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 Der Pirat

Autoren: Mac Lorne
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ein Teufelskerl ist er, der Pirat Francis Drake. Drei Jahre war er auf hoher See und schon längst ward er totgeglaubt, da taucht sein Schiff, die "Golden Hinde" im Hafen von Plymouth auf. Unermüdlich hat er die spanischen Schätze geplündert und bringt ein nahezu unermessliches Vermögen nach Hause. Seine Königin ist entzückt, seine Familie erleichtert, seine Gegner fassungslos. Was für ein Kapitän! Als erster Engländer ist ihm die Weltumseglung gelungen und die Gunst der Königin Elisabeth I. ist ihm gewiss. Auf seinen Lorbeeren ausruhen kann und will sich Drake jedoch nicht, denn die britische Flotte ist in einem beklagenswerten Zustand und der Krieg mit Spanien droht. Dringend müssen die britischen Schiffe verbessert werden und bald wird der Kapitän auf eine geheime Mission geschickt, die sein Leben einmal mehr in Gefahr bringt, für das Königreich aber von äußerster Wichtigkeit ist.

Wer kennt ihn nicht, den Freibeuter Sir Francis Drake. Seine Taten sind legendär und die Filme und Bücher zu seiner Person zahlreich. Nun also hat sich der Autor Mac P. Lorne seiner angenommen und schafft es tatsächlich, einen frischen Blick auf den Vizeadmiral zu werfen. "Der Pirat" ist sein fünfter Roman und beschäftigt sich sowohl mit Drakes Erfolgen auf See als auch mit seinem Privatleben.

Nur kurz werden Kindheit und Jugend des Kapitäns beleuchtet, bevor die Geschichte einen Sprung von zwanzig Jahren macht und Drake sich bereits auf der Rückfahrt seiner Weltumseglung befindet. Sehr deutlich wird, in welchem Aufruhr sich Großbritanniens Flotte danach befindet, hätte doch kaum jemand geglaubt, dass eine solche Mission möglich ist. Das Königreich befindet sich an der Schwelle zum Krieg mit Spanien, der damals führenden Seemacht, welche natürlich über Drakes Kaperfahrten höchst empört ist. Doch die Staatskasse braucht die geraubten Schätze und so steht die Königin Elisabeth I. voll hinter ihrem Freibeuter, der zudem noch sehr charmant und gewitzt ist.

Die damals neuen Erkenntnisse in der Seefahrt erschütterten die politische Lage und veränderten die Machtverhältnisse für immer. Der gescheiterte Angriff der spanischen Armada auf Großbritannien ist heute noch jedem ein Begriff, doch welche revolutionären Ideen dem Bau der wendigeren britischen Flotte vorausgingen, welche taktischen und politischen Überlegungen einbezogen werden mussten, dürfte Laien kaum bekannt sein. Umso schöner, dass sie hier ein rundes, ein spannendes Gesamtbild abgeben und einen Einblick in die damalige Welt ermöglichen.

Auch Drakes Privatleben kommt nicht zu kurz, sei es die problematische Ehe mit seiner ersten Frau, oder die verwandtschaftlichen Verknüpfungen zur Familie Hawkins, ebenfalls bekannte Freibeuter, die auch in den Sklavenhandel involviert waren. Dabei bleibt der Ton des Buchs aber sachlich und verirrt sich zu keinem Zeitpunkt in Beschreibungen, die es wie einen Schmöker erscheinen lassen. Bei historischen Fakten ist der Autor äußerst korrekt; die Gespräche zwischen den Eheleuten und anderen Personen sind natürlich erfunden, aber auch hier bleibt Mac P. Lorne der historischen Figur treu und beweist Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen für die damalige Zeit.

Weitere Informationen sowie eine Leseprobe finden sich auf der Verlagsseite.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juli 2016 | ISBN: 9783426517482 | Preis: 14,99 Euro | 656 Seiten | Sprache: Deutsch

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