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 Ein Fall für August Emmerich, Teil 2: Die rote Frau

Ein Fall für August Emmerich


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Kriminalinspektor Emmerich und sein Mitarbeiter Winter wurden in die Abteilung "Leib und Leben" versetzt. Eigentlich müsste Emmerich zufrieden sein, denn die Tätigkeit dort hat er immer angestrebt. Doch die neuen Kollegen verachten Emmerich wegen seiner einfachen Herkunft und seiner Kriegsverletzung – heute würde ihr Verhalten "Mobbing" genannt -, und er und Winter erhalten nur erbärmliche Schreibarbeiten.
Schließlich sollen sie die bekannte Schauspielerin Rita Haidrich schützen, die sich einer ominösen Gefahr ausgesetzt fühlt. Währenddessen untersucht der Rest der Abteilung den Mord an dem angesehenen und beliebten Stadtrat Richard Fürst, die Art von Fall, an der Emmerich so gern beteiligt wäre.

Es kommt, wie es kommen muss: Der Kriminalinspektor und, notgedrungen, auch sein Assistent ermitteln auf eigene Faust in der spektakulären Mordsache. Und dabei kommen sie einer unheimlichen Gesellschaft auf die Spur.

All die Arbeiten zu erledigen, für die sich die anderen Inspektoren zu fein sind, das hat sich August Emmerich in Bezug auf seinen Einstand in der Abteilung "Leib und Leben" bei der Wiener Polizei nicht vorgestellt. Emmerich, manchem Hörer wohl bereits (doch nicht notwendigerweise) aus dem Vorgängerband "Der zweite Reiter" bekannt, will mehr und riskiert dafür Kopf und Kragen: den eigenen und den seines Assistenten Winter.

Als die beiden sich heimlich ans Ermitteln in der Mordsache Stadtrat Fürst machen, für die ihre Kollegen bereits einen wehrlosen Sündenbock ausgeguckt haben, tauchen sie tief ins Wien des Jahres 1920 ein. Kriegsversehrte und Schausteller, Inhaber und Mitarbeiter zweifelhafter Etablissements, aber auch hochrangige Persönlichkeiten begegnen ihnen bei ihren Nachforschungen, und sie stoßen auf eine so abgrundtief böse und zynische wie gut organisierte Verschwörung.

Mittendrin holt Emmerich sein Privatleben ein. Eine komplexe Gemengelage, die den Hörer lange rätseln lässt, bis es zu einem geradezu atemlosen Showdown kommt, eine gelungene Auflösung, sehr viel Spannung, gemischt mit reichlich Flair und historischem Lokalkolorit, und nicht zuletzt ganz wunderbar plastisch gezeichnete, interessante, glaubwürdige Figuren bestimmen die fesselnde Schreibe von Alex Beer auch in diesem zweiten Teil der Serie um den Kriminalinspektor.

Cornelius Obonya, österreichischer Schauspieler mit einem herrlichen Einfühlungsvermögen in die verschiedensten Rollen, verleiht diesem Hörbuch als Sprecher einen ganz besonderen Charme. Ob der poltrig wienernde Emmerich oder der nach wie vor scheue Assistent Winter, ob andere Männer und Frauen aus allen Milieus, er porträtiert und charakterisiert sie in ihren Dialogen mit, immer im Sinne de Vorlage. Zudem greift er geschickt die Spannungsbögen auf und gibt der Geschichte eine angemessene Dramatik.
So ist "Die rote Frau" sicher fesselnde Lektüre, in der Hörbuchfassung jedenfalls ein Krimi-Höhepunkt des Jahres. Bitte mehr davon.

Reinhören ist auf der Verlagsseite möglich.

Zu unserem Interview mit der Autorin, in dem es primär um den ersten Teil der Serie geht

Regina Károlyi



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 21. Mai 2018 | ISBN: 9783837141306 | Laufzeit: 480 Minuten | Preis: 20,00 Euro | Sprache: Deutsch

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