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 Hexen des verlorenen Landes, Band 1: Schwarzkopf

Serie: Hexen des verlorenen Landes, Band 1
Autoren: Jean Dufaux
Illustratoren: Béatrice Tillier
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mitten im tiefdunklen Wald im Reiche Schwarzkopf versuchen zwei Reiter den Weg zur Burg des Königs Brendam abzukürzen. Einen ganzen Tag soll diese Abkürzung sparen, heißt es, jedoch ist jedem angeraten, dieses Wagnis nicht einzugehen. Der junge Herr - seine Kleidung weist auf eine edlere Herkunft hin - reist glücklicherweise nicht ganz allein, jedoch stellt sich der vermeintliche Beschützer plötzlich als Verräter heraus. Kaum im sumpfigen Teil des Waldes angekommen, verliert der junge Edelmann daher sein Leben. Sein Mörder und vorheriger Begleiter folgt ihm allerdings sehr schnell, denn dessen Auftraggeber wiederum will keine Zeugen ...

Zu hübsch anzusehen ist die noch frische Leiche des jungen Mannes, als dass Oriane ihn einfach so tot sein lassen könnte. So beschließt die junge Hexe ihn wieder ins Leben zurückzuholen. Zu verliebt ist sie schon, gleich nachdem sie in ihm brackigen Wasser hat treiben sehen. Doch Vivien, so der Name des jungen Herrn, will seinen Weg zu König Brendam, kaum dass er wieder erweckt wurde, fortführen. So macht er sich erneut auf den Weg, während König Brendam keine Ahnung hat, welch überraschende "Nachricht" Vivien mit sich an den Hof bringen wird.

Mit dem dritten Zyklus aus dem Reich "Das verlorene Land" übernimmt die junge Zeichnerin Béatrice Tillier die Illustration des von Jean Dufaux erdachten Szenarios. In einer Widmung gleich zu Beginn des Bandes ehrt sie den leider sehr früh verstorbenen Künstler Philippe Delaby, der noch für den Vorgängerzyklus zeichnete. Tilliers Stil passt hervorragend zum Ambiente der Story. Eine exakte Einordnung fällt schwer, die Stimmung lässt sich am ehesten wohl als "barock" bezeichnen. Die Figuren sind lebensecht und üppig "gezeichnet", die Story zeigt sich schon auf den ersten Seiten als vielschichtig und hintergründig. Es gibt Intrigen, Mord, Sex, Gewalt und Liebe. Dies alles lässt auf einen interessanten Fortgang dieses dritten Zyklus hoffen. Zudem ist die gesamte Welt geheimnisvoll mit all der Magie, den Hexen und offenbar auch dämonischen alten Mächten. Es bleibt spannend, in welche Richtung die Autoren die Leser führen werden. Ausreichend Handlungsstränge sind auf jeden Fall vorhanden.

Ungewöhnlich ist die Kolorierung mit recht vielen Gelbtönen. Gelb ist ja eigentlich eine warme Farbe, die eher Freude als Leid hervorruft. In "Schwarzkopf" hat Tillier sie aber oft als Assoziation zu Feuer eingesetzt. Beim ersten Lesen fallen die ungewöhnlichen Farben gar nicht so sehr auf, bei einem zweiten Blick aber stechen die gelben Töne geradezu hervor - vermutlich eben gerade weil sie eher ungewöhnlich sind.

Insgesamt ist "Schwarzkopf" ein gelungener und intelligent inszenierter Auftakt einer Story, die auch, ohne die vorhergehenden Zyklen gelesen zu haben, verständlich ist und dabei fabelhaft gezeichnet wurde.

Auf der Webseite des Splitter Verlags gibt es eine Leseprobe.

Sandra Wiegratz



Hardcover | Erschienen: 1. August 2016 | ISBN: 978-3-95839-389-9 | Originaltitel: Complainte des Landes Perdues, Cyclé III, Les sorcières: Tête noire | Preis: 14,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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