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 Garfield. Seine neuen Abenteuer, Band 1: Der große Lasagne-Hunger


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Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Garfield ist zurück und sitzt gleich mitten in der Tinte, denn Tierärztin Liz verordnet ihm Diät. Auf der Suche nach seinem Suchtobjekt Lasagne streift der hungrige Kater von Restaurant zu Restaurant, doch alle wurden informiert und bieten daher nur noch Salat an. Neben diesem Abenteuer warten noch vier weitere auf die Kultfigur: Garfield hilft einem Mädchen beim Limoverkauf, durchlebt den heißesten Advent aller Zeiten, bildet einen Nachwuchskater aus und muss schließlich Jons Tagträume erdulden. Abgeschlossen wird der Band mit zwei Episoden der Pet-Force, der Garfield-Superhelden-Truppe.

Mit "Der große Lasagne-Hunger" ist bei Dani Books Band eins einer neuen Serie um Kult-Kater Garfield erschienen. Der neue Garfield ist bunter und knalliger. Die Optik erinnert mehr an "The Garfield Show", eine Animationsserie, die von Jim Davis ab 2008 für das Fernsehen produziert wurde, denn an die alten Comicstrips. Der Kater ist moderner und leider auch etwas sanfter geworden, sein Zynismus weit weniger scharf. Der absolute Egozentrismus scheint einer selbstverliebten, aber dennoch an anderen interessierten Haltung gewichen. So mag alte Garfield-Fans das Interesse des Katers an einer kleinen Limonadenverkäuferin oder an seinem Nachbarn etwas verwundern. Die Bemühungen, einem verbitterten, alten Mann eine Freude zu bereiten, mag nicht so recht zum Garfield aus Kindertagen passen, der die Gepflogenheiten der Menschen nur belächelte und sich keinen Deut um andere scherte. Auch irritieren manche Details, wenn Garfield etwa jede Menge Pizza ordert statt seine ewige Lieblingsspeise Lasagne. Doch sind auch einige der früheren Running-Gags erhalten: So wird auch diesmal wieder Nermal in ein Paket gestopft und irgendwo ins weit entfernte Ausland geschickt.

Der Band scheint eher für ein jüngeres Publikum geschrieben, statt auf der Retro-Welle zu surfen, wie etwa Yps, das jetzt für Erwachsene sein soll, die damals als Kinder die Zeitschrift lasen. Garfield ist Kult, ohne sich darum bemühen zu müssen, so können sich die neuen Abenteuer den Abstand zum früheren Comic leisten. Ob sie jedoch selbst das Potential hätten Kult zu werden, ist fraglich. Trotzdem ist der Band durchaus unterhaltsam und enthält auch wirklich lustige Episoden, etwa jene, in der Garfield die Tagträume seines Herrchens Jon kommentiert.

Befremdlich und auch deplaziert wirken jedoch die Geschichten am Ende des Bandes, die sich um die Pet-Force drehen. Diese Superheldenvariante von Garfield und den daraus bekannten Figuren, etwa Odie, Jon, Nermal oder Garfields Teddybär Pooky, fällt deutlich gegenüber den vorherigen Episoden ab. Die an Popart erinnernde Kolorierung mit pixeligen Einzelpunkten ist noch das Beste an diesen Seiten; die Geschichten sind leider flach und witzlos.

Insgesamt ist der neue Garfield weit kindlicher geworden, umgänglicher und sozialer. Die Episoden verlieren dadurch zwar den Biss der früheren Strips, sind jedoch immer noch sehr unterhaltsam und witzig. Verzichtet man auf den Pet-Force- Anhang ist der Band alles in allem ein gelungenes Comicalbum.

Eine Leseprobe gibt es auf der Website von Dani Books.

Claudia Heinzelmann



Softcover | Erschienen: 1. Mai 2016 | ISBN: 9783959560313 | Preis: 9,99 Euro | 92 Seiten | Sprache: Deutsch

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