränkt sich dieser Band allein auf die Analyse des Filmes selbst. Unberücksichtigt bleiben hingegen soziologische oder kommunikationstheoretische Ansätze sowie Hinweise zur Funktion und zum Anwendungsgebiet der Filmanalyse. Der Band präsentiert folglich nur das notwendige Instrumentarium, um die Darstellung und Dramaturgie eines Filmes zu durchleuchten. Auch wenn viele Elemente auch auf Dokumentarfilme übertragbar sind, so geht der Band weiterhin explizit nur auf Spielfilme ein.

Mit dem Handbuch erhalten Benutzer ein umfangreiches Nachschlagewerk, in dem sämtliche relevante technische und narrative Mittel eines Spielfilmes definiert und näher präzisiert werden. Veranschaulicht wird dies immer wieder durch entsprechende Filmbeispiele, die sowohl älteren als auch jüngeren Datums sind. Bisweilen finden sich dazu auch Schwarz-Weiß-Abbildungen, um das filmische Bildinventar verdeutlichen. Dennoch schadet es nicht, den einen oder anderen Film auch gesehen zu haben, um den Ausführungen besser folgen zu können. Ob auch "cineastisch Interessierte" wie in den Vorbemerkungen angegeben eine Zielgruppe sind, sei einmal dahingestellt, da die Ausführungen trotz der erwähnten Beispiele sehr nüchtern und trocken präsentiert werden. Hier ist dem Band doch anzumerken, dass dieser eben nicht populärwissenschaftlich ausgerichtet ist, sondern auf Vorlesungen Jürgen Kühnels basiert, der von 1977 bis 2009 an der Universität Siegen Theater-, Literatur- und eben auch Filmwissenschaft gelehrt hat. Für wissenschaftlich Arbeitende erfüllt das Handbuch jedoch so in jedem Fall seinen Zweck als umfangreiches Nachschlagewerk. Denn hier erhalten diese in gebündelter Form einen gut nachvollziehbaren Überblick über die vielfältigen ästhetischen und dramaturgischen Gestaltungsmittel eines Spielfilms. Was der Nutzer dabei aber vermissen wird, ist ein Stichwortverzeichnis, um Begriffe bei Bedarf schnell zu finden. Zumindest wurden jedoch zentrale Fachbegriffe im Text fett hervorgehoben.

FAZIT: Ein nüchtern dargelegtes Handbuch, das abgesehen vom fehlenden Stichwortverzeichnis als umfangreiches Nachschlagewerk für das filmische Instrumentarium bei Spielfilmen genutzt werden kann.

Weitere Informationen sowie ein Blick ins Buch finden sich auf der Webseite des Verlags.

Matthias Jakob Schmid



Hardcover | Erschienen: 18. April 2016 | ISBN: 9783825286668 | Preis: 29,99 Euro | 356 Seiten | Sprache: Deutsch

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