Nachdem Bernd-Jürgen Fischer in den vergangenen Jahren alle Bände von Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" übersetzt und im Reclam-Verlag neu herausgegeben hat, wird das Projekt nun mit einem Handbuch zu dem monumentalen Werk beendet.

Dieses achthundert Seiten starke Nachschlagewerk besteht vor allem aus dem fast vierhundertseitigem Register zu Personen, Motiven und Werken, die in dem Gesamtwerk vorkommen. Ergänzt wird dieses Register durch einführende Kapitel zu Prousts Leben und Zeit und der Rezeption seines Hauptwerks. Außerdem finden sich zahlreiche Abbildungen in dem Band.

Bernd-Jürgen Fischers Handbuch zu seiner Neuübersetzung des Hauptwerks von Proust belegt eindrucksvoll, welche Arbeit und Energie er in dieses Übersetzungs- und Kommentierungsprojekt investiert hat. Das Register erschließt alle sieben Bände von "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und gibt eine fast abschließend erscheinende Fülle an Informationen zu der Romanserie.

So lohnt sich die Anschaffung für jeden, der sich an die Lektüre der sieben Bände heranwagt, allein schon wegen des Registers. Jede Figur und alle erwähnten Werke sowie die wichtigsten Motive werden in alphabetischer Reihenfolge erwähnt und erläutert. Band- und Seitenangeben sorgen dafür, dass der Leser alle Stellen zu dem jeweiligen Eintrag in den Bänden selbst nachlesen kann. Im Anhang finden sich sogar grobe Umrechnungsformeln, durch die der Leser die Stellen auch in anderen Ausgaben finden kann, falls er nicht diese neueste von Reclam besitzt. Natürlich kann sich der Nutzer immer fragen, ob die Einträge, insbesondere bei den Motiven, ausführlich genug oder mit der richtigen Schwerpunktsetzung geschrieben wurden. Aber letztlich gibt es wahrscheinlich kein Nachschlagewerk zu der Thematik, das so ausführlich und umfassend ist. Erhellend ist auf jeden Fall jeder Eintrag.

Auch die übrigen Texte zur Prousts Leben und seiner Zeit oder zu der Rezeptionsgeschichte sind gut lesbare und informative Einführungen in das Thema. Wer "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" nicht nur lesen, sondern auch tiefergehend verstehen will, sollte diese Texte zur Kenntnis nehmen. Schön sind ebenfalls die Abbildungen in dem Band, in der Regel Fotografien von Proust oder Orten seines Lebens, die dem Leser auch einen visuellen Eindruck vom Leben und Schaffen des Autors vermitteln.

Insgesamt lohnt sich die Anschaffung dieses Abschlussbandes, der das Ende eines Übersetzungsprojektes darstellt, das sowohl vom Umfang her wie auch von der fundierten Kenntnis, die ihm zugrunde liegt, sehr beeindruckt. Nach sieben Bänden Übersetzung folgt hier nun ein Schlüssel zu einem der größten Werke europäischer Literaturgeschichte.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebseite.