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 Wächter und Wölfe

Autoren: Anna Stephens
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: Penhaligon

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Immer schon waren die Mirak die Feinde des Reiches. Sie sind nicht nur gefährliche Krieger, sondern beten auch die rote Göttin an und das auf grausame Art und Weise. Bisher stehen die Wächter des Westens und der Stamm der Wölfe gegen den Feind bereit, doch Dom, der Seher der Wölfe empfängt eine beunruhigende Vision. Eine junge Frau muss er finden und das möglichst schnell. Warum er sie finden soll, ist ihm nicht klar, doch eins zeigt die Vision ihm deutlich: Sie wird Blut und Krieg mit sich bringen.

Gute Aussichten sind das nicht, die der Seher Dom seinen Stammesbrüdern machen kann. Ihr Reich, Rilpor, wird verwüstet, Krieg wird sich über die Völker erstrecken und das Land in Blut getränkt. Noch dazu sind Doms Visionen äußerst schmerzhaft, da ist es verständlich, dass er gerne darauf verzichten würde. Leider bleibt ihm keine Wahl, denn es ist die Tänzerin, die zu ihm spricht. Sie ist die allgemein in seiner Heimat verehrte Göttin und es steht außer Frage, dass er ihr gehorchen muss, warnt sie doch vor furchtbarer Gefahr.

Das Volk der Mirak dagegen huldigt der blutigen Göttin und das auf grausame Weise. Menschenopfer sind an der Tagesordnung und ihre Anhänger schwelgen geradezu in Gewalt. Sklaven, Feinde, Ungläubige, sie alle sind einem schmerzhaften Tod geweiht. Mit diesen Opfern wollen die Mirak ihre Göttin wieder in die Welt bringen und es sieht ganz so aus, als solle dies endlich gelingen. Immerhin hat ihre Priesterin es fertiggebracht, eine Invasion in das Reich Rilpor zu ermöglichen und der neue König ist nur zu erpicht darauf, seine Göttin zufriedenzustellen.

Wölfe kommen im Roman der Autorin Anna Stephens nicht wirklich vor, lediglich Doms Volk nennt sich nach den Raubtieren. Wer also auf der Suche nach der nächsten Geschichte über geheimnisvolle Gestaltwandler bei diesem Buch gelandet ist, darf sich weiter auf die Suche machen, damit haben die Figuren dieses Romans nichts zu tun.

Dafür kann die Geschichte mit brutalen Kämpfen und bildhaft geschilderten Szenen aufwarten. Bei der Beschreibung der einzelnen Völker und der politischen Lage ist dies sicherlich von Vorteil, bei den grausamen Opferszenen wäre ein wenig mehr Zurückhaltung seitens der Autorin kein Nachteil gewesen. Nein, zimperlich ist Anna Stephens nicht, wenn es darum geht, die Gebräuche der Mirak zu erklären. Auch die Bosheit, mit der die einzelnen Figuren gegeneinander intrigieren, raubt dem Leser so manches Mal den Atem.

Ihre Geschichte erzählt die Autorin aus verschiedenen Blickwinkeln und das tut der Handlung gut. So erlebt der Leser den Schrecken der Sklaverei mit Rillirin, einer jungen Frau, die vor den Mirak flüchtet, und findet Verständnis bei den Wölfen, die einander als Waffenbrüder verbunden sind. Er deckt mit dem Hauptmann Crys ein Komplott auf und begibt sich mit den Beratern des Königs in Gefahr.

"Wächter und Wölfe" wird den Leser keine Minute loslassen und es ihm nahezu unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen. Immer, wenn es so aussieht, als gäbe es für die Protagonisten eine Verschnaufpause, legt die Handlung noch ein bisschen Spannung drauf. Im Showdown überschlagen sich dann die Ereignisse und lassen den Leser atemlos zurück.

"Grimdark" ist im Englischen die Bezeichnung für diese Sorte Fantasy und verdammt, selten hat die Bezeichnung besser gepasst. "Wächter und Wölfe" ist düster, bitter und gewaltig. Es ist ganz bestimmt keine Lektüre für jedermann, doch wer sich auf das Buch einlässt, wird es so schnell nicht mehr vergessen.

Ein Blick ins Buch ist bei Randomhouse möglich.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 15. Januar 2018 | ISBN: 9783734161308 | Originaltitel: Godblind | Preis: 16 Euro | 512 Seiten | Sprache: Deutsch

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