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 Handlettering von A bis Z

Schreiben und gestalten


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In Zeiten, in denen Texte fast nur noch am Computer geschrieben werden, ist die Rückbesinnung auf Handschriftliches naheliegend. So verwundert es nicht, dass die Kunst des Schönschreibens, das sogenannte Handlettering, zunehmend Anhänger gewinnt. Hannah Rabenstein erklärt in ihrem Buch "Handlettering von A bis Z" einige Grundlagen und stellt verschiedene Projekte vor.

Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert. Im ersten führt die Autorin in aller Kürze in die Anatomie der Buchstaben ein, sie stellt verschiedene Schreibwerkzeuge sowie ihren eigenen Werdegang vor, beschreibt exemplarisch die Umsetzung eines für sie typischen Letterings, nennt einige Tricks, die ihr das Arbeiten erleichtern, und zeigt sechs verschiedene Alphabete. Die folgenden fünf Kapitel befassen sich dann mit dem Schreiben auf verschiedenen Untergründen - und zwar auf Papier, Stoff, Naturmaterialien, Glas und Tafeln. Hier werden konkrete Projekte vorgestellt, wie beispielsweise das Schreiben von Weihnachtskarten oder das Beschriften von Schaufenstern.

Im Vorwort schreibt die Autorin, dass "Handlettering von A bis Z" ein sehr persönliches Werk sei und dass sie die Leser nicht anleiten oder ihnen etwas "vorschreiben" wolle. Vielmehr gehe es ihr um Emotionen und darum, wie sie selbst zum Handlettering gekommen sei. Und so bietet das Buch eher weniger Informationen über das Handlettering als solches und kann deswegen auch nicht als Einführung bezeichnet werden. Stattdessen ist dieses ein buntes Sammelsurium - nicht immer mit viel Mehrwert für den Leser. Hinweise wie "Handy, Computer, Tablet, Fernseher etc. ausschalten! Die Lieblingsmusik hingegen ganz nach Lust und Laune anschalten." könnten von dem einen oder anderen schon als Gängelei empfunden werden. Auf jeden Fall ist es etwas übertrieben, derartige Hinweise als "Tipps und Tricks" zu betiteln, welche das Arbeiten erleichtern sollen. Am hilfreichsten ist noch der Hinweis, sich aufzuwärmen, sowie die darauf folgenden sechs Beispielalphabete.

Insgesamt ist im Buch relativ wenig Konkretes und Hilfreiches zu finden und tatsächlich geht es ja auch eher darum, eine Atmosphäre zu erschaffen, die dem Leser die Angst nehmen soll anzufangen oder zu scheitern, die das Sinnliche, das Meditative des Handlettering betont. Dabei zieht die Autorin immer wieder ihr eigenes Empfinden heran und so erfährt der Leser beispielsweise, dass es für sie als bekennenden haptischen Menschen oft nichts Schöneres gebe, als Papier anzufassen. Mag sein, aber das wird nicht jeden interessieren. Wer eher zielorientiert an das Buch herangeht, wird nicht sehr viel Freude damit haben. Dafür sind die Texte nicht aussagekräftig, nicht prägnant genug. Aber darum geht es der Autorin eben auch nicht. Es geht ihr weit mehr um das emotionale Schwelgen, um das Finden von Muße und Inspiration, um den Flow und Sinnlichkeit.

Wie vom EMF-Verlag gewohnt, ist das Buch sehr schön aufgemacht. Die Autorin hat ein schönes Coffee-Table-Book geschaffen, als zielorientierte Einführung in das Handlettering ist das Buch allerdings eher weniger geeignet.

Auf der Verlagsseite kann in das Buch reingeschaut werden. Dazu einfach auf das Symbol "Blick ins Buch" klicken.

Katja Maria Weinl



Hardcover | Erschienen: 12. Mai 2016 | ISBN: 9783863554651 | Preis: 19,99 Euro | 144 Seiten | Sprache: Deutsch

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